Volker
Spiegel
Spiel
ohne
Regeln
Kritische Anmerkungen
zur deutschen Assekuranz
VMV
Verband marktorientierter Verbraucher e.V.
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Informationen Der Deutschen Bibliothek
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VMV –
Verband marktorientierter Verbraucher e. V.
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1. Auflage 2009
Ein Weg wird zur Straße,
wenn ihn
viele gehen.
Unrecht wird
nicht zu Recht,
nur weil es
viele tun.
Haie und kleine Fische
Die
einen verteilen die Lasten, die anderen müssen sie tragen. Der Weg, der von den
großen Versicherungsgesellschaften mit den bekannten Namen eingeschlagen wird,
ist nicht gerecht. Er ist weder menschen- noch verbraucherfreundlich.
Seit
Jahrzehnten werden Menschen von Menschen zur Jagd auf den Menschen abgerichtet.
Sie werden von Obermenschen auf Anweisung von Oberobermenschen sehr sorgfältig
konditioniert, um andere, also einfache Menschen möglichst kostengünstig zur
Strecke zu bringen.
Menschen
werden gezwungen, andere Menschen zu jagen und sie auszunehmen, um selbst
überleben zu können.
Das
ist das Gesetz des Dschungels: Fressen und gefressen werden. Ein Gesetz, das
unsere Gesellschaft nicht verdient hat und sich im Grunde auch nicht mehr
leisten kann.
Man
muss schon mehr als nur ein paar Jahre in der Versicherungsbranche sein, um die
Perversion des Systems bis in die letzten Feinheiten zu begreifen und
nachvollziehen zu können.
Und
selbst dann steht man immer wieder mit ungläubigem Staunen vor dem, was da eigentlich
abläuft.
Die
Kreativität einiger, zugegeben, nicht aller Vorstände ist erschreckend. Wenn
Konzernzahlen stimmend gemacht werden sollen oder stimmend gemacht werden
müssen, ist ihnen fast jedes Mittel recht.
Die Eierfrage
Würden
Sie Eier auf dem Markt das Stück für € 1 kaufen, wenn Sie genau wüssten, dass
Sie die gleichen Eier auf dem Stand nebenan für nur 20 Cent das Stück bekommen
könnten?
Würden
Sie nicht, sagen Sie.
Schließlich
seien Sie ja nicht blöd. Und Ihr Geld würden Sie auch nicht auf der Straße
finden.
Auch
die Geschichte von den glücklichen Hühnern könnte Sie nicht zu so einer
unsinnigen Entscheidung bringen.
Sie
haben ja Recht.
Kein
vernünftiger Mensch würde das tun.
Dann
verraten Sie mir aber auch, warum Millionen angeblich doch mündiger Verbraucher
noch immer so viel Geld für ihre Versicherungen bezahlen!
Halt!
Bevor
Sie antworten, kehren wir noch einmal zu der Eierfrage und zu Ihrer entrüsteten
Ablehnung zurück!
Ihre
Ablehnung setzt voraus,
Wenn
Ihnen dieser Marktpreis – auf welchem Wege auch immer – bewusst vorenthalten
würde, könnten Sie unter Umständen sogar den Preis von € 1 das Stück als
angemessen akzeptieren, weil Ihnen jede Vergleichmöglichkeit fehlen würde.
Wenn
Ihnen der Eiermann dann auch noch mit einem ehrlichen Gesicht erzählen würde,
die Eier würden auf allen anderen Ständen genau so viel kosten, würden Sie ihm
vielleicht sogar Glauben schenken und die Eier zum geforderten Preis tatsächlich
kaufen.
Noch
leichter würde Ihnen diese objektiv falsche Entscheidung fallen, wenn der
Eierverkäufer Ihnen sympathisch ist, Kompetenz ausstrahlt und auch noch
überzeugend auftritt.
Stimmt’s?
Schließlich
werden 90 Prozent aller Entscheidungen nicht mit dem Kopf, sondern mit dem
Bauch getroffen.
Zusammenfassend
könnte man nach einer solchen Fehlentscheidung sagen:
Ganz
anders sieht es bei der Assekuranz aus, denn da geht es bei jeder Entscheidung
um richtig viel Geld.
Der
deutschen Assekuranz ist über viele Jahrzehnte hinweg eine wahre
Meisterleistung gelungen. Sie hat es doch tatsächlich geschafft, ein ganzes
Volk, zumindest aber ein paar Millionen Verbraucher geschickt davon anzuhalten,
sich umfassend zu informieren und nicht mehr jeden geforderten Preis klaglos zu
akzeptieren.
Millionen
Verbraucher wurden – und werden noch immer – zu nicht ganz unschuldigen Opfern,
die ihre Verluste allerdings nicht so leicht wie der Eierkäufer verkraften
können.
Ob
Sie dazu gehören, werden Sie schon selbst herausfinden müssen. Aber Ihre
Chancen stehen gut, dass auch Sie zu den Opfern gehören, die in der
Vergangenheit kräftig gerupft wurden.
Zu
den unbestritten großen Erfolgen der Assekuranz und dem ungebremsten Aufbau
ihrer Imperien haben ein paar hunderttausend Eiermänner – Verzeihung, ich meine
natürlich Ausschließlichkeitsvertreter – jahrzehntelang beigetragen.
Sie
haben es immer verstanden, überzeugend aufzutreten und Sympathien bei ihren
Kunden aufzubauen. Denn nur, wenn die Entscheidungen nicht mehr mit dem Kopf,
sondern nur noch mit dem Bauch getroffen werden, lassen sich Versicherungen und
Finanzdienstleistungen zu völlig überzogenen Beiträgen verkaufen.
Man
könnte auch sagen, das Gehirn der Verbraucher muss ausgeschaltet werden.
Die
Herren mit den schmalen Aktentaschen haben nicht die geringsten Hemmungen, ihre
Eier zu jedem Preis, der ihnen vorgegeben wird, zu verkaufen, denn sie haben
Zielvorgaben zu erfüllen, wenn sie überleben wollen.
Beitragsunterschiede
von teilweise mehreren hundert Prozent bei durchaus vergleichbaren Leistungen
sind keine Seltenheit. Sie füllen noch immer die Tresore der großen
Gesellschaften mit den bekannten Namen.
Beitragsunterschiede
von teilweise mehreren hundert Prozent sind aber nur dann umsetzbar, wenn es
den Policenverkäufern gelingt, ihre Kunden auch langfristig von allen
Informationen fernzuhalten.
Kein
vernunftbegabter Mensch wäre zum Beispiel bereit, für eine private
Haftpflichtversicherung zusammen mit einer Tierhalterhaftpflicht mehr als € 300
im Jahr zu bezahlen, wenn er genau wüsste, dass er einen Versicherungsschutz
mit vergleichbaren, vielleicht sogar noch besseren Zusatzleistungen, bei
preiswerten Anbietern für € 80 im Jahr bekommen könnte.
In
der letzten Zeit scheint allerdings etwas Sand ins Getriebe der
Ausschließlichkeitsvertriebe zu kommen.
Die
Umsätze laufen ganz offensichtlich nicht mehr ganz so gut, wie die Vorstände
der großen Gesellschaften mit den bekannten Namen es wohl gerne sehen würden.
Der
Motor stottert.
Das
Verfallsdatum vieler Vertriebsvorstände liegt – so munkelt man in der Branche –
bereits bei 18 Monaten.
Ein
paar tausend Vertreter scheinen aufgewacht zu sein und haben das Weite gesucht.
Sie wollen das gewohnte Spiel so wie bisher nicht mehr mitspielen.
Sie
wollen sich nicht mehr für dumm verkaufen lassen. Sie wollen Eigenverantwortung
übernehmen und sich endlich ein Gewissen leisten können.
Das
reißt tiefe Lücken in die Reihen der Verkäufer, die kaum noch zu schließen
sind. So überlegen immerhin einige Vorstände, wie sie den Maklervertrieb
intensivieren können, und sie hofieren die ungeliebten Makler bereits in einer
nie gekannten Weise.
Irgendwo
muss die Produktion schließlich herkommen.
Von
dem Papier, auf dem die Policen gedruckt werden, ist noch niemand auf Dauer
statt geworden.
Auch
kein Vorstand.
So
springen die Herren in den Chefetagen denn zuerst über den eigenen Schatten und
versuchen auf einen Zug aufzuspringen, den sie lange verachtet haben, den sie
nun aber nicht mehr aufhalten können.
Wer
eine Bewegung nicht aufhalten kann, sollte sich an ihre Spitze setzen, um
wenigstens die Richtung der Bewegung mitbestimmen zu können.
Nur
einige Unentwegte setzen noch immer auf die althergebrachten Strukturen. Sie
hoffen immer noch, mit ihren Ausschließlichkeitsorganisationen etwas bewegen zu
können.
Die
Hoffnung stirbt schließlich immer zuletzt.
Aber
auch auf der Verbraucherseite scheint es ein geändertes Auswahlverhalten zu
geben, das einigen Vorständen Kummer bereiten dürfte.
Immer
mehr Kunden kaufen ihre Lebensmittel bei ALDI, und ihre Versicherungen im
Internet, weil sie glauben, dass sie auf eine mangelhafte Beratung auch ganz
verzichten können. In ihren Augen ist nur noch der Preis ausschlaggebend, und
demnach treffen sie ihre Entscheidungen.
Diese
Rechnung aber wird mit Sicherheit auch nicht aufgehen. Die Verlierer stehen
jetzt schon fest. Die völlig überforderten Verbraucher werden einmal mehr auf
der Strecke bleiben.
Klartext
Wir
in Deutschland, wir haben Vertragsfreiheit, und wir sind selbstverständlich
auch noch stolz darauf.
Das
bedeutet im Klartext: Jeder bei uns in Deutschland kann seine Waren und selbstverständlich
auch seine Dienstleistungen zu einem ihm genehmen Preis verkaufen. Wenn er
einen Käufer für seine Waren oder seine Dienstleistungen findet, kommt das
Geschäft rechtlich einwandfrei zustande.
Diese
Aussage gilt auch oder gerade für die Versicherungswirtschaft, die von der
ungebundenen Preisgestaltung reichlich Gebrauch macht. Ob der Preis, der für
die gut gestylten Policen gefordert wird, gerecht ist oder nicht, interessiert
im Grunde niemanden.
Nach
der Meinung der Herren an den grünen Tischen in den Chefetagen der großen
Konzerne mit den bekannten Namen hat das auch niemanden zu interessieren.
Die
Strategen an den grünen Tischen haben gut reden, denn schließlich müssen sie ja
nichts – zumindest selbst nichts verkaufen. Vielleicht sind sie ja sogar noch
stolz darauf und rühmen sich, dass sie niemals in ihrem Leben eine fremde
Klingel drücken mussten.
Otto
Normalverbraucher und der berühmte kleine Mann von der Straße oder auch von
nebenan werden, wenn vielleicht nicht ganz ohne eigene Schuld, zu Opfern eines
ausgefeilten, bis ins Mark verdorbenen Vertriebssystems, das sich so
werbewirksam Deutsche Assekuranz nennt und in Wirklichkeit Jahr für Jahr
Milliarden vernichtet, die ihr nicht einmal gehören.
Warum
auch nicht?
Schließlich
wird das meiste Geld noch immer mit der Dummheit und dem Geld anderer verdient.
Ein
paar hunderttausend immer hungriger Policenverkäufer ohne jegliches
Unrechtsbewusstsein – ihre genaue Zahl kennt niemand und will wohl auch niemand
kennen – sind mehr oder meist weniger erfolgreich damit beschäftigt, ihre
aufpolierten Produkte möglichst schmerzfrei an den Mann oder auch an die Frau
zu bringen.
Sie
machen – zumindest aus der Sicht eines kostenbewussten Verbrauchers, der
ohnehin immer alles bezahlen muss – die Deutsche Assekuranz zu einer gewaltigen
Geldvernichtungsmaschine, die durch nichts und niemanden mehr gebremst werden
kann.
Oder
vielleicht doch?
Aber
darauf werden wir später noch ausführlich zu sprechen kommen.
Ein
Gewissen, nein, ein Gewissen kann sich im Versicherungsvertrieb ohnehin schon
lange niemand mehr leisten. Zumindest nicht, wenn er als
Ausschließlichkeitsvertreter überleben und seine Zielzahlen erfüllen will.
Nicht
einmal die Vertriebsvorstände, die in immer rascherer Folge ihre Plätze
tauschen.
Die
Vertreter der Ausschließlichkeitsorganisationen sind schlicht und ergreifend
ohnehin nur Handelsvertreter. Sie sind durch beinharte Verträge an ihre
jeweiligen Unternehmen gebunden und müssen nach deren Pfeife tanzen.
Natürlich
dürfen sie nur die Produkte ihrer Gesellschaft – selbstverständlich auch nur
zum jeweiligen Preis dieser Gesellschaft - verkaufen. Ob dieser Preis dann in
irgendeiner Weise sozial gerechtfertigt ist oder nicht, interessiert niemanden.
Und nach Meinung der Vorstände hat es auch niemanden zu interessieren.
Aber
diesen Satz hatten wir ja schon einmal.
Auch
bei den Versicherungsvertretern der Ausschließlichkeitsorganisationen gibt es
natürlich hervorragende Fachleute, die ihre Versicherungsbedingungen und auch
die Angebote des Marktes sehr genau kennen. Obwohl sie diese preiswerten Produkte
ihren Kunden nicht anbieten dürfen, werden sie sich selbst informieren und ihre
eigenen Verträge oft genug nicht im eigenen Hause abschließen.
Aber
was nützt den Ausschließlichkeitsvertretern all ihr aufgehäuftes Wissen, wenn
sie es nicht zu Gunsten ihrer Kunden einsetzen dürfen? Sie sind nun mal durch
harte Verträge an ihre Gesellschaften gebunden und sie müssen im Zweifelsfall
immer den Schrott verkaufen, der ihnen zur Verfügung gestellt wird.
Mehr
noch! Ihre Kreativität ist gefragt.
Sie
müssen diesen Schrott auch noch möglichst werbewirksam verpacken, damit der
Kunde nicht gleich merkt, was er gekauft hat.
Das
Versprechen der Kulanz zum Beispiel eignet sich hervorragend als
Verpackungsmaterial.
Kulanz
ist ein schönes Märchen. Es wird vorwiegend den weniger intelligenten oder auch
den schlecht informierten Verbrauchern immer dann aufgetischt, wenn die
Versicherungsbeiträge mal wieder zu hoch oder die Bedingungen der eigenen Gesellschaft
zu schlecht sind.
Wenn
der Abschluss in Gefahr ist, muss die Verpackung aufpoliert werden. Dann müssen
nicht kontrollierbare und nicht einlösbare Versprechungen herhalten. Leider
gibt es noch immer viel zu viele Verbraucher, die auf das leere Gerede
hereinfallen, denn schließlich stirbt die Hoffnung zuletzt.
Keine
Gesellschaft kann sich, besonders, wenn es um höhere Ersatzleistungen geht,
heute noch Kulanz leisten. Keine Gesellschaft wird ohne triftigen Grund
Versicherungsleistungen erbringen.
Das
Einzige, was für den Verbraucher zählt, sind klare Bedingungen und eindeutige
Klauseln, auf die er sich im Schadenfall berufen und die er notfalls auch vor
Gericht geltend machen kann.
Ein
preisgünstiger Anbieter, der seine Schäden korrekt im Rahmen der vereinbarten
Bedingungen reguliert, ist für jeden kostenbewussten Verbraucher mit Sicherheit
die bessere Wahl.
Es
gibt Verbraucher, die freuen sich wie die Schneekönige, wenn sie einmal in
einem zweifelhaften Schadenfall hundert oder auch zweihundert Euro mehr
bekommen, als ihnen im Grunde zugestanden hätten.
Sie
übersehen in ihrer Freude aber völlig, dass sie in den vergangenen Jahren durch
ihre überhöhten Beiträge wahrscheinlich ein paar tausend Euro mehr als nötig
bezahlt haben.
Herzlichen
Glückwunsch!
Manche
Verbraucher werden es wohl nie begreifen, dass sie an einem Nasenring
vorgeführt werden.
Wie
der Versicherungsvertrag zustande kommt, interessiert wiederum niemanden,
besonders nicht die Herren in den dunklen Anzügen in den Chefetagen, die sich –
zumindest nach Möglichkeit – die Finger nicht selbst schmutzig machen wollen.
Nein!
Sie werden in der Regel selbst nie betrügen. Aber nehmen billigend in Kauf,
dass ihr Außendienst – sagen wir es höflich - nicht immer die geraden Wege
geht.
Hauptsache
die Adresse stimmt und stammen nicht gerade von einem Grabstein. Der Antrag
wurde eigenhändig unterschrieben und zumindest der Beitrag des ersten Jahres
wird pünktlich gezahlt.
Beitragsunterschiede
von teilweise sogar mehreren hundert Prozent, die zwischen den Tarifen preiswerter
Anbieter und ihren teuren Wettbewerbern bei durchaus vergleichbaren Leistungen
liegen können, sind für den unvorbelasteten Verbraucher zwar schwer
verständlich, aber in der Deutschen Assekuranz durchaus üblich.
Jeder
nimmt, was er kriegen kann.
Niemand
– zumindest kein informierter Verbraucher - wird für teures Geld einen
Fernseher oder einen Eisschrank kaufen, wenn er genau weiß, dass er den
gleichen Fernseher oder den gleichen Eisschank im Laden gleich um die Ecke für
weniger als die Hälfte bekommen kann.
Warum
sich viele Verbraucher im Bereich von Versicherung und Vorsorge so völlig
anders verhalten und bei ihren Entscheidungen regelmäßig das Gehirn
ausschalten, habe ich noch nie verstanden.
Offenbar
gelingt es den Vertretern der großen Gesellschaften mit den bekannten Namen
immer wieder, ihre Kunden von den lebensnotwendigen Informationen fernzuhalten,
die dem voreiligen Abschluss teurer oder gar völlig sinnloser Versicherungsverträge
entgegenstehen könnten.
Kein
auch nur halbwegs intelligenter oder zumindest kein gut informierter
Verbraucher wäre in genauer Kenntnis des Marktpreises bereit, bis zu € 170 für
eine Private Haftpflichtversicherung zu bezahlen, wenn er genau wüsste, dass er
einen vielleicht noch besseren Vertrag bereits für € 50 oder € 60 im Jahr
bekommen könnte.
Der
Erfolg eines Generalagenten einer Gesellschaft hängt also weitestgehend davon
ab, ob es ihm gelingt, genügend weniger intelligente oder zumindest schlecht
informierte Verbraucher zu finden, die ihm blind vertrauen und ihm einen
aufpolierten Schrott abkaufen. Außerdem muss es ihm gelingen, seine Kunden auch
auf Dauer von diesen Informationen fernzuhalten.
Nehmen
Sie es bitte nicht persönlich, wenn Sie betroffen sein sollten!
Offensichtlich
gibt es noch immer Millionen von weniger intelligenten, sprich weniger
informierten Verbrauchern, die ohne nachzudenken jeden geforderten Preis
bezahlen und so zu nicht ganz unschuldigen Opfern der Verkäufer werden.
Jeden
Morgen, sagt der Verkauftrainer, stehen mit Ihnen 10 Dumme auf. Wenn es Ihnen
gelingt, einen oder zwei davon zu finden, können sie davon gut leben. Ganz
offensichtlicht gelingt es ihnen.
Spricht
man die Policenverkäufer auf ihre überzogenen Beiträge an, bekommt man immer
die gleiche, im Grunde menschenverachtende Antwort:
Niemand
hat den Kunden doch zu einer Unterschrift gezwungen. Er hätte sich ja
informieren können.
Gott
sei Dank, hat er nicht.
Für
die überteuerten Beiträge gibt es auch versicherungstechnisch gesehen keine
akzeptablen Gründe. Auch diese teuren Verträge unterliegen nach dem Gesetz der
großen Zahl der gleichen Schadenstatistik mit nur marginalen Abweichungen.
Sie
haben die gleiche Schadenhäufigkeit und die gleiche mittlere Schadenhöhe. Somit
steht auch der Schadenbedarf von Anfang an fest.
Als
einziger Grund für die überhöhten Beiträge bleibt also nur die Gier nach Geld
und der Druck der Aktionäre, die Profit sehen wollen.
Wenn
jemand unbedingt karierte Maiglöckchen haben will, soll er sie bekommen. Ob er
mit den karierten Maiglöckchen etwas anfangen kann, ist eine völlig andere
Frage und interessiert niemanden. Besonders nicht die, die die karierten
Maiglöckchen verkaufen.
Ein
guter Verkäufer kann alles verkaufen, heißt es dann vollmundig von hoch
bezahlten Verkaufstrainern, wenn neue Leute an die Verkaufsfront geschickt und
verheizt werden sollen.
Beutelschneider
Im
Mittelalter wurden die Taschendiebe an der Schellenpuppe sehr sorgfältig
ausgebildet.
Sie
lernten von erfahrenen Obergaunern, wie sie den reichen Pfeffersäcken – so
nannte man damals die Kaufleute – ihre Geldkatzen möglichst unauffällig aus den
Gürteln ziehen konnten.
Der
Beruf des Beutelschneiders war zur damaligen Zeit nicht ganz ungefährlich. Wer
mit einem Fehlgriff auf frischer Tat gefasst wurde, riskierte im wahrsten Sinne
des Wortes Kopf und Kragen.
Heute
ist das Köpfen trotz seiner unbestrittenen erzieherischen Vorteile – man
vermeidet zumindest Wiederholungstäter – weitestgehend aus der Mode gekommen.
Schließlich laufen in dieser Branche schon genügend Kopflose durcheinander.
Im
Übrigen sind professionelle Wiederholungstäter – was natürlich immer wieder
bestritten wird - in dieser Branche ausdrücklich gesucht, denn sie garantieren
– zumindest eine Zeit lang - gute Umsätze.
Dafür
sind die Ausbildungsmethoden subtiler und zeitgemäßer geworden.
Die
Schellenpuppe wurde durch die Videokamera ersetzt. Jeder Satz und jede Bewegung
der „Auszubildenden“ werden akribisch genau aufgezeichnet, um später jeden
Schritt am Bildschirm kritisch bewerten zu können. Selbst das Husten zur rechten
Zeit wird geübt.
Ich
habe einmal einen hoch bezahlten Verkauftrainer – er gehörte zu den Großen
seiner Zunft – gefragt, worin er sich denn mit seiner Arbeit von jenen
Obergaunern des Mittelalters unterscheiden würde.
Er
lief zwar rot an, aber eine Antwort auf meine hinterhältige Frage ist er mir
bis heute schuldig geblieben.
Gut,
der eine oder andere Verkäufer, der heute anfängt, kann Glück haben und wird
überleben. Neun von zehn aber bleiben auf der Strecke. Sie werfen nach ein paar
Monaten, wenn sie ihre Verwandtschaft versichert haben, entnervt das Handtuch.
Wenn sie feststellen, dass Erfolg im Versicherungsaußendienst in harter Arbeit
ausarten kann, geben sie auf.
Aber
das hat ihnen ja vorher niemand gesagt.
Solange
die Kasse klingelt und der Umsatz stimmt, erzeugen die gewaltigen
Beitragsunterschiede trotz gleicher Leistungen bei niemandem vom
Mehr
noch! Die einmal geschlossenen Verträge stehen – soweit sie nicht gerade
sittenwidrig sind – unter dem Schutz des Bürgerlichen Gesetzbuches, und, sie
können – darauf legen die Herren in den Chefetagen besonderen Wert – auch vor
Gericht geltend gemacht werden.
Pacta
sunt servanda, so hieß es schon im alten Rom. Daran hat sich bis heute nichts
geändert. Auch Versicherungsverträge müssen eingehalten werden.
Über
die Sittenwidrigkeit von Versicherungsverträgen ließe sich - allein schon
aufgrund der unverständlichen Beitragsunterschiede von teilweise sogar mehreren
hundert Prozent – wahrhaftig trefflich streiten.
Zumindest
aus der Sicht eines kostenbewussten Verbrauchers, der wie immer alles bezahlen
soll, könnte es zu heftigen Auseinandersetzungen über gerechte Preise kommen.
Aber
hier geht es leider nicht um das gesunde Volksempfinden. Hier geht es nur um
Geld. Um viel Geld sogar, und um die nüchterne Auslegung von Gesetzestexten im
Interesse der Konzerne und gegen die Verbraucher.
Auf
die Tatsache, dass das gesunde Volksempfinden auch in der Schadenregulierung
einiger Gesellschaften nicht immer genügend Beachtung findet, soll an dieser
Stelle nicht näher eingegangen werden.
Diese
bittere Erfahrung werden Sie noch früh genug machen, wenn Sie sich allein gegen
einen Direktversicherer durchsetzen müssen, weil Sie aufgrund der
professionellen Werbung geglaubt hatten, sich aus Kostengründen unbedingt für
dieses Angebot entscheiden zu müssen.
„Ohne
Vertreter und ohne Makler“ locken diese Gesellschaften mit dieser viel
versprechenden Aussage in großformatigen Anzeigen und teuren Werbespots. Sie
verschweigen aber bewusst, dass ihre Konzernmütter über andere Konzerntöchter
Makler und Generalvertreter heiß umwerben.
Die
Zahl klingt bitter: 95 Prozent aller deutschen Haushalte sind leider immer noch
falsch versichert oder sie bezahlen - nach Meinung der Experten - zumindest
viel zu viel Geld für ihre Versicherungen.
Der
Durchschnittshaushalt in Deutschland könnte - allein bei seinen privaten
Versicherungen - € 1.000 im Jahr sparen. Wenn die Verbraucher nur bereit wären,
sich umfassend zu informieren oder wenigstens informieren zu lassen, könnten
sie mit Leichtigkeit den Versicherungsmarkt grundlegend verändern und eine
Panik in den Chefetagen auslösen.
Es
wäre nicht einmal schwer, denn ohne den Verbraucher geht nichts. Wenn niemand
mehr die überteuerten Produkte kaufen würde, hätten die Herren ein Problem.
Zugegeben,
dafür müssten wahrscheinlich auch Sie nur ein wenig mitrechnen und die Preise
vergleichen. Auch Sie könnten wahrscheinlich Jahr für Jahr viel Geld sparen zu
können, das Ihnen jetzt – wahrscheinlich sogar ohne jegliche Gegenleistung -
aus der Tasche gezogen wird.
Dieses
Geld würde dann auf einmal nicht mehr spurlos in den Kellern der großen
Konzerne mit den bekannten Namen verschwinden und sich damit jeder Kontrolle
durch die Allgemeinheit entziehen. Es bliebe in Ihrer Brieftasche und zu Ihrer
Verfügung.
Auch
einem weniger intelligenten Verbraucher müsste klar werden, dass dieses System
der wahllosen Verteilung der Risiken auf verschiedene Gesellschaften und deren
Vertreter auf Dauer nicht funktionieren kann.
Viele
Köche verderben nun mal den Brei, und im Versicherungsbereich sind eine Menge
überflüssiger Köche dabei, ihre Löffel in die Suppe zu tunken, die der kleine
Mann für sich gekocht hat.
Böse
Zungen behaupten, die Deutsche Assekuranz benötige heute mehr denn je den
weniger intelligenten, sprich den schlecht informierten Verbraucher, um in
ihrer heutigen Art bestehen zu können.
Aber
das ist sicherlich nur wieder eine bösartige, völlig überzogene Übertreibung
einiger Verbraucherverbände, die den Versicherungsgesellschaften das Leben nur
unnötig schwer machen wollen.
Beispielrechnung
Dr.
Felix Mustermann ist 40 Jahre alt, von Beruf Dipl. Chemiker, verheiratet, Vater
von 2 Kindern und – zusammen mit seiner Bank - stolzer Besitzer eines
Zweifamilienhauses, von dem er eine Hälfte vermietet hat, um die Hypothek
bedienen zu können.
Mit
im Haushalt wohnt seine inzwischen 72-jährige Mutter, die mit einer kleinen
Witwenrente auskommen muss.
Er
selbst verdient nicht schlecht, aber er kann keine großen Sprünge machen. Er
muss immer noch sehr genau rechnen, wenn er mit seinem Einkommen über die
Runden kommen will.
Felix
Mustermann hat einen Hund, den er über alles liebt.
Das
Haus hat eine Ölzentralheizung und einen Heizöltank mit 8.000 Litern Inhalt.
Felix
Mustermann ist ein treu sorgender Familienvater. Schon deshalb will er keine
unnötigen Risiken eingehen. Er will nicht alles gefährden, was er sich im Laufe
der Jahre mit seiner Hände Arbeit aufgebaut hat.
Alles
in allem ein durchaus nicht ungewöhnlicher Haushalt, wie es ihn in Deutschland
millionenfach geben wird.
Sehen
wir uns einmal an, was Felix Mustermann allein im Bereich der
Haftpflichtversicherungen tun muss, um diesem Anspruch auf Sicherheit gerecht zu
werden!
Herr
Mustermann müsste also auch ohne Verschulden Schadenersatz leisten, wenn sein
vierbeiniger Liebling auch nur im Entferntesten mit dem schädigenden Ereignis
in Verbindung gebracht werden kann.
Mit
Rücksicht auf das geringe Einkommen seiner Mutter will Felix Mustermann als
fürsorglicher Sohn den Beitrag für eine Private Haftpflichtversicherung seiner
Mutter übernehmen.
Alles
in allem hat Felix Mustermann also 5 verschiedene Risiken, die er
vorsichtshalber versichern will, und vernünftiger Weise auch versichern muss.
·
Private Haftpflichtversicherung
·
Haus- und
Grundbesitzerhaftpflicht
·
Gewässerschadenhaftpflicht
·
Tierhalterhaftpflicht
·
2. Privathaftpflicht
Schließlich
kann man ja nie wissen, was so alles passiert.
Machen
Sie sich einmal die Mühe und holen Sie ein paar Angebote bei unterschiedlichen
Unternehmen ein!
Fragen
Sie ruhig bei den großen Gesellschaften mit den bekannten Namen an!
Ich
verspreche Ihnen, Sie werden aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.
Es
gibt Gesellschaften, die berechnen für jedes der aufgeführten Risiken eine
eigene Prämie. Sie kommen dann locker auf einen Gesamtbeitrag zwischen 600 und
700 Euro. Vielleicht sogar mehr. Zuzüglich der gesetzlich festgelegten
Versicherungssteuer von 19 Prozent, versteht sich.
Dafür
sind diese Anbieter dann großzügig und geben bei einem 5-jährigen Vertrag einen
umwerfenden Laufzeitrabatt von sagenhaften 5 Prozent.
Es
gibt aber auch verbraucherfreundlichere Anbieter. Sie fassen alle aufgeführten
Risiken in einer einzigen Police mit entsprechenden prämienfreien Einschlüssen
zusammen und verlangen dafür einen Beitrag von lediglich 80 Euro, zuzüglich.
Versicherungssteuer.
Sogar
die Private Haftpflichtversicherung der allein lebenden Elternteile wird
bedingungsgemäß beitragsfrei eingeschlossen.
Rechnen
Sie sich selbst aus, wie viel Geld bei solchen Beitragsunterschieden im Laufe
der Jahre zusammenkommt!
Es
ist Geld, das dem schlecht informierten Verbraucher bewusst und vorsätzlich
ohne jede Gegenleistung entzogen wird, auch wenn die Gesellschaften das wohl
nie zugeben werden.
Und
dann wundern sich viele Verbraucher noch immer, wo das viele Geld für die
Glaspaläste herkommt, die in den großen Städten an jeder Ecke wie Pilze aus dem
Boden schießen und das Bild unserer Großstädte so eindrucksvoll prägen.
Richtig!
Sie
alle wurden mit dem Geld des kleinen Mannes von der Straße bezahlt. Nur weil er
nicht bereit war, alte Zöpfe abzuschneiden und sich einmal umfassend beraten zu
lassen, wird er kräftig zur Kasse gebeten.
Dummheit
gehört bestraft, sagt ein altes Sprichwort.
Wer
nicht hören will, muss fühlen, das haben wir schon als Kinder gelernt.
Oder
er muss zahlen, könnten wir diesen Spruch aufgrund unserer Erfahrungen mit der
Assekuranz heute ergänzen.
Ich
erlebe es immer wieder.
Viele
Verbraucher sind einfach nicht bereit, aufzuwachen, zuzuhören und mitzurechnen.
Vielleicht sind sie viel zu müde und wollen in ihren Träumen nicht gestört
werden.
Man
müsste solche Verbraucher wohl zuerst ein paar Mal mit dem Kopf gegen die Wand
schlagen, um sie aufzuwecken, vielleicht auch aufzuschrecken.
Erlauben
Sie mir die Frage?
Wollen
Sie weiter zahlen und erst später aus Erfahrung klug werden, oder ziehen Sie es
vor, schon heute das eigene Gehirn einzuschalten und sich – jeweils rechtzeitig
- vor der Unterschrift unter einen Versicherungsantrag informieren?
Viele
Vertreter der Ausschließlichkeitsorganisationen geben offen zu, dass die von
ihnen angebotenen Prämien nicht mehr marktgerecht sind.
Gleichzeitig
aber verteidigen sie vehement ihre überteuerten Produkte und ihr fragwürdiges
Verhalten mit der zweifelhaften Begründung, sie müssten ja schließlich auch
leben und somit die ihnen zur Verfügung stehenden Produkte verkaufen, wenn sie
überleben wollen.
Genau
so und mit dem gleichen Recht könnte ein Taschendieb, der eine Familie zu
unterhalten hat, argumentieren. Er muss stehlen, weil seine Kinder Hunger haben
und er nichts anderes gelernt hat.
Außerdem
hätten sie die überhöhten Prämien ja nicht gemacht. Somit seien sie als
Vertreter auch nicht für die Ausbeutung der Verbraucher verantwortlich. Zudem
sei der Verbraucher selbst schuld, wenn er Verträge unterschreibt, bevor er
sich informiert hat.
Recht
haben sie ja.
Zynismus
pur!
So
werden die gutgläubigen Opfer, die blind in die sorgfältig aufgestellte Falle
getappt sind, auch noch verspottet.
Der
Rat und Versicherungsschutz suchende Verbraucher kann nicht einmal mehr davon
ausgehen, wenigstens bei allen Vertretern der gleichen Gesellschaft auch die
gleichen Beiträge genannt zu bekommen.
Weit
gefehlt!
Wenn
er sicher sein will, dass er wirklich ein preisgünstiges Angebot bekommt, wird
er also gezwungen sein, sich bei mehreren Agenturen Angebote einzuholen.
Unter
Umständen wird er dann erstaunt feststellen, dass er bei drei Anfragen bei
Generalagenten der gleichen Gesellschaft vier verschiedene Angebote bekommt.
Jetzt
werden Sie natürlich wissen wollen, wie solche Unterschiede möglich sind.
Die
Antwort ist für den Verbraucher immer wieder überraschend und im Grunde
genommen pervers zugleich.
Die
Agenturen erhalten von ihren Gesellschaften teilweise recht unterschiedliche
Rabattierungsvollmachten. Sie haben also die Möglichkeit, ihre Beiträge
durchaus kreativ zu gestalten und nach Gesicht zu verkaufen.
Dabei
bleibt es dem einzelnen Vertreter überlassen, welchem Kunden er welchen
Nachlass gewährt und welchen Kunden er mit den vollen Tarifprämien zur Kasse
bittet.
Diese
Rabattierungsvollmachten der Gesellschaften fallen allerdings recht
unterschiedlich aus. Sie sind in der Regel an verschiedene Voraussetzungen, die
der Agenturinhaber zu erfüllen hat, gebunden.
So
sind zum Beispiel die Bestandsgröße und Produktivität, aber auch die
Schadenquote einer Agentur Voraussetzung für die Gewährung bestimmter Rabatte.
Das
bedeutet, dass die Gesellschaften ihre Vertreter für die Schäden ihrer Kunden
und damit auch für Ihre Schäden mitverantwortlich machen,
Zum
besseren Verständnis: Unter der Schadenquote versteht man das Verhältnis von
eingenommenen Beiträgen zu aufgewandten Schadenzahlungen.
Eine
Schadenquote von 75 Prozent würde also bedeuten, dass 75 Prozent der
eingenommenen Beiträge dieser Agentur für Schadenzahlungen an Kunden dieser
Agentur aufgewandt werden mussten.
Der
Vertreter, der im Grunde ersatzpflichtige Schäden ablehnt, verbessert seine
Schadenquote und kann unter Umständen seinen Kunden bessere Beiträge anbieten
als der Vertreter, der die Schäden seiner Kunden korrekt meldet und im Rahmen
der Bedingungen regulieren lässt.
Was
bedeutet das für den Versicherungsschutz suchenden Verbraucher?
Das
bedeutet nichts Anderes, als dass sein zu versichernden Risiko von den
Gesellschaften nicht mehr objektiv bewertet wird.
Man
mutet ihm – unter Umständen sogar als Neukunden - also zu, mit seinen höheren
Beiträgen für Schäden aufzukommen, die andere Kunden dieser Agentur –
vielleicht auch noch in völlig anderen Versicherungsbereichen – in der
Vergangenheit verursacht haben.
Wem
soll nun der Generalagent diese Rabatte, die ihm natürlich auch nur in einem
beschränkten Umfang zu Verfügung stehen, gewähren?
Es
gibt, so hatten wir bereits mehrfach festgestellt, intelligente und weniger
intelligente, informierte und weniger informierte Verbraucher. Diese Tatsache
ist auch für den Vertreter, der vielleicht auch schon ein paar Jahre im
Geschäft ist, nicht unbedingt neu.
Der
Vertreter wird also immer versuchen, dem weniger intelligenten oder auch dem
schlecht informierten Verbraucher seine unrabattierten Tarife zu verkaufen,
weil er davon ausgehen kann, dass der weniger Intelligente den Unterschied
ohnehin nicht oder zumindest nicht so schnell feststellen wird.
Dieses
Risiko kann und muss er eingehen.
Wenn
er Glück hat, geht es sogar gut.
Der
Grundgedanke des Versicherns und die geforderte Gleichartigkeit der zu
versichernden Risiken bleiben auf der Strecke und mit ihnen der weniger
intelligente oder auch schlecht informierte Verbraucher, der seinem Vertreter
unter Umständen blind vertraut hat.
Wir
haben seit einiger Zeit ein nicht unumstrittenes Gleichbehandlungsgesetz.
Niemand,
so heißt es, darf zum Beispiel wegen einer Herkunft, seines Geschlechtes oder
seiner Religion benachteiligt werden.
Die
Benachteiligung einzelner Verbraucher bei der Tarifierung oder auch bei der
Schadenregulierung wegen fehlender Intelligenz ist in diesen Katalog bisher
leider noch nicht aufgenommen worden.
Man
muss nicht unbedingt ein Mathematikgenie sein, um sehr schnell zu begreifen,
dass den überhöhten Beiträgen einiger Gesellschaften mit durchaus bekannten
Namen – zumindest aus der Sicht kostenbewusster Verbraucher – keine erkennbaren
Gegenleistungen gegenüber stehen.
Wenn
wir einmal unterstellen, dass auch die günstigen Anbieter nicht unbedingt vom
Zusetzen leben wollen, sondern dass auch sie ihre Beiträge kostendeckend
kalkuliert haben und auf Gewinn aus sind, liegt doch zumindest die Vermutung
sehr nahe, es handle sich bei diesen Geschäften um legalisierten Straßenraub.
Einige
Vorstände wollen diese Folgerung überhaupt nicht akzeptieren und sie drohen bei
solchen mathematisch durchaus einwandfrei zu belegenden Aussagen sogar mit
gerichtlichen Schritten.
Die
Herren in den Chefetagen sind dünnhäutig geworden.
Noch
vor kurzem wollte mich die übereifrige Juristin eines großen Unternehmens mit
einem bekannten Namen aufgrund meiner spitzen Feder und meiner losen Zunge
abmahnen.
Ich
solle nicht weiter behaupten, verlangte sie, dass Gesellschaften von ihren
Versicherten teilweise Geld ohne Gegenleistung verlangen würden, und mich
schriftlich verpflichten, den Begriff des legalisierten Straßenraubes in
Zukunft nicht mehr zu gebrauchen.
Ihr
Vorstand fühle sich durch meine despektierliche Äußerung beschwert.
Dabei
hatte ich ihre Gesellschaft noch nicht einmal beim Namen genannt, denn ich
nenne grundsätzlich keine Namen, schon um unnötigen Ärger aus dem Wege zu
gehen. Aber ich kann nicht verhindern, dass sich jemand die Schuhe, die ihm
passen, anzieht.
Ich
habe sie ganz freundlich gebeten, doch erst einmal ihr Gehirn oder einen Mathematiker
ihres Unternehmens einzuschalten, und dann habe ich ihr alles erklärt.
Gaaanz
langsam.
Zum
Mitschreiben.
Auch
ein Taschendieb muss leben, das hatten wir bereits schon einmal festgestellt,
und vielleicht hat auch er eine Familie zu ernähren. Was wollen wir einem
Langfinger ernsthaft vorhalten, wenn er mit seiner Fingerfertigkeit seinem
Gewerbe nachgeht, weil er Hunger hat und – außer Stehlen - nichts anderes
gelernt hat?
Lassen
wir den Langfinger also der Einfachheit halber laufen! Das ist wahrscheinlich
billiger, als ihn einzusperren und seiner Familie Unterhalt zu gewähren.
Schließlich
leben wir doch in einem Sozialstaat und leisten uns ein paar hunderttausend
völlig überflüssiger Policenverkäufer.
Einem
blinden Bettler ein paar armselige Münzen aus dem Hut zu stehlen, gilt auch in
Ganovenkreisen als höchst unanständig.
Wer
es trotzdem tut und damit gegen die ungeschriebenen Gesetze verstößt, wird mit
Sicherheit aus der Gemeinschaft der kleinen Gauner ausgeschlossen, und kein
Mensch will noch etwas mit ihm zu tun haben.
Der
Policenverkäufer, dem es gelingt, ein paar zusätzlichen Kunden, die ihm blind
vertrauen, ein paar zehntausend Euro mit zweifelhaften Produkten möglichst
unauffällig aus der Brieftasche zu ziehen, wird als großer Gauner und als Vorbild
für die anderen Verkäufer beklatscht.
Er
kommt ganz oben aufs Treppchen.
Er
gewinnt eine Traumreise und bekommt auch noch eine Urkunde mit der Unterschrift
von zwei Vorständen.
Natürlich
würde es mir nie einfallen, erfolgreiche Verkäufer von Versicherungsprodukten
mit hinterhältigen Taschendieben zu vergleichen oder sie auch nur im
Entferntesten in gedankliche Verbindung zu bringen.
Aber,
diesen Satz lasse ich wohl besser unvollendet im Raum stehen, wenn ich mir
weitere Unterlassungsklagen ersparen will.
Erkenntnisse
Wenn
Sie jetzt zu der überraschenden Erkenntnis kommen sollten, dass im Grunde 3 von
4 Policenverkäufern entbehrlich seien, haben Sie natürlich völlig Recht, aber
bei den Betroffenen würden Sie sich mit dieser Forderung natürlich wenig Freunde
machen.
3
von 4 Policenverkäufer wären bei einer nüchternen Betrachtungsweise tatsächlich
entbehrlich.
Im
Klartext bedeutet das aber auch, dass sich ein paar hunderttausend Finanzdienstleister
oder wie auch immer sie sich nennen mögen einen anderen Job suchen müssten und
mit leeren Händen auf der Straße stünden.
Der
Rest könnte dann aber nicht nur seine Kunden endlich besser betreuen und
wahrscheinlich auch fairer beraten, sondern würde selbst auch besser leben
können, weil der Verkaufsdruck von ihm genommen wäre.
Was
lernen Sie daraus?
Kaufen
Sie nie etwas bei einem Versicherungsvertreter, wenn Sie das Gefühl haben, dass
er unter Verkaufsdruck steht!
Er
wird Ihnen immer nur das Produkt verkaufen, das ihm gerade zur Erfüllung seiner
Leistungsziele oder zur Erreichung eines Wettbewerbs fehlt, aber nicht den
Vertrag, den Sie zur Absicherung Ihres Bedarfes tatsächlich brauchen!
Manche
Gesellschaften sind im Ausrichten von Wettbewerben wahre Künstler. Es gelingt
ihnen immer wieder, auf diese elegante Weise auch den letzten Blutstropfen aus
ihren Mitarbeitern herauszuquetschen.
Sie
glauben gar nicht, zu welchen Leistungen motivierte Mitarbeiter fähig sind! Nur
um auf den Rennlisten ein paar Plätze nach vorn zu kommen oder bei einer
Kreuzfahrt eine bessere Kabine zu bekommen, wird auch noch die eigene
Großmutter mit einer unsinnigen Police versichert.
Wenn
Sie glauben, Ihre 7 oder 8 Versicherungsverträge auf 4 oder 5 Vertreter
verteilen zu müssen, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn keiner von diesen
Vertretern an Ihnen ernsthaft interessiert ist.
Denn
keiner von ihnen kann beim besten Willen noch kostendeckend arbeiten, und Sie
können nicht erwarten, dass er seine Arbeit für Sie aus reiner Nächstenliebe
verrichtet.
Ein
Versicherungsmakler kann Sie versichern, aber er muss Sie nicht versichern. Das
sollten Sie nie vergessen, denn er ist in seinen Entscheidungen völlig frei.
Über ihn könnten Sie sich also auch nie beschweren.
Er
kann also genau wie Sie den Maklervertrag kündigen, wenn er feststellt, dass
das Vertrauensverhältnis – aus welchen Gründen auch immer – gestört ist.
Wenn
Sie einen Versicherungsmakler mit der Verwaltung Ihre Verträge beauftragen,
übernimmt er eine große Verantwortung und leistet für Sie zeitaufwändige
Arbeit.
Sie
müssen einem Versicherungsmakler aber auch zugestehen, dass er den
Maklervertrag, den er mit Ihnen abgeschlossen hat, von sich aus kündigt, wenn
er der Meinung ist, dass das notwendige gegenseitige Vertrauen nicht mehr
vorhanden ist.
Aber
auch, wenn er feststellt, dass er Sie und Ihre Verträge nicht mehr
kostendeckend verwalten kann, wird er sich gegen Sie entscheiden müssen.
Ein
Maklerbüro ist ein kaufmännisch geführtes Unternehmen. Es hat Kosten, die in irgendeiner
Weise eingespielt werden müssen. Der Versicherungsmakler wird sich also
notgedrungen von Mandanten trennen, die von ihm nur die Rosinen haben wollen,
mit dem Rest aber zu einem Direktversicherer oder auch zu einem guten Freund
gehen, mit dem Sie sich dann die Provision teilen.
Die
Provision eines einzelnen Vertrages ist in der Regel viel zu niedrig, um auch
nur einen einzigen Besuch oder eine einzige zu rechtfertigen. Daran sollten Sie
immer denken.
Alle
Ihre Versicherungsverträge gehören ohne Ausnahme in die Hand eines einzigen,
möglichst unabhängigen Versicherungsvermittlers. Nur dann haben Sie gute
Aussichten, richtig beraten zu werden, und Sie haben auch eine gute Chance,
sich preisgünstig zu versichern.
Übertragen
Sie Ihrem Makler nach Möglichkeit auch wirklich alle bestehenden
Versicherungsverträge, auch wenn sie unverändert beim gleichen Versicherer
weiter bestehen sollen.
Der
Maklervertrag macht es möglich.
Alle
Gesellschaften sind verpflichtet, jeden Makler, auch wenn sie nicht mit ihm zusammenarbeiten
wollen, also auch unabhängig von einer Courtagevereinbarung als
Korrespondenzmakler zu akzeptieren, ihm Policenzweitschriften zur Verfügung zu
stellen und ihren Schriftverkehr über ihn abzuwickeln.
Nehmen
Sie Ihren Makler in die Pflicht und übertragen Sie ihm die volle Verantwortung
für Ihren Versicherungsordner.
Auf
einen Versicherungsmakler, der nicht bereit ist, die Verantwortung für alle
Verträge zu übernehmen, können und sollten Sie verzichten.
Sie
brauchen einen Makler, der sich um alles kümmert und keinen Policenverkäufer,
der nur den Rahm abschöpfen will.
Wenn
Sie sich, als in Zukunft hoffentlich kostenbewusster und gut informierter
Verbraucher, zu diesem Schritt entschließen sollten, alle Versicherungsverträge
in eine Hand zu geben, kostet es Sie vielleicht einige Überwindung. Vielleicht
sogar ein paar Freunde. Falsche Freunde, die auf Ihre Kosten gelebt haben.
Sie
werden wohl oder übel mehreren Vertretern den Stuhl vor die Tür zu setzen und
diese Tür auch noch verschließen müssen.
Aber
es ist für Sie im Grunde die einzige Möglichkeit, in Zukunft mit Ihrem Geld
vernünftig umzugehen. Sie müssen sich an den Gedanken gewöhnen, dass es um Ihr
Geld geht.
Sie
müssen rechnen!
Sie
haben nichts davon, wenn Sie irgendwelche Vertreter irgendeiner Gesellschaft
mit einem bekannten Namen reich machen und Sie selbst – verzeihen Sie den
Ausdruck – ein armes Schwein bleiben.
Notwehr
wäre unter Umständen der richtige Begriff für das, was Sie und Millionen anderer
Verbraucher in Zukunft zur Selbsterhaltung tun müssen.
An
einem gut informierten und mündigen Verbraucher, der seine Unterschrift nicht
mehr unter jedes Schriftstück setzt, das man ihm hinhält, haben die großen
Gesellschaften mit den bekannten Namen aus verständlichen Gründen kein
besonderes Interesse.
Sie
fordern auf ihren Tagungen ganz offen profitable Kunden. Wo die weniger
profitablen Kunden bleiben sollen und wer sie berät, interessiert im Grunde
niemanden, denn die Gesellschaften bestreiten jede soziale Verantwortung.
So
legen sie denn zumindest einige Gesellschaften auch allen informationswilligen
Verbrauchern – bis hin zu bewusst falschen Aussagen - alle nur möglichen Steine
in den Weg, um zumindest größeren Schaden für ihre Unternehmen zu vermeiden.
Auch
ein transparenter Versicherungsmarkt mit vergleichbaren Preisen und Leistungen
steht nicht unbedingt ganz oben auf dem Wunschzettel der Vorstände. So fürchten
die meisten Gesellschaften aussagefähige und verständliche Vergleiche ihrer
Tarife mehr als der berühmte Teufel das Weihwasser.
Im
Gegenteil!
Durch
eine Unzahl von meist völlig überflüssigen Ergänzungen und sinnlosen
Leistungsverbesserungen, die wahrscheinlich niemand jemals brauchen wird,
werden wirklich aussagefähige Marktvergleiche nur noch mit einem enormen
Aufwand und nur noch mit Hilfe von Computerprogrammen, die der kleine Mann
ohnehin nie und nimmer verstehen kann, möglich.
Die
angebliche, für den Verbraucher so viel versprechende Deregulierung des
deutschen Versicherungsmarktes vor einigen Jahren war – zumindest nach Ansicht
vieler Fachleute - ein durchaus vorhersehbarer Schlag ins Wasser.
Sie
wurde von den großen Gesellschaften mit den bekannten Namen ganz bewusst
schamlos ausgenützt, um in einzelnen Sparten ein noch größeres Bedingungschaos
zu erzeugen, in dem sich nun nicht einmal mehr die Fachleute zurechtfinden.
Menschen
wurden und werden noch immer von Obermenschen mit großem finanziellem Aufwand
auf Geheiß von Oberobermenschen zur gnadenlosen Jagd auf den Menschen
ausgebildet. Sie werden auf die jeweiligen Unternehmen mit gut klingenden Namen
ausgerichtet und eingeschworen.
Besser
gesagt, sie werden fixiert und konditioniert.
Sie
lernen im Schnellverfahren, andere Menschen ohne jegliches Mitleid mit
möglichst geringem Aufwand zur Strecke zu bringen und sie dann nach allen
Regeln der Kunst – nach Möglichkeit ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen -
auszunehmen, nur damit sie selbst überleben können.
Der
Verbraucher hat gegen die geschulten Vertreter keine Chance.
Die
meisten Vertreter wissen sehr genau, was sie tun. Denn auch sie kennen den
Markt und die Angebote ihrer Wettbewerber. Sie können also keineswegs vorgeben,
wie sie es so gerne tun, selbst nur Opfer des Systems zu sein und aus
Unkenntnis gehandelt zu haben.
Nein,
sie stecken sogar bis über beide Ohren in der Abzocke. Ich nenne es legalen
Straßenraub.
Sie
aber beteuern immer wieder, sie würden nichts Ungesetzliches tun, sondern nur
die Chancen einer freien Marktwirtschaft nutzen.
Schließlich
leben wir doch in einem freien Land.
Natürlich
tun diese immer hungrigen Policenverkäufer im Sinne des Strafgesetzbuches
nichts Ungesetzliches, weswegen man sie zur Anzeige bringen könnte.
Gleichwohl
muss man sich aber fragen, ob alles, was nicht ungesetzlich ist, anständig und
fair gegenüber dem Verbraucher ist, der alles bezahlen soll.
Zugegeben,
es gibt auch Autos oder Rasenmäher in verschiedenen Preislagen. Es bleibt
selbstverständlich jedem Verbraucher überlassen, für welche Kategorie er sich
entscheidet und zu welchem Preis er kaufen will.
Standard,
Luxus oder Special Edition.
Wenn
jemand unbedingt karierte Maiglöckchen haben will, soll er sie bekommen und
auch dafür bezahlen.
Es
ist seine Sache, später festzustellen, ob er mit den karierten Maiglöckchen
irgendetwas anfangen kann oder nicht.
Schließlich
war es schon immer etwas teurer, einen guten Geschmack zu haben.
Einverstanden!
Aber
in keinem anderen Lebensbereich werden die Verbraucher aufgrund der
Langfristigkeit der Verträge über einen längeren Zeitraum hinweg so gnadenlos
zur Kasse gebeten.
Das
Gesetz des Dschungels vom Fressen und Gefressenwerden wird zu einer
menschenverachtenden Grundlage eines unwürdigen Systems, das sich unsere
Gesellschaft im Grunde überhaupt nicht leisten kann.
Wenn
wir der sozialen Verantwortung gerecht werden und die wachsenden Aufgaben des
dritten Jahrtausends lösen wollen, werden wir wohl einiges ändern müssen.
Gut,
zu allen Zeiten hat es intelligente und weniger intelligente, starke und
schwache Menschen gegeben.
Es
muss aber auch die weniger Intelligenten geben, denn wo Licht ist, muss auch
Schatten sein.
Die
Intelligenten haben schon immer auf Kosten der weniger Intelligenten, die
Starken auf Kosten der Schwachen gelebt, und das – wie man an den Glas- und
Marmorpalästen der großen Gesellschaften mit den bekannten Namen sieht - in der
Regel nicht einmal ganz schlecht.
Ich
weiß nicht, wie Sie darüber denken.
Aber
wenn den Schwachen nur noch die einzige Aufgabe bleibt, den Starken als Nahrung
zu dienen und sie am Leben zu erhalten, ist es meiner Meinung nach an der Zeit,
unsere sozialen Systeme zu überprüfen und zu überarbeiten.
Wir
haben dann für einen gerechten Ausgleich innerhalb unserer Gemeinschaft zu
sorgen. Wenn wir die nächsten Jahre noch immer gemeinsam überleben und nicht
irgendwann vor den rauchenden Trümmern unserer Gesellschaft stehen wollen, wird
es einiger gemeinsamer Anstrengungen bedürfen.
Ich
denke, wir können uns in der heutigen Zeit eines ständigen Umbruchs und des
demographischen Wandels kein System leisten, das sich eine möglichst
gesetzeskonforme Ausbeutung der Armen durch die Reichen zum Ziel gesetzt und
auf die Fahnen geschrieben hat, wenn wir uns für das, was wir tun, nicht
irgendwann vor uns selbst schämen wollen.
Lagebericht
Der
Durchschnittshaushalt in Deutschland wird immer nur einen bestimmten
Prozentsatz seines Einkommens oder auch nur einen bestimmten Betrag für
Versicherungen und Vorsorge ausgeben können.
Für viele Familien ist das Ende der finanziellen Belastbarkeit
schon längst erreicht. Auch wenn einige hungrige Vertreter das nicht wahr haben
und die Grenzen der Belastbarkeit immer weiter nach oben verschieben wollen,
wird irgendwann nichts mehr gehen.
Das Spiel ist gemacht, sagt der Croupier.
Rien ne va plus.
Nichts geht mehr.
In vielen Haushalten ist beim besten Willen kein Geld mehr
vorhanden, um weitere Versicherungsverträge abzuschließen, wenn der berühmte
Kitt in den Fenstern bleiben und die Klimmzüge am Brotkasten vermieden werden
sollen.
Einem
nackten Mann kann man beim besten Willen nicht in die Tasche greifen.
An
dieser Tatsache werden auch die besten Verkaufstrainer nichts ändern können.
Auch wenn sie es immer wieder versuchen, werden sie keinen Erfolg haben. Aber
schließlich werden die Herren ja dafür bezahlt, Optimismus zur verbreiten.
Also
müssen bestehende Versicherungsverträge von der X zur Y umgedeckt werden. Um
wenigstens noch einmal eine Abschlussprovision kassieren zu können, werden im
Bereich der Lebens- und Krankenversicherung Jahr für Jahr erhebliche Werte in
mehrstelliger Millionenhöhe mutwillig vernichtet.
Auch
im Bereich der Sach-, Haftpflicht- und Unfallversicherungen werden durch
Umdeckungen zu anderen Gesellschaften im Grunde nur völlig unnötige Kosten
gemacht, die letztlich doch nur wieder vom Verbraucher gezahlt werden.
Es
ist immer wieder erschreckend, aber viele Familien nehmen nicht einmal mehr die
durchaus großzügigen staatlichen Förderungen – wie zum Beispiel die
Riesterrente – für sich in Anspruch, weil sie die erforderlichen
Eigenleistungen bei besten Willen nicht mehr aufbringen können.
Das
Gespenst der Altersarmut hat sich bereits in den Köpfen viel zu vieler
Verbraucher festgesetzt und lähmt die Entscheidungen.
Zugegeben,
die Altersarmut ist für viele Menschen in Deutschland unausweichlich
vorprogrammiert.
Aber
viel zu viele Arbeitnehmer resignieren bereits viel zu früh. Sie geben sich
selbst vor der Zeit auf, weil sie glauben, dass sichere Ergebnis in 20 Jahren
bereits heute vor Augen zu haben und nicht mehr abwenden zu können.
Dabei
könnten Viele von ihnen Vieles ändern.
Ein
Weg wird zur Strasse, wenn ihn viele gehen.
Die
überzogene Preispolitik der großen Gesellschaften mit den bekannten Namen und
die gnadenlose Jagd ihrer Vertreter auf abschlusswillige Kunden sind natürlich
nicht die alleinige Ursache für diese Misere, aber sie tragen einem großen Teil
dazu bei.
Ich
kann es nur immer wieder und wieder betonen:
Geld,
das in jungen Jahren für überhöhte Beiträge sinnlos verschwendet wird, muss
zwangsläufig bei der Altersversorgung fehlen. Das muss zwangsläufig zu einer
systematischen Verarmung weiter Kreise in unserer Bevölkerung führen.
Niemand,
dem das Geld für das tägliche Brot fehlt, wird Kuchen kaufen und seine Kinder
hungern lassen.
Zeit und Geld
Zeit
und Geld werden auch Sie in Ihrem Leben immer nur einmal ausgeben können, dann
sind sie beide – Zeit und Geld - unwiederbringlich fort.
Die
Versicherungsgesellschaften haben in unserem Staat eines festen Platz und eine
soziale Aufgabe. Aber sie sind in ihrem überzogenen Gewinn – und Machtstreben
nicht bereit, sich dieser schwierigen Aufgabe zu stellen, geschweige denn, sie
im Interesse der Allgemeinheit zu erfüllen.
Versicherungen
sind notwendig. Das steht außer Frage. Schon um unsere soziale Ordnung
aufrechtzuerhalten, ist es nun mal notwenig, große Lasten, die ein Einzelner
niemals tragen könnte, auf möglichst viele starke Schultern zu verteilen.
Die
Verteilung der Lasten und der vielfältigen Gefahren war vor langer Zeit die
Aufgabe der Versicherer, die auch die Abläufe und die Verwaltung koordinieren
sollten.
Heute
haben sich die großen Versicherer mit den bekannten Namen ihrer Fesseln
entledigt. Sie haben sich jeder Kontrolle durch die Gemeinschaft der
Versicherten entzogen und agieren weltweit. Im eigenen Interesse, versteht
sich.
Der
Geist ist frei und will nicht mehr zurück in die Flasche. Der Verbraucher
stöhnt unter der Last der Versicherer, die ihn seit Jahrzehnten ausbeuten.
Ob
wir die Geister zur Rückkehr in ihre Flaschen bewegen können, ist fraglich.
Aber
wir sollten es zumindest versuchen, und gemeinsam könnten wir es vielleicht
auch schaffen.
Denn sie wissen, was sie tun
In
meinem letzten Urlaub am Meer lernte ich einen jungen Mann kennen.
Der
arme Kerl hatte einen schweren Unfall gehabt, und er kam nun - auf zwei Krücken
gestützt - zusammen mit seinen Eltern an den Strand.
Wir
kamen ins Gespräch. Er erzählte mir seine Geschichte.
Monatelange
Aufenthalte in verschiedenen Krankenhäusern. Ein knappes Dutzend Operationen.
Ein künstlicher Darmausgang. Dann zwei Jahre im Rollstuhl. Nun die ersten
Gehversuche an Krücken, die ihn ein Leben lang begleiten würden.
Nüchtern
betrachtet, war der Mann ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Ja,
eine Unfallversicherung habe er auch gehabt, erzählte er. Diese habe die
versprochene Versicherungssumme auch ohne Einwände geleistet. Die
Vollinvalidität sei bei seinem Zustand keine Frage gewesen.
Stolze
€ 100.000 habe er bekommen.
Eine
höhere Versicherungssumme habe er sich als junger Elektriker damals nicht
leisten können. Er fügte es mit Bedauern hinzu und eine leichte Wehmut schwang
in seinen Worten mit.
Ich
wollte ihn nicht verletzen.
Deshalb
schwieg ich.
Ich
sagte ihm nicht, dass er sich für seine Unfallversicherung ganz offensichtlich
den falschen Versicherer ausgesucht und viel zu viel für seine Police bezahlt
hatte.
Hätte
er sich vor seinem Abschluss auch nur ein wenig informiert, hätte er leicht
feststellen können, dass er bei einem anderen Anbieter für den gleichen Beitrag
die fünffache Versicherungssumme und damit im Schadenfall also auch die
fünffache Leistung bekommen hätte.
Für
seinen verhältnismäßig geringen Betrag hätte er also eine durchaus auskömmliche
Versicherungssumme von einer halben Million bekommen, mit der er ein neues
Leben hätte beginnen können.
Nun
aber musste er sich mit einem besseren Trinkgeld bescheiden und würde auf Dauer
wohl doch noch zum Sozialfall werden.
Seinen
Beruf als Elektriker, nein, den würde er wohl nie wieder ausüben können. Damit
hatte er sich abgefunden. Er träumte von einem Kiosk. Aber dafür würde das Geld
kaum reichen.
Ich
frage mich immer wieder, wie ein junger Mann mit der bitteren, für ihn
sicherlich unverständlichen Wahrheit umgehen wird, wenn er früher oder später
erfährt, was alles möglich gewesen wäre und welchen hervorragenden
Versicherungsschutz er für seine Beiträge bekommen hätte, wenn, ja wenn er nur
richtig beraten worden wäre.
Millionen
Kunden werden sich irgendwann die gleiche Frage stellen. Sie werden fragen, was
sie für ihr sauer verdientes Geld nicht alles hätten bekommen können, wenn … .
Aber die Fortsetzung dieses Satzes kennen Sie inzwischen ja bereits zur Genüge.
Erlauben
Sie mir eine Frage?
Würden
Sie einem Rechtsanwalt blind Ihr Vertrauen schenken, wenn Sie genau wüssten,
dass er auf der Liste Ihres Prozessgegners steht und von diesem bezahlt wird?
Klar,
würden Sie nicht. Denn dann könnten Sie nie sicher sein, dass er Ihre
Interessen bestmöglich wahrnehmen würde.
Warum
aber vertrauen so viele Verbraucher noch immer den Vertretern der
Ausschließlichkeitsorganisationen? Obwohl sie genau wissen, dass diese auf der
Gehaltsliste der Unternehmen stehen und von diesen für ihre Arbeit recht gut
bezahlt werden, scheint das Vertrauen noch immer ungebrochen.
Wie
viel Hass gegen seinen Berater wird sich im Laufe der Jahre in dem jungen Mann
aufbauen und wohl auch für immer ansammeln?
Wird
er irgendwann akzeptieren, dass er zum Opfer eines menschenunwürdigen Systems
geworden ist? Nur weil sein Berater, dem er blind vertraut hatte, Teil eines
Räderwerks war und ihm keine besseren Leistungen, die durchaus möglich gewesen
wären, verkaufen durfte, muss er leiden und die Zeche bezahlen.
Wird
er verstehen, dass für einen großen Konzern mit einem bekannten Namen die
jährlichen Milliardengewinne weitaus wichtiger sind, als das unbedeutende
Schicksal eines jungen Elektrikers, der durch unglückliche Umstände von der
Leiter gefegt wurde?
Irgendwoher
müssen doch schließlich die gigantischen Gewinne herkommen, die nun mal
notwendig sind, um andere Gesellschaften oder auch Banken aufzukaufen, nur um
die eigene Macht zu steigern.
Da
werden Menschenschicksale zwangsläufig zur Nebensache.
Kollateralschäden,
die in Kauf genommen werden müssen.
Ich
frage mich aber auch, wie der Vermittler mit dieser Wahrheit umgeht. Wie muss
er sich fühlen, wenn er sieht, was er angerichtet hat, und wie sein Kunde nun
unter den Folgen eines ungerechten Systems zu leiden hat.
Natürlich
hat er nicht Illegales getan. Niemand kann aufgrund seiner sicherlich
zweifelhaften Beratung gerichtlich gegen ihn vorgehen.
Schließlich
verkaufen doch ein paar hunderttausend Vermittler ohne jedes
Unrechtsbewusstsein ihre gut gestylten Policen der großen Gesellschaften mit
den bekannten Namen zu weit überhöhten Beiträgen.
Was
hätte er als kleines Rad in einem großen Getriebe denn tun sollen?
Schließlich
sei er doch nicht für die Kalkulation der Tarife verantwortlich, und außerdem
er könne ja nur die Produkte verkaufen, die ihm durch sein Unternehmen zur
Verfügung gestellt würden.
Wie
immer ist niemand für irgendetwas zuständig.
Irgendwann
hatte er seine Seele für ein Handgeld verkauft.
Vielleicht
hat er sich schon vor vielen Jahren aufgegeben, als er seine Unterschrift unter
den Ausschließlichkeitsvertrag gesetzt hat.
Um
ein paar hundert Kunden und einen kleinen Bestand übernehmen zu können, der ihm
für die ersten Monate trügerische Sicherheit bot, hat er seine Freiheit für
immer verkauft.
Ein
Weg wird zur Strasse, wenn ihn viele gehen, sagt eine chinesische Weisheit.
Unrecht aber wird nicht zu Recht, nur weil es viele tun.
Niemand
kann die Notwendigkeit eines in sich ungerechten Systems damit begründen, dass
es vielen Menschen Arbeit und Brot gibt.
Im
Gegenteil! Jeder, aber auch jeder, der sich in ein solches ungerechtes System
einbringt, trägt auch als Teil des Räderwerks zumindest eine Mitschuld, die er
wohl irgendwann vor sich und seinem Gewissen verantworten muss.
Jeder
für sich. So wird die Schuld geteilt, und damit für jeden erträglich. Wie
früher bei einer Hinrichtung. Von zehn Schützen hatte einer eine Platzpatrone.
Selbstbeteiligung
Die
Rechnung ist im Grunde einfach.
Der
Durchschnittshaushalt in Deutschland wird, wie wir bereits festgestellt hatten,
immer nur einen bestimmten Prozentsatz seines Einkommens oder auch einen
bestimmten Betrag für Versicherungen ausgeben können. Das ist die eine Seite.
Auf
der anderen Seite aber muss jeder verantwortungsbewusste Verbraucher bestrebt
sein, das sichernde Netz für sich und die Seiten möglichst weit zu spannen, um
jeden tödlichen Absturz nach Möglichkeit zu vermeiden.
Beide
Seiten gilt es, sinnvoll miteinander zu verknüpfen und das Ganze zu optimieren.
Dabei ist eine vernünftige Lösung gar nicht einmal so schwer.
Wenn
der rechnende Verbraucher bereit ist, gewisse überschaubare Risiken – zumindest
zum Teil – selbst zu tragen, kann er auch einen Teil der Beiträge sparen und
sich dafür Sicherheit in anderen Lebensbereichen kaufen, ohne das Limit, das er
sich selbst gesetzt hat, zu überschreiten.
Wenn
Sie ein Auto besitzen, wissen Sie aus Erfahrung, dass Sie für eine
Vollkaskoversicherung wesentlich weniger bezahlen müssen, wenn Sie bereit sind,
eine Selbstbeteiligung von € 500 oder gar € 1.000 zu akzeptieren.
Viele
Autofahrer sind zu Recht stolz darauf, dass sie seit 20 oder mehr Jahren noch
nie einen Schaden gehabt und ihre Versicherung noch nie in Anspruch genommen
haben.
Gleichwohl
haben sie Angst davor, eine durchaus erträgliche Selbstbeteiligung zu vereinbaren.
Wenn sie einmal einen Schaden haben, dann soll wirklich auch alles bezahlt
werden.
Dass
sie in den Jahren davor ein Vermögen verschenkt und die Gesellschaften reich
gemacht haben, interessiert sie offensichtlich nicht.
Dabei
könnten vernünftige Selbstbeteiligungen auch in vielen anderen
Versicherungsbereichen zu sinnvollen Einsparungen führen und für viele
Verbraucher ein wesentlich weiter gespanntes Sicherheitsnetz möglich machen.
Was
spricht denn dagegen, geringe Selbstbeteiligungen auch in den Bereichen
Hausratversicherung, Gebäudeversicherung und Rechtsschutzversicherung zu
vereinbaren?
Mit
einer Selbstbeteiligung von € 100, € 250 oder auch € 500 im Schadenfall wird
jeder Verbraucher leben können, ohne dass seine Haushaltskasse gleich gesprengt
wird.
Sie
müssen es zugeben: Besser eine Rechtsschutzversicherung mit einer
Selbstbeteiligung von € 500 als gar keine Rechtsschutzversicherung und in einem
Schadenfall auf einen durchaus Erfolg versprechenden Prozess verzichten zu
müssen, nur weil das Prozessrisiko einfach zu hoch geworden ist.
Die
Reihe der Beispiele lässt sich beliebig fortsetzen.
Unter
Umständen kann aus der Beitragsersparnis in einer Gebäudeversicherung eine
Unfallversicherung mit einer Versicherungssumme von mehreren hunderttausend
Euro bezahlt werden.
Ihre
vier oder vielleicht auch fünf Versicherungsvertreter, die Sie nach der
Statistik haben werden, werden Ihnen wahrscheinlich von Verträgen mit
Selbstbeteiligungen abraten, weil sie mehr an ihre Provisionen als an die
strapazierten Geldbeutel ihrer Kunden denken.
Sie
können es ihnen auch nicht verdenken.
Beiträge
und Provisionen bilden nun mal eine untrennbare Einheit. Weniger Beitrag
bedeutet für die Policenverkäufer der großen Gesellschaften mit den bekannten
Namen weniger Provision, und auf diese Provisionen sind sie nun mal angewiesen.
Wer
den ganzen Kuchen nicht bekommen kann, muss versuchen, wenigstens ein möglichst
großes Stück zu ergattern.
Die
Lösung muss also anders aussehen.
Nur,
wenn Sie alle Ihre Versicherungsverträge in die Hand eines einzigen,
unabhängigen Versicherungsmaklers legen, können Sie sicher sein, dass Sie für
Ihr sauer verdientes Geld auch wirklich eine möglichst hohe Versicherungsleistung
bekommen, denn dann ist es für ihn vollkommen gleichgültig, wie er den Kuchen
aufteilt.
Eigentlich
logisch. Oder?
Natürlich
könnte man das Ergebnis auch anders auslegen. Wer bereit ist, in verschiedenen
Versicherungsbereichen angemessene Selbstbeteiligungen zu akzeptieren, erhält
zusätzlichen Versicherungsschutz – unter Umständen sogar zum Nulltarif – wenn
keine oder nur geringe Versicherungsleistungen anfallen.
In
der privaten Krankenvollversicherung können sogar Selbstbeteiligungen von
mehreren tausend Euro zu interessanten Ergebnissen für die Versicherten führen,
die bereits Albträume bei den betroffenen Vorständen auslösen.
Sehen
Sie es doch bitte einmal ganz nüchtern!
Warum
sollte ein Versicherungsvertreter, der vielleicht auch noch unter
Produktionsdruck steht, Ihnen zu einer Krankenvollversicherung mit einer hohen Selbstbeteiligung
raten, wenn er mit diesem objektiv richtigen Rat nicht nur Ihren Beitrag, sondern
auch seine Provision halbiert. Der gute Rat käme ihm teuer zu stehen und kann
ihn unter Umständen mehrere tausend Euro kosten.
Wenn
die jährliche Beitragsersparnis höher als die jährliche Selbstbeteiligung wird,
dürfte die Entscheidung einem kostenbewussten Verbraucher, der auch noch mit
Geld umgehen kann, nicht weiter schwer fallen.
Gerade
in der Privaten Krankenvollversicherung kann es auch zu einem späteren
Zeitpunkt noch durchaus sinnvoll sein, in Tarife mit hohen Selbstbeteiligungen
zu wechseln. Die Versicherer sehen das zwar nicht gern, sind aber vom
Gesetzgeber ausdrücklich gezwungen, solche Tarifwechsel zu akzeptieren.
Rückblende
Ich
arbeitete inzwischen seit mehr als 40 Jahren in der Versicherungswirtschaft,
und ich muss leider zugeben, dass ich mich für das, was ich tagtäglich erlebe,
immer häufiger schämen muss.
Ich
muss mich schämen, wenn ich sehe, mit welcher Selbstverständlichkeit viele
Gesellschaften und deren Vertreter mit ihren Kunden – oder auch mit dem
Verbraucher schlechthin – umgehen.
Kein
Wunder!
Wenn
Menschen unter Druck gesetzt werden, weil sie Ziele und Vorgaben zu erfüllen
haben, oder bereits um ihr Überleben kämpfen, werden sie irgendwann alle Regeln
vergessen und zusammen mit dem Gewissen über Bord werfen.
Dann
gibt es nur noch die eine Regel, dass es keine Regeln gibt.
Es
ist ein Spiel ohne Regeln, in dem nur der Stärkere gewinnen kann.
Die
gesetzten Ziele sind ohnehin mit ehrlicher Arbeit nicht mehr zu erreichen.
So
ist es nicht weiter verwunderlich, wenn die Mitarbeiter bisweilen in die große
Trickkiste greifen, um doch noch zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen und
Verträge zu schreiben, die besser nie geschrieben würden.
Es
ist ein offenes Geheimnis, dass die meisten Gesellschaften zurzeit kaum in der
Lage sind, ihre selbst gesetzten Marken auch nur halbwegs zu erreichen.
Auch
in den Führungsebenen macht sich eine wachsende Panik breit. Auch diese Herren
sind mit ihrem Einkommen produktionsabhängig und stehen daher unter einem
enormen Druck, weil sie Angst um ihre Stühle haben müssen.
Wer
seine Zahlen nicht schafft, hat eben Pech gehabt und fliegt. Selbst Vorstände
sitzen auf unbequemen Schleudersitzen und wissen nicht, wie lange sie sich dort
halten können.
Der
eine oder andere von ihnen gibt – wenn auch nur hinter der vorgehaltenen Hand
und unter vier Augen – inzwischen offen zu, dass die gesetzten Ziele mit
ehrlicher Arbeit nicht zu erreichen sind.
Aber
auch diese Zeche zahlt wie immer der Verbraucher.
Und
natürlich auch Sie.
Wer
denn sonst?
Wenn
man selbst unter starkem Druck steht, dann ist man mit einem Mal nicht mehr
ganz so zimperlich. Wenn es darum geht, Verträge eines Wettbewerbers auch dann
noch zu kündigen, wenn diese Kündigung mit herben Verlusten für den Kunden
verbunden ist, wird man es tun.
Wen
interessiert schon der Kunde?
Der
Kunde steht zwar im Mittelpunkt der Arbeit, damit aber auch jedem im Wege.
Nur
die eigene Produktion sichert das Überleben.
In
diesem Spiel ohne Regeln gibt es zurzeit nur einen Gewinner, der von
vorneherein immer feststeht.
Wie
heißt es doch? Die Bank gewinnt immer.
Oder
der Versicherer. Der Verbraucher bleibt auf der Strecke.
Er
hat nicht einmal die Spur einer Chance. Daran werden weder die EU-Richtlinie
noch das neue Versicherungsvertragsgesetz etwas ändern.
Das
Beratungsprotokoll und die Pflicht zum Aushändigen der vollständigen
Versicherungsbedingungen vor dem Abschluss eines Versicherungsvertrages mögen
ein gut gemeinter Versuch sein. Aber sie sind aber völlig untauglich, den
Verbraucher zu mehr Eigenverantwortlichkeit zu erziehen und vor ihren hungrigen
Vertretern zu schützen.
Der
Versuch wird scheitern, denn er ist weltfremd und fern jeder Praxis. Kein
Verbraucher wird bereit sein, Versicherungsbedingungen im Umfang von hundert
oder sogar mehr Seiten zu lesen, geschweige denn den Inhalt zu verstehen. Der
Kunde wird also auch vor Vertragsabschluss nicht lesen, was er nach einem
Vertragsabschluss ohnehin noch nie gelesen hat.
Um
den Bedarf der Assekuranz an Beratungsprotokollen und Bedingungen decken zu
können, werden wir ganze Wälder abholzen und zu Papier verarbeiten müssen, ohne
damit auch nur den geringsten Erfolg zu haben.
Die
meisten Kunden werden, schon um ihre Ruhe zu haben, den Empfang der in der
Regel umfangreichen Unterlagen sicherlich quittieren. Dann werden sie die
Unterlagen – schon aus Platzmangel - in den nächsten Papierkorb werfen, weil
sie sie ohnehin aufgrund ihrer Komplexität nicht verstanden hätten.
Vorsicht, Falle
Beim
Abschluss einer Lebens- oder Krankenversicherung geht es in der Regel für den
Vertreter um Geld. Unter Umständen sogar um viel Geld. Und Geld verdirbt
bekanntlich den Charakter.
Der
Vertreter wird also alles daran setzen, dass der von Ihnen gewünschte
Versicherungsschutz auch wirklich zustande kommt, denn sonst kann er seine
Provision vergessen.
Der
Vertreter, der Ihnen unter falschen Voraussetzungen zu einer
Versicherungspolice verhilft, ist mit Sicherheit nicht Ihr Freund und meint es
auch nicht gut mit Ihnen.
Im
Gegenteil!
Er
ist schlicht und ergreifend ein ganz gewöhnlicher Betrüger, der nur an seine
Provision und nicht an Sie denkt. Ihm ist es völlig gleichgültig, ob sich der
Versicherer im Schadenfall auf eine Verletzung der vorvertraglichen
Anzeigepflicht berufen kann und damit von jeder Leistung frei wird. Dann hätten
Sie unter Umständen schon viele Jahre treu und brav Ihre Beiträge bezahlt und
hätten trotzdem keinen Anspruch auf Leistung.
Allein
schon der Vorschlag eines Vertreters, Dinge im Antrag einfach zu verschweigen
oder Fragen zu verneinen, sollte für Sie Grund genug sein, den sauberen Herren
in das dazu bestimmte Körperteil zu treten, ihn mitsamt seiner Tasche aus der
Haustür zu werfen und alle weiteren Verträge, die Sie bei ihm abgeschlossen
haben, fristlos zu kündigen.
Sie
können ihm nicht vertrauen, und er wird jede sich bietenden Gelegenheit nützen,
um Sie zu betrügen.
Eine
Versicherung, die auf diesem Wege zustande kommt, ist nicht einmal das Papier
wert, auf dem der Versicherungsschein ausgedruckt wurde.
Alle
Fragen nach Vorversicherung, Vorschäden oder Vorerkrankungen sind für die
Entscheidung des Versicherers, ob ereinen Antrag annimmt oder nicht, wichtig.
Der Versicherer muss sich auf die Wahrheit und Vollständigkeit Ihrer Angaben,
die Sie durch Ihre Unterschrift bestätigen, verlassen können.
Es
kann und darf nicht im Ermessen eines Vertreters liegen, darüber zu
entscheiden, welche Angaben im Antrag wichtig oder unwichtig sind. Als
Antragsteller können Sie sich auch nicht darauf berufen, der Vertreter habe Sie
nicht gefragt.
Sie
allein sind für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Antworten
verantwortlich.
Es
ist immer wieder erstaunlich, mit welchem Einfallsreichtum es hungrigen
Vertretern gelingt, auch schwerwiegende Krankheiten, die unweigerlich zu einer
sofortigen Ablehnung eines Antrags führen würden, zu bagatellisieren und als
nicht angabepflichtige Nebensächlichkeit zu deklarieren.
Lassen
Sie sich auf nichts ein!
Der
Versicherer kann sich auch nach dem neuen Versicherungsvertragsgesetz noch bis
zu zehn Jahren auf die vorsätzliche Verletzung der vorvertraglichen
Anzeigepflicht berufen und wird damit leistungsfrei.
Sollten
Sie in der Vergangenheit einmal einen solchen Fehler gemacht und „Altlasten“ in
Ihrem Versicherungsordner haben, hilft kein Schweigen. Sie sollten das offene
Gespräch mit dem Versicherer suchen und eine einvernehmliche Lösung herbeiführen.
Unter
Umständen könnte man den Vertretern mildernde Umstände zubilligen und den Grund
für das Fehlverhalten in einem unerbittlichen Leistungssystem suchen, das
geradezu zum Betrug aufordert.
Wenn
von einer einzigen korrekt beantworteten Gesundheitsfrage ein paar tausend Euro
Provision einschließlich der Jahresbonifikation abhängen, darf sich keine
Gesellschaft, die ihre Mitarbeiter unter einen derartigen Produktionsdruck
setzt, wundern, wenn sie betrogen werden.
Wie
sollen wir unsere Ziele schaffen, wenn wir nicht betrügen, heißt es schon in
der mittleren Führungsebene, die ebenfalls unter Druck steht und Erfolge
vorweisen muss. So nimmt man denn billigend in Kauf, wenn entscheidende Daten,
sagen wir es vorsichtig, bewusst geschönt werden, damit der Antrag angenommen
werden kann.
Für
die Versicherungsgesellschaften ist das im Grunde ein Geschäft ohne Risiko. So
lange nichts passiert, kassieren sie ihre Beiträge. Im Schadenfall werden sie –
völlig legal natürlich – von der Leistung frei, wenn sie sich auf eine
Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht berufen und sie beweisen können.
Auch
so kann man Geld machen und die Bilanzen glänzen lassen.
Der Nasenring
In
jedem besseren Lexikon können Sie es nachlesen: Der Nasenring ist ein seit
Jahrtausenden eingesetztes Hilfsmittel, um auch ausgewachsene, störrische Rindviecher
im Sinne des Wortes leichter an der Nase herumführen und bei der Stange halten
zu können.
Der
Nasenring wird mit Hilfe einer Nasenzange in die Nasenscheidewand eingesetzt,
und verbleibt dort in der Regel ein Leben lang.
Auch
bei der Dressur von tollpatschigen Tanzbären, wie sie in manchen Ländern auf
Jahrmärkten leider immer noch vorgeführt werden, wird der Nasenring eingesetzt.
Er
stößt dort allerdings – übrigens völlig zu Recht – auf heftige Proteste der
Tierschützer aus aller Welt, die den Bären ihre Freiheit zurückgeben wollen.
Auch
bei der Domestizierung des weniger intelligenten Verbrauchers wird der
Nasenring von den großen Versicherungsgesellschaften mit den bekannten Namen
gern verwandt, um gutgläubige Kunden leichter über den Tisch und ihr sauer
verdientes Geld aus ihren Taschen ziehen zu können.
Die
Erfolge, die erreicht werden, sind immer wieder erstaunlich.
Der
betroffene Verbraucher sollte allerdings darauf achten, dass nur Nasenringe aus
Edelstahl zum Einsatz kommen, um mögliche Wundinfektionen zu vermeiden.
Der
Nasenring des VMV Verband marktorientierter Verbraucher e.V.
erfüllt diese Voraussetzung in hervorragender Weise und wird bereits von einem
ständig wachsenden Kreis weniger intelligenter Verbraucher angenommen.
Unsere
fortschrittlichen Nasenringe aus Edelstahl sind garantiert rostfrei und bieten
enorme Vorteile:
·
Wenn Sie sich die Mühe machen
und sich diese Ringe selbst anlegen, ermöglichen Sie es den Vertretern der
Ausschließlichkeitsorganisationen, Sie noch leichter an der Nase herum zu
führen.
·
Gleichzeitig tun Sie etwas für
Ihre eigene Sicherheit, denn Sie vermeiden zumindest schmerzhafte Infektionen
in der Nasenscheidewand.
Eine
ausführliche Gebrauchsanleitung gehört selbst-verständlich zu jedem Ring.
Für
Verbraucher mit gehobenen Ansprüchen, die auf eine besondere Note wert legen,
stehen - gegen ein geringes Entgelt - besonders gestylte Policen - zur
Verfügung.
Dem
Vernehmen nach haben sich bereits mehrere große Gesellschaften bereit erklärt,
den Trägern von rostfreien Nasenringen auf besonderen Antrag hin einen
Prämien-Sonderrabatt von 2% zu gewähren.
Falls
Sie sich für den Nasenring des VMV entscheiden sollten, vergessen Sie nicht,
Ihre Versicherungsgesellschaften unverzüglich vom Erwerb Ihres Nasenrings in
Kenntnis zu setzen, denn dieser Rabatt kann nicht rückwirkend gewährt werden!
Nasenringe
aus massivem Silber werden übrigens ehrenhalber an Mitarbeiter von
Gesellschaften verliehen, die sich durch besonders verbraucher-unfreundliches
Verhalten ausgezeichnet haben.
Nasenringe
in Gold sind strikt limitiert und den Vorständen der Gesellschaften
vorbehalten. Nasenringe aus Gold sind nicht verkäuflich.
Sie
werden nur ehrenhalber an Vorstände von Versicherungskonzernen für besondere
Verdienste zu Lasten der Verbraucher verliehen.
Vorstände
sind – so behaupten zumindest böse Zungen - überwiegend ehrbare Menschen. Sie
sind den Niederungen des gemeinen Taschendiebstahls schon lange entwachsen.
Zumindest
betrügen sie nicht mehr selbst.
Sie
lassen nur noch betrügen.
Oder
Sie nehmen es zumindest billigend in Kauf, wenn Verbraucher in ihrem Namen
betrogen werden oder der Betrug ihren Unternehmen Vorteile bringt.
Dafür
nehmen die hohen Herren für sich das Recht in Anspruch, sich zu entrüsten. Im
Zweifelsfall haben sie nie etwas von einem groß angelegten Betrug gewusst.
Vorstände
verstehen es ganz ohne Zweifel, Mitarbeiter zu führen und zu motivieren. Dafür
werden sie schließlich bezahlt. Das heißt, sie setzen ihre Mitarbeiter so lange
unter Leistungsdruck, bis sie betrügen.
Wenn
der Betrug auffällt, opfern sie ihre Mitarbeiter gnadenlos, auch wenn diese im
Grunde doch nur nicht ausgesprochene Befehle ausgeführt und somit in ihrem
Sinne gehandelt haben.
Genug
der Bitterkeit!
Moderne Sklaverei
Was
ist eigentlich ein Sklave?
Ich
habe einmal im Internet nachgesehen und fand dort eine Definition, die mich
nachdenklich machte, und die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte, damit Sie
selbst Ihre Vergleiche anstellen und Ihre Schlüsse ziehen können.
Sollten
Sie Parallelen zu gewissen Organisationsformen feststellen, so sind diese
natürlich ungewollt und rein zufällig.
Offiziell
abgeschafft wurde die Sklaverei erst im 19. Jahrhundert. Dänemark machte 1792
den Anfang. Aber in Frankreich wurden die Sklaven erst 1848 frei. In Amerika
offiziell erst 1865.
Seit
der Abschaffung der Sklaverei sind also mehr als 140 Jahre vergangen.
Manche
Versicherungsgesellschaften haben ihren Weg bereits gefunden. Sie sind mit der
Zeit gegangen und haben ihre Mitarbeiter in die Freiheit entlassen.
Anderen
Gesellschaften fällt es immer noch schwer, sich von ihren Sklaven zu trennen,
und sie werden wohl noch einige Zeit brauchen, bis sie im 21. Jahrhundert
angekommen sind.
Es
gibt leider noch immer viel zu viele abhängige Ausschließlichkeitsvertreter,
die nicht mehr frei über ihr eigenes Leben entscheiden können.
Zumindest
wird den Ausschließlichkeitsvertretern von ihren Gesellschaften das Recht auf
ein eigenes Gewissen und auf eine eigene Verantwortlichkeit gegenüber ihren
Kunden bewusst vorenthalten.
Es
gibt Gesellschaften, so wird gemunkelt, da sehen die Mitarbeiter jeden Morgen
erst einmal in die Zeitung, um festzustellen, wem sie gehören. Wenn sie Glück
haben, erfahren sie es aus der Zeitung, dass sie gegen einen Milliardenbetrag
übernommen wurden und nun für einen anderen Anbieter weiterarbeiten dürfen.
Gefragt wird niemand, denn sie gehören zum Inventar.
Sklaven
durften schon immer verkauft werden.
Wenn
die Vertreter überleben wollen, müssen sie ausschließlich die Produkte
verkaufen, die ihnen von den Gesellschaften vorgegeben werden.
Ob
der Preis, zu dem sie ihre Waren und Dienstleistungen anbieten, angemessen ist
oder nicht, darf den Handelsvertreter nicht interessieren. Er muss sich also
etwas einfallen lassen und seine Waren kreativ aufpolieren.
Wie,
das bleibt ihm überlassen, und das will man in den Vorstandetagen auch gar
nicht wissen.
Er
ist darauf angewiesen, möglichst viele weniger intelligente – wenn Sie wollen,
sagen Sie, schlecht informierte - Verbraucher zu finden, die ihm seinen aufpolierten
Schrott ohne viel zu fragen zu überhöhten Preisen abkaufen.
Ich
vermeide bewusst die Aussage, die Ausschließlichkeitsvertreter wären gezwungen,
weniger intelligente Verbraucher zu betrügen, denn nach dem Strafgesetzbuch
wären die Tatbestandsmerkmale des Betruges mit dem, was sie tun, noch nicht gegeben.
Es
ist eine Gratwanderung, und der Grat, auf dem sie sich bewegen, ist verdammt
schmal.
Sprechen
wir also von einem gefühlten Betrug! Vielleicht auch von dem Hass, den ein
Verbraucher empfindet, wenn er versteht, was man mit ihm gemacht hat.
Ob
den Vertretern ein ganzes Leben auf der Suche nach schlecht informierten
Verbrauchern unbedingt Freude bereitet, wage ich zu bezweifeln.
Ob
einem Vertreter - rein rechtlich gesehen – von einer Gesellschaft zugemutet
werden kann, ein Leben ohne eigenes Gewissen zu leben oder auch leben zu müssen
ohne auf Dauer mit dem Paragraph 1 unseres Grundgesetzes zu kollidieren, mögen
die Juristen herausfinden.
Selbst
wenn ein Vertreter sich irgendwann aufgrund einer freiwilligen Entscheidung in
diese hoffnungslose Situation gebracht hat, dürfte es zweifelhaft sein, ob es
rechtens ist, diese „Zwangslage“ auf Dauer aufrechtzuerhalten.
Flüchtige
Sklaven wurden in Amerika mit Bluthunden gejagt, und sie hatten, wenn sie denn
von den Suchtrupps eingefangen wurden, heftige Prügel, wenn nicht gar
Schlimmeres zu erwarten.
Von
den Bluthunden ist man in der Assekuranz – wohl aus Kostengründen – abgekommen,
und auch auf das Auspeitschen wird zumindest zurzeit verzichtet. Aber ein
Verstoß gegen die Ausschließlichkeitsvereinbarung wird von vielen
Gesellschaften noch immer als Hochverrat oder Sakrileg gnadenlos verfolgt.
Ein
Ausschließlichkeitsvertreter riskiert noch immer nicht nur Kopf und Kragen,
sondern seine ganze Existenz, wenn er im Interesse seines Kunden einen Vertrag,
den seine Gesellschaft aus welchen Gründen auch immer nicht zeichnen will, bei
einem Wettbewerber unterbringt.
Der
Vertreter verliert alles, was er sich unter Umständen in langjähriger Arbeit
aufgebaut hat und erhält keinen müden Euro Entschädigung.
Die
Gesellschaften erwarten von ihren Vertretern auch dann noch unbedingte
Vertragstreue und ein loyales Verhalten verbunden mit dem Verzicht auf Provision,
wenn sie selbst nicht in der Lage ein adäquates Angebot vorzulegen.
Für
ihr eigenes Handeln aber fühlen sich die Gesellschaften frei und ungebunden.
Sie scheuen sich auch nicht an ihrer eigenen Ausschließlichkeitsorganisation
vorbei neue Vertriebswege in Form von Tochtergesellschaften oder
Direktversicherern zu installieren, die als Konkurrenz zu den eigenen
Mitarbeitern tätig werden.
Stellt
sich doch die Frage, ob wir – zumindest aus der Sicht der Verbraucher – in der
heutigen Zeit überhaupt Ausschließlichkeitsvertreter benötigen, um das
Bedürfnis der Verbraucher an qualifizierter Beratung in Versicherungsfragen zu
befriedigen.
Der
Ausschließlichkeitsvertreter müsste also seine Existenzberechtigung und seinen
Nutzen für die Allgemeinheit in irgendeiner Form nachweisen, und das dürfte ihm
schwerfallen.
Objektiv
betrachtet braucht ihn niemand.
Bei
einer Abstimmung über dieses Thema dürften die Gesellschaften ohnehin keine
Stimme haben, denn für sie ist die systematische Ausbeutung schlecht
informierter Verbraucher durch einen streng geführten Außendienst seit vielen
Jahrzehnten Grundlage ihres Systems und ihrer finanziellen Erfolge.
Qualifizierte
Ausschließlichkeitsvertreter, die ihren Beruf als Versicherungskaufleute oder
als Versicherungsfachleute von der Pike aufwärts gelernt haben und ihr Handwerk
beherrschen, könnten als unabhängige Berater ihre Arbeit im Interesse der
Verbraucher sofort fortsetzen.
Mehr
noch!
Sie
könnten in Zukunft bei ihren Beratungen ihrem eigenen Gewissen folgen und
müssten keine Angst mehr vor der Zukunft haben.
Die
Lage der Verbraucher würde sich ohne Ausschließlichkeitsvertreter sehr schnell
bessern, denn alle Gesellschaften stünden sofort in einem doppelten Wettbewerb
untereinander.
Alle
Gesellschaften – auch die mit den großen Namen - wären von heute auf morgen
gezwungen, sich diesem fairen Wettbewerb zu stellen, den viele Gesellschaften
allerdings nicht überleben würden.
Die
großen Gesellschaften mit den bekannten Namen müssten nicht nur marktgerechte
und wettbewerbsfähige Produkte anbieten, sondern sie müssten sich auch im
Umgang mit den Vermittlern völlig neue Umgangsformen aneignen.
Das
Selbstwertgefühl einiger Vorstände und ihrer Führungsmannschaften wäre
natürlich auf eine harte Probe gestellt, denn diese Herren müssten erst einmal
umlernen und sich auf einen völlig neuen Führungsstil umstellen.
Aber
auch aus den Sklaven wurden auf Dauer erfolgreiche Arbeiter. Vielleicht
versuchen sie es ganz einfach einmal.
Für
den Verbraucher würde eine Abschaffung der Ausschließlichkeitsorganisationen
mit Sicherheit nur Vorteile bringen, denn der Verbraucher würde mit Sicherheit
in allen Versicherungsbereichen mehr Versicherungsschutz für sein Geld erhalten
und würde dennoch etwas mehr für seine Altersversorgung übrig behalten.
Eine
staatliche Regulierung wäre zwar von Nutzen, aber unter Umständen nicht einmal
unbedingt notwendig, denn ein gut und fair informierter Verbraucher könnte Vieles
alleine regeln.
Zugegeben,
ein paar Gesellschaften würden wahrscheinlich auf der Strecke bleiben, weil sie
in diesem Wettbewerb nicht mithalten könnten. Aber das wäre – zumindest aus
Sicht von kostenbewussten Verbrauchern – mit Sicherheit kein Verlust, der nicht
zu verschmerzen wäre.
Auch
für den Direktvertrieb könnte es eng werden. Die Verbraucher würden sehr
schnell erkennen, dass sie auf eine umfassende Beratung doch nicht verzichten
können und sie gerne in Anspruch nehmen.
Die
Existenzberechtigung eines zweifelhaften Systems kann nicht allein durch seine
Existenz bewiesen werden.
Ein Weg wird zur Strasse,
wenn ihn viele gehen.
Unrecht wird aber nicht zu Recht,
auch wenn es viele tun.
Bankenkrise
Auch
bei den Banken stehen die Zeichen auf Sturm und die Mitarbeiter unter
wachsendem Erfolgdruck. Sie müssen – ganz gleich wie - Verkaufserfolge
nachweisen und Planziele erfüllen, wenn sie bei der nächsten Beförderung
eingeplant oder bei der Gehaltserhöhung berücksichtigt werden wollen.
Die
seriösen Herren an den Bankschaltern und in den Beratungszimmern sind
keineswegs zimperlich. Wenn es darum geht, ihren Kunden Versicherungsleistungen
gleich welcher Art aufs Auge zu drücken, fallen alle Hemmungen.
Sie
schrecken im persönlichen Kundengespräch unter vier Augen auch nicht davor
zurücken, ganz offen mit einem Überdenken der Kreditlinie zu drohen, wenn
dieser oder jener Versicherungsvertrag nicht zu ihrer Zufriedenheit
abgeschlossen würden.
Die
vielfältigen Folterutensilien, die der Bankberater bei jeder passender
Gelegenheit ausbreiten kann, sind erschreckend, und er versteht es, damit
durchaus geschickt umzugehen. Der Kunde ist beeindruckt und unterschreibt unten
rechts.
Sie
glauben doch nicht ernsthaft, dass Sie über eine Bank besonders günstige
Versicherungen kaufen könnten?
Irrtum!
Die
Kunden bekommen meist nicht einmal das, was sie brauchen, sondern nur das, was
dem Mann am Schalter zum Erreichen seiner Ziele gerade noch gefehlt hat.
Diese
Art und Weise, Versicherungsverträge zu akquirieren erfüllt teilweise bereits
alle Tatbestandsmerkmale einer Nötigung und wären damit sogar strafbar. Aber,
wo kein Kläger, ist bekanntlich auch kein Richter.
Welcher
Kunde, der auf das Wohlwollen seines Disponenten und seinen Kontokorrent
angewiesen ist, hat den Mut, gegen den Stachel aufzubegehren und konsequent
Strafanzeige zu erstatten.
Teilweise
wird sogar jungen Unternehmen mutwillig und unverantwortlich Liquidität
entzogen, weil die teuren Verträge, die ihnen aufgezwungen werden, ihr Budget
zur Unzeit belasten.
Aber
das interessiert den Mann am Schalter offenbar sehr wenig.
Im
Gegenteil!
Er
wird es immer und immer wieder versuchen, so lange niemand den Mut hat, ihm das
Handwerk zu legen.
In
Verbindung mit einer Baufinanzierung aber kassieren die Banken teilweise so
richtig ab.
Die
Banker geben im vertrauten Kreis ganz offen zu, dass sie mit den geringen
Margen, die eine Baufinanzierung bringt, nicht leben können, und dass sie sich
deshalb anderweitig finanzieren müssten.
Denn
das würde von ihnen erwartet.
Bestehende
Lebensversicherungen aber könnten – eine korrekte und ehrliche Beratung durch
einen Fachmann vorausgesetzt – sehr sinnvoll zur Risikoabsicherung und auch als
Tilgungsinstrument in eine Baufinanzierung eingesetzt werden.
Sogar
ein bereits vorhandener Rückkaufswert könnte, wenn man nur wollte, als
Eigenkapital in Ansatz gebracht werden. Damit würde die ganze Finanzierung in
einem völlig anderen Licht erscheinen.
Aber,
dann würde der Bank ja die Provision aus der Lebensversicherung fehlen?
Richtig!
Völlig richtig!
Deshalb
haben die Finanzierungsstrategen auch keinerlei Hemmungen. Sie machen,
bestehende Lebensversicherungen – selbst wenn sie schon einige Jahre bestanden
haben, einfach „platt“, um neue, provisionsträchtige Verträge für die Bank abschließen
zu können.
Der
Kunde, der sich darauf einlässt, verliert unter Umständen ein Vermögen. Aber
wen interessiert das schon, wenn bei der Bank die Kasse stimmt?
Es
gehört in meinen Augen schon erhebliche kriminelle Energie dazu, Kunden so
gekonnt aufs Kreuz zu legen. Aber im Sinne der Paragraphen des
Strafgesetzbuches liegt keine strafbare Handlung vor.
Das
gesunde Volksempfinden interessiert niemanden.
Der
Erfolg kann also gefeiert werden.
La
banque gagne tousjours.
Die
Bank gewinnt immer. Das gilt leider nicht nur für die Spielbanken.
Den
Versicherer interessiert es ohnehin nicht, woher er seine Anträge bekommt.
Offene Fragen
Sie
werden mir jetzt sicherlich ein paar Fragen stellen.
Sie
werden wissen wollen, was Sie - oder auch der Verbraucher schlechthin - tun
können, um
Sie
erwarten von mir eine Antwort, und ich verspreche Ihnen, Sie werden von mir
eine ehrliche Antwort bekommen.
Ob
Ihnen die Antworten gefallen oder nicht, kann mir völlig gleichgültig sein. Es
wird ohnehin eine Menge Leute geben, denen meine Vorschläge überhaupt nicht
gefallen werden.
Raten
Sie mal, wer das wohl sein könnte!
Was
Sie als kostenbewusster Verbraucher aus meinen Vorschlägen machen, weiß ich
nicht, und ich werde es wahrscheinlich auch nie erfahren, denn das liegt einzig
und allein bei Ihnen.
Ich
muss es wohl auch nicht unbedingt wissen, denn ich bin in der glücklichen Lage,
dass ich Ihnen nichts verkaufen muss. Ich werfe nur einen Stein ins Wasser und
kann dann in aller Ruhe zusehen, wie sich die Wellen an der Oberfläche
ausbreiten.
Schließlich
ist es Ihr Geld, und Sie können damit machen, was Sie wollen. Sie können auch
noch das Fenster bestimmen, aus dem Sie es werfen wollen
Ich
habe für Sie ein Dutzend einfacher und einprägsamer Regeln zusammengestellt,
die Sie – wahrscheinlich zum Ärger einiger Versicherungsgesellschaften - ohne
großen Aufwand auch sofort umsetzen können.
Ich
verspreche Ihnen, Sie werden aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Wenn Sie
feststellen, wie viel Geld Sie in den nächsten Jahren sparen werden, wenn Sie
meine Ratschläge beherzigen und möglichst bald umsetzen, werden Sie bestimmt
große Augen machen.
Ärgern
Sie sich nicht, wenn Sie in den nächsten Tagen feststellen sollten, dass Sie in
den vergangenen Jahre Fehler gemacht haben, weil Ihre Gutgläubigkeit vielleicht
sogar von guten Freunden ausgenützt wurde, denen Sie blind vertraut haben!
Sie
können die Vergangenheit ohnehin nicht mehr ändern!
Nur
die Zukunft. Und die gehört sowieso Ihnen, wenn Sie sie richtig gestalten.
Ich
habe durchaus Verständnis, wenn Sie vor Wut am liebsten in die Tischkante
beißen wollen, wenn Sie feststellen, wie viel Geld Sie in den letzten Jahren
für nichts und wieder nichts verschenkt haben.
Tun
Sie es ruhig, wenn Sie glauben, dass es Sie entspannt! Aber kündigen Sie zuerst
einmal Ihre teuren Verträge!
Beißen
können Sie dann immer noch.
Die
Erfahrung zeigt, dass viele Verbraucher leider immer noch Hemmungen haben. Sie
scheuen sich, ihre alten Verträge, die sie vielleicht einmal bei einem Freund
abgeschlossen haben, zu kündigen.
Sie
schämen sich insgeheim noch immer, offen zuzugeben, dass auch sie in der
heutigen Zeit mit ihrem Geld rechnen müssen.
Wenn
Sie mit Ihrem Geld über die Runden kommen wollen, und für die alten Tage doch
noch etwas übrig bleiben soll, werden Sie wohl oder übel ein paar Eier
zerschlagen müssen, um ein Omelette zu bekommen.
Viele
Verbraucher wollen ihr Gesicht nicht verlieren. Sie sind noch immer viel zu
stolz, eine finanzielle Schwäche offen zuzugeben. Sie scheuen sich vielleicht
sogar, offen darüber zu reden und vielleicht gemeinsam mit einem Profi, der den
Markt kennt, nach Lösungen zu suchen.
Lieber
verschenken sie im Laufe der Jahre hunderttausend Euro – vielleicht auch mehr –
als einen solchen, in ihren Augen erniedrigenden Umstand offen zuzugeben.
Generationen
von Versicherungsvertretern leben von dieser unterschwelligen Ansprache von
Hemmungen. Hunderttausende wurden systematisch darauf gedrillt, in ihren
Verkaufgesprächen zweifelhafte Emotionen bei ihren Kunden zu wecken, um ihre
eigenen Ziele besser erreichen zu können.
Wenn
Sie sich einmal entschlossen haben, Ihre alten teuren Versicherungsverträge zu
kündigen und zu einem anderen preiswerteren Anbieter zu wechseln, sollten Sie
die Umsetzung Ihres Entschlusses nicht mehr auf die lange Bank schieben.
Sonst
wird der nächste Kündigungstermin doch wieder vergessen, und Sie bezahlen ein
weiteres Jahr die überhöhten Beiträge!
Nutzen
Sie jede Gelegenheit, um zum Beispiel einen teuren Haftpflichtvertrag auch vor
der Zeit los zu werden.
Eine
Beitragserhöhung von nur 5 Prozent reicht völlig aus, um den Vertrag form- und
fristgerecht zu kündigen, zu einem preiswerten Anbieter zu wechseln und unter
Umständen in Zukunft bei besseren Leistungen weniger als die Hälfte zu bezahlen.
Einfacher
ist es natürlich, wenn Sie einen erfahrenen Versicherungsmakler mit der
Abwicklung beauftragen. Der ist den korrekten Umgang mit den Gesellschaften
gewohnt und kann das Vorhaben für Sie professionell abwickeln. Für eine
formvollendete Kündigung muss er nur ein paar Textbausteine am Bildschirm
aufrufen und zusammenfügen.
Haben
Sie keine Hemmungen!
Ein
unliebsamer Versicherungsvertrag kann nach einem Schaden, für den der
Versicherer aufkommen musste, auch von Ihnen innerhalb einer Frist von 14 Tagen
zum Ablauf des Versicherungsjahres gekündigt werden.
Sie
müssen wegen einer Kündigung nach einer Schadenregulierung auch kein schlechtes
Gewissen haben. Die Gesellschaft hat im Grunde nicht mehr getan, als ihren Teil
an der Vereinbarung erfüllt.
Die
Versicherungsgesellschaft hat lediglich bedingungsgemäß das einmal gegebene
Leistungsversprechen, das sie unter Umständen schon vor langer Zeit gegeben
hat, eingelöst.
Im
Übrigen haben die Gesellschaften das gleiche Recht. Und sie werden von diesem
Recht mit Sicherheit auch kompromisslos Gebrauch machen, wenn sie der Meinung
sind, dass Ihre Schadenquote nicht mehr stimmt oder Ihr Risiko nicht mehr in
das allgemeine Konzept passt.
Die
moderne Technik macht es möglich. Jeder einzelne Versicherungsvertrag – also
auch Ihre Haftpflichtversicherung oder Ihre Hausratversicherung - kann von der
Gesellschaft genau überwacht werden.
Wenn
der Schadenverlauf irgendwann nicht mehr stimmt oder die Schadenhäufigkeit in
den letzten 5 Jahren aus dem Rahmen fällt, kommt mit Sicherheit entweder die
Sanierung oder auch das endgültige Aus.
Dann
interessiert es niemanden, wie viele Jahre der Vertrag schadenfrei bestanden
hat
Das Dreckige Dutzend
Regel 1
Für
einen intelligenten Verbraucher sollte es keinen vernünftigen Grund geben, mehr
als nötig für seine Versicherungen zu bezahlen.
Warum
wollen Sie es dann unbedingt tun?
Regel 2
Alle
Ihre Versicherungsverträge gehören ohne Ausnahme in die Hand eines einzigen,
möglichst unabhängigen Versicherungsvermittlers, der dann auch die volle Verantwortung
für eine optimale Gestaltung Ihres Versicherungsschutzes übernehmen kann.
Geben
Sie Ihrem Versicherungsmakler aber auch die Möglichkeit, kostendeckend zu
arbeiten.
Nur
dann haben Sie gute Aussichten, von ihm richtig beraten zu werden, und Sie
haben auch eine gute Chance, sich preisgünstig zu versichern.
Regel 3
Machen
Sie eine Bestandsaufnahme!
Bevor
Sie weitergehen, müssen Sie wissen, wo Sie stehen.
Lassen
Sie Ihre Versicherungsunterlagen durch einen wirklich unabhängigen Fachmann
überprüfen!
Sie
können für diese Aufgabe keinen Amateur, sondern nur einen echten, erfahrenen
Versicherungsprofi gebrauchen, der auch wirklich weiß, wovon er redet.
Er
wird Ihnen sagen, wo Sie Geld sparen oder was Sie in Zukunft besser machen
können.
Regel 4
Nichts
gegen Ihre Fähigkeiten.
Machen
Sie bitte nicht den Versuch, diese schwierigen Fragen selbst zu klären, denn an
dieser Aufgabe würden Sie unweigerlich scheitern!
Eine
brauchbare Lösung werden Sie ohnehin nicht im Internet finden, denn Sie
erhalten dort immer nur Antworten auf Fragen, die Sie selbst gestellt haben.
Regel 5
Versuchen
Sie immer, ein möglichst weites Sicherheitsnetz für sich selbst und auch für
Ihre Familie zu spannen!
Beginnen
Sie mit der Absicherung der wirklich existenzgefährdenden Risiken, die in Ihrer
Lebensplanung die größten Schäden anrichten können!
Regel 6
Meiden
Sie die Direktversicherungen!
Auch
diese Gesellschaften kochen nur mit Wasser.
Wenn
es darauf ankommt, brauchen Sie keine anonyme Stimme am Telefon. Dann brauchen
Sie einen wirklich unabhängigen Fachmann, der sein Handwerk versteht, die
einschlägigen Versicherungsbedingungen kennt und aufgrund seiner Stellung Ihre
Interessen auch gegenüber den Gesellschaften wirklich wahrnehmen kann.
Sie
können nicht erwarten, dass er Ihnen aus reiner Menschenfreundlichkeit hilft.
Also schenken Sie ihm nicht nur Ihr Vertrauen, sondern geben Sie alle Ihre
Versicherungsverträge in seine Hand!
Regel 7
Nur
ein Versicherungsmakler ist wirklich unabhängig, denn er ist vertraglich an keine
Gesellschaft gebunden und hat keine Leistungsvorgaben zu erfüllen. Er kennt den
Markt und seine günstigen Angebote. Er wird mit Ihnen gemeinsam Ihr maßgeschneidertes
Konzept zusammenstellen.
Deshalb
wird ein Versicherungsmakler Sie auf jeden Fall besser beraten können, als der
Ausschließlichkeitsvertreter irgendeiner großen Gesellschaft, der Ihnen seinen
teuren, aufpolierten Schrott um jeden Preis verkaufen muss.
Regel 8
Schließen
Sie grundsätzlich keine mehrjährigen Versicherungsverträge ab! Kein Versicherungsmakler,
der etwas auf sich hält, wird Ihnen solche Verträge anbieten. Jeder
Versicherungsvertrag verlängert sich ohnehin ganz automatisch jeweils um ein
weiteres Jahr, wenn er nicht vorher fristgemäß gekündigt wird. Dazu bedarf es
auch keinen besonderen Antrag.
Keine
Gesellschaft, die gute Leistungen erbringt, hat es nötig, ihre Kunden durch
langfristige Verträge zu binden oder gar zu knebeln, nur um sie in ihrer
Entscheidungsfreiheit zu behindern.
Regel 9
Schließen
Sie auf jeden Fall eine Rechtsschutzversicherung ab!
Nur
eine umfassende Rechtsschutzversicherung gibt Ihnen die Sicherheit, sich
gegenüber den anderen Gesellschaften durchzusetzen und diese notfalls auch vor
Gericht zur Einhaltung ihrer Versicherungsverträge – auch wenn es um hohe
Streitwerte geht - zu zwingen.
Ohne
eine Rechtsschutzversicherung haben Sie als Verbraucher gegen die Macht der
Konzerne keine reelle Chance. Sie könnten sich bei höheren Streitwerten nicht
durchzusetzen, und diese Summen sind schneller erreicht, als Sie glauben.
Regel 10
Haben
Sie keine Hemmungen, bestehende Versicherungsverträge fristgemäß zu kündigen
und – wenn es sich lohnt – auch bestehende Verbindungen über Bord zu werfen!
In
diesem Spiel ohne Regeln gibt es für Sie keinen Grund, Gefühle zu zeigen und
sich an irgendwelche verstaubten Grundsätze zu halten.
Regel 11
Unterschreiben
Sie in einem Schadenfall keine voreiligen Abfindungserklärungen!
Bevor
Sie nicht genau wissen, dass alle Ihre Forderungen erfüllt sind und keine Spätfolgen
mehr eintreten können, sollten Sie sich mit Ihrer Unterschrift sehr viel Zeit
lassen.
Im
Zweifelsfall ziehen Sie einen Fachanwalt für Versicherungsrecht oder auch Ihren
Versicherungsmakler zu Rate.
Vorsicht!
Von
einem Ausschließlichkeitsvertreter können Sie keinen objektiven Rat erwarten,
denn er hat immer die Interessen seines Unternehmens zu vertreten.
Regel 12
Wenn
Sie dieses Spiel ohne Regeln gewinnen wollen, dann sollten Sie in Zukunft allen
Versicherungsfragen grundsätzlich nur noch mit dem Kopf und nicht mehr mit dem
Bauch entscheiden!
Kleiner Wegweiser
Nur
die wenigsten Verbraucher werden in der Lage sein, ihr Versicherungskonzept von
Anfang an so umfassend zu planen, dass keine Wünsche und keine Lücken mehr
offen bleiben.
Wahrscheinlich
werden auch Sie eine gewisse Zeit brauchen, um ein möglichst umfassendes
Versicherungsnetz zu spannen, das Sie und Ihre Familie vor einem jähen Fall
bewahren kann.
Ein
großes Netz mit weiten Maschen gibt Ihnen mehr Sicherheit, als ein kleines Netz
mit engen Maschen, das Sie nicht auffangen kann, wenn Sie dran vorbei ins Leere
stürzen.
Der
kleine Wegweiser soll Ihnen helfen, die gesteckten Ziele möglichst schnell zu
erreichen, denn für Ihr sauer verdientes Geld sollten Sie von allen
Versicherungen einen optimalen Versicherungsschutz und möglichst hohe
Gegenleistungen erwarten können.
So
wird Ihnen also nicht anderes übrig bleiben, als die Sache langsam anzugehen
und sich eine mehr oder weniger lange Prioritätenliste zu erstellen.
Auf
den folgenden Seiten habe ich einen kleinen Wegweiser für sie zusammengestellt,
an dem Sie sich erst einmal orientieren können.
Wenn
Sie den vorgeschlagenen Weg gehen und auch noch die 12 Regeln beachten, können
sie eigentlich nicht mehr viel falsch machen.
Der
Weg ist das Ziel.
Richtig
versichern ist eine Frage der Intelligenz. Mit viel Geld im Rücken kann sich
schließlich jeder versichern.
Mit
wenig Geld ein sicherndes Netz aufzuspannen ist schon viel schwerer und
erfordert unter Umständen auch ein paar Stunden harter Arbeit.
Nein,
ich werde auch jetzt keine Namen von Gesellschaften nennen. Ich werde auch
keine Empfehlungen aussprechen, denn ich möchte Sie nicht um Ihr
Erfolgserlebnis bringen. Sie sollen selbst herausfinden, was für Sie sinnvoll
und für Ihre Brieftasche machbar ist.
Zudem
werden Sie mit Sicherheit einen unabhängigen Fachmann finden, der Ihnen hilft,
auf der Grundlage meiner Regeln und Ratschläge mit Ihnen gemeinsam Ihr
sicherndes Netz weit genug auszuspannen.
Haftpflichtversicherung
Das
Bürgerliche Gesetzbuch verpflichtet Sie – wie jeden anderen Bürger auch – für
jeden Schaden, den Sie irgendjemandem schuldhaft zufügen, in unbegrenzter Höhe
Schadenersatz zu leisten. Sie müssen haften.
Im
Paragraphen 823 des BGB können Sie es nachlesen.
Ein
kurzer Augenblick der Unaufmerksamkeit oder ein kleines menschlichen
Fehlverhalten können also völlig ausreichen, um den Verursacher ein Leben lang
zur Kasse zu bitten.
Aufgabe
einer jeden Haftpflichtversicherung ist es, den Versicherten von allen Ansprüchen
freizustellen. So steht es auch in den Bedingungen.
Sie
tut dieses, indem sie berechtigte Ansprüche befriedigt und unberechtigte
Ansprüche abwehrt. Insoweit spricht man auch von einer Rechtsschutzfunktion der
Haftpflichtversicherung, die aber keineswegs eine Rechtsschutzversicherung
ersetzen kann.
Über
die unbedingte Notwendigkeit einer Privaten Haftpflichtversicherung mit
ausreichenden Deckungssummen und den entsprechenden Ergänzungen für alle
anderen Lebensbereiche wird also kein auch nur halbwegs intelligenter und
verantwortungsbewusster Mensch ernsthaft diskutieren wollen.
Im
Grunde genommen sollte man eine Private Haftpflichtversicherung für jeden
Bürger zu einer Pflichtversicherung ähnlich der Kraftfahrtversicherung machen,
dann könnte viel Ärger und menschliches Leid vermieden werden.
Für
diese sinnvolle – wenn vielleicht auch etwas unpopuläre - Entscheidung fehlt
dem Gesetzgeber leider noch immer der Mut.
Aber
auch ohne gesetzlichen Zwang könnte sich jeder Bürger eine Private
Haftpflichtversicherung leisten, wenn er sich für einen preiswerten Anbieter
entscheiden würde.
Beitragsunterschiede
von teilweise mehreren hundert Prozent zwischen den Beiträgen preiswerter
Anbieter und ihren teuren Wettbewerbern, die glauben, sich im Bereich der
Haftpflichtversicherung unbedingt eine goldene Nase verdienen zu müssen, sind
einfach unanständig.
Aber
sie machen es vielen Verbrauchern schwer, ein vernünftiges Angebot zu finden,
das sie auch bezahlen können.
Sie
erinnern sich?
Überhöhte
Versicherungsbeiträge sind unsozial und nicht mehr zeitgemäß. Sie hindern unter
Umständen einen verantwortungsbewussten Normalverdiener sogar daran, für sich
und seine Familie so vorzusorgen, wie es bei einer vernünftigen Beitragskalkulation
durchaus möglich wäre.
Auf
jeden Fall gehört die Private Haftpflichtversicherung – selbstverständlich mit
ihren sinnvollen Ergänzungen - auf Platz 1 der Prioritätenliste eines jeden
verantwortungsbewussten Verbrauchers, der für alles, was er im Leben anrichtet,
auch gerade stehen will. Er hat auch kein Interesse daran, unter Umständen ein
Leben lang für einen Fehler eines unbedachten Augenblicks bezahlen zu müssen.
Natürlich
wird es immer Menschen ohne jedes Verantwortungsbewusstsein geben, die sich
auch noch rühmen, dass bei ihnen in einem Schadenfall ohnehin nichts zu holen
sei.
Wozu
also auch noch Geld für eine Private Haftpflichtversicherung ausgeben?
Aber
mit denen werden Sie sich ja wohl kaum auf eine Stufe stellen wollen.
Die Rechtsschutzversicherung
Auf
Platz 2 Ihrer Hitliste gehört auf jeden Fall eine möglichst umfassende
Rechtsschutzversicherung.
Auch
wenn viele Vertreter das völlig anders sehen, und Ihnen als Erstes eine
Lebensversicherung verkaufen wollen, bleiben Sie bei Ihrer Entscheidung.
Es
wird zwar immer behauptet, dass wir in Deutschland in einem Rechtsstaat leben,
in dem jeder bekommt, was ihm zusteht.
Gleichwohl
sagt die Erfahrung, dass nicht immer der Recht bekommt, der Recht hat, sondern
nur der Recht hat, der auch Recht bekommt.
Hinzu
kommt, dass der Weg zum Recht – oder zumindest zu einem Urteil, das nicht immer
Recht sein muss – sehr steinig und mit einer Menge Kosten verbunden sein kann.
Gerade,
wenn es um höhere Streitwerte geht, können die Kosten eines Gerichtsverfahren
sehr schnell eine Größenordnung im 5- und 6–stelligen Bereich erreichen, die
dann aus der normalen Haushaltskasse eines Durchschnittverdieners nicht mehr beglichen
werden können.
Dann
macht es nicht unbedingt Vergnügen, eine Faust in der Tasche zu machen und auf
einen im Grunde aussichtreichen Prozess verzichten zu müssen, weil das
Prozessrisiko einfach zu hoch ist.
Auch
die Sach-, Haftpflicht-, Lebens- und Krankenversicherer wissen das nur zu gut.
Mancher Anspruchsteller musste aus Kostengründen schon auf berechtigte Leistungen
verzichten, die er mit einer Rechtsschutzversicherung im Rücken vor Gericht
leicht hätte durchsetzen können.
Denken
Sie nur an den Leistungsbereich der Lebens- Kranken-, Unfall- und
Berufsunfähigkeitsversicherung! Auch da kommen Streitwerte von ein paar
hunderttausend Euro sehr schnell zusammen.
Gleichwohl
sind viele Verbraucher nach wie vor leichtsinnig und unbelehrbar.
Sie
spielen auf eigenes Risiko, vielleicht auch deshalb, weil sich noch niemand die
Mühe gemacht hat, sie über den Leistungsumfang einer Rechtsschutzversicherung
umfassend aufzuklären.
Manche
Menschen werden nur aus Erfahrung klug, und eine fehlende
Rechtsschutzversicherung kann sehr teuer werden.
Dabei
muss auch eine umfassende Rechtsschutzversicherung nicht einmal teuer sein. Wenn
Sie sich auf die wirklich wesentlichen Bereiche beschränken und sich für eine
angemessene Selbstbeteiligung entscheiden, sind die Beiträge durchaus günstig.
Mit
einer angemessenen Selbstbeteiligung, die bei höheren Streitwerten ohnehin
nicht weiter ins Gewicht fällt, lassen sich die Beiträge auf ein vernünftiges
Maß senken. Aber Sie sind – wenn es mal wieder um alles oder nichts geht, dann
wenigstens immer auf der sicheren Seite.
Sie
können jeden Prozess – notfalls auch bis zum Bundesgerichthof – durchstehen.
Vor
dem Gesetz sind alle Menschen gleich.
Hört
sich fürchterlich gut an.
Stimmt
aber nicht.
Oder
nur zum Teil.
Manche
Menschen sind eben etwas gleicher oder sie haben das Geld, um für ihr Recht zu
kämpfen.
Oder,
sie waren klug genug, frühzeitig eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen.
Die Sterbegeldversicherung
Auf
den dritten Platz Ihrer Prioritätenliste sollte Sie eine Versicherung setzen,
die irgendwann wohl jeder von uns – der eine früher, der andere später – in
Anspruch nehmen wird.
Richtig,
es ist eine Sterbegeldversicherung.
Vielen
Menschen fällt es ganz offensichtlich sehr schwer, die Endlichkeit ihres
eigenen Seins zu begreifen und sie – als unabänderlich - in ihre Lebensplanung
mit einzubeziehen.
Sie
lehnen es strikt ab, auch nur einen Gedanken an eine immerhin doch mögliche
vorzeitige Abreise zu verschwenden. Diese Optimisten leben heute, und, sie
haben natürlich – wie könnte es anders sein - noch alle Zeit dieser Welt vor
sich.
Wie
steht es mit Ihnen?
Haben
Sie schon einmal darüber nachgedacht, wer eines Tages – wenn Sie einmal gehen
müssen - die Scherben wegräumen wird, die auch Sie unweigerlich hinterlassen
werden, und Ihre Reste – ökologisch einwandfrei – entsorgt?
Wer
eine längere Reise plant, weiß, dass er sich rechtzeitig um die Reisekosten
kümmern muss.
Erlauben
Sie mir eine vielleicht etwas unbequeme Frage?
Wer
soll Ihrer Meinung nach die Kosten für Ihre letzte Reise übernehmen?
Heute
vielleicht noch Ihre Eltern? Später dann Ihre Kinder? Oder gar Ihre Enkel?
Irgendjemand
wird irgendwann dafür aufkommen müssen.
Na
also!
Lassen
Sie uns vernünftig reden, auch wenn Ihnen das Thema vielleicht ganz und gar
nicht gefällt!
Eine
Sterbegeldversicherung gehört nun mal in jeden gut geführten Versicherungsordner.
Auch wenn es eine Menge Leute gibt, die da ganz anderer Meinung sind, sollten
Sie diese Aussage akzeptieren.
Für
andere Menschen ist eine Sterbegeldversicherung wiederum eine Frage der Ehre.
Sie wollen über ihren letzten Weg selbst bestimmen und möchten nie
irgendjemandem zur Last fallen.
Eine
Sterbegeldpolice sollte aus vielen Gründen grundsätzlich als eigenständiger
Versicherungsvertrag, also losgelöst von allen anderen Versicherungen, geführt
werden.
Eine
Sterbegeldversicherung kostet, besonders, wenn sie in jungen Jahren
abgeschlossen wird, wirklich nur ein paar Euro im Monat.
Im
Alter wird es dann von Jahr zu Jahr natürlich etwas teurer. Der Beitrag aber
ist in der Regel – wenn man ein Ziel vor Augen hat - immer noch erschwinglich.
Diesen
geringen Betrag werden Sie voraussichtlich immer aufbringen. Auch wenn der Wind
auch einmal aus einer anderen Richtung kommen sollte, das schaffen Sie immer.
Ob
Sie das von allen anderen Verträgen, die Sie irgendwann einmal abgeschlossen
haben oder vielleicht auch noch abschließen werden, sagen können, steht in den
Sternen.
Wie
viele Lebensversicherungen werden - aus welchen Gründen auch immer – vorzeitig
aufgelöst oder sie können aufgrund finanzieller Engpässe nicht länger bedient
werden.
Die
Sterbegeldpolice kann – so zu sagen - als letzte Reserve immer in Ihrem
Versicherungsordner bleiben. Aber sie gibt Ihnen die beruhigende Sicherheit,
dass Sie – zumindest mit den Kosten für Ihren letzten Weg - nie jemandem zur
Last fallen werden.
Übrigens,
Sterbegeldversicherungen gibt es inzwischen bei vielen Gesellschaften.
Natürlich auch ohne Gesundheitsfragen. Ein Antrag auf Sterbegeld wird also auf
jeden Fall angenommen. Also auch dann noch, wenn es mit Ihre Gesundheit nicht
mehr zum Besten stehen sollte.
An
die Stelle der Gesundheitsfragen tritt dann eine so genannte Warte- oder auch
Aufbauzeit von maximal 3 Jahren.
Eine
Sterbegeldversicherung mit geringen Summen bis zu € 8.000 kann zugunsten
Dritter auch ohne deren Kenntnis abgeschlossen werden.
Ein
solcher Abschluss zugunsten Dritter kann durchaus sinnvoll werden, zum Beispiel
wenn Kinder für ihre Eltern sorgen wollen, weil diese es selbst nicht können
oder es – aus welchen Gründen auch immer - vielleicht auch nicht wollen.
Die Kraftfahrtversicherung
Über
die Notwendigkeit einer Kraftfahrtversicherung lohnt es nicht sich, lange zu
diskutieren. Sie ist ohnehin Pflicht. Ohne ihren Schutz darf kein Fahrzeug im
Straßenverkehr geführt werden.
So
einfach sind die Spielregeln.
Gleichwohl
lässt sich durch die Wahl des richtigen Versicherers für jeden Verbraucher viel
Geld sparen. Immerhin liegen die unverständlichen Beitragsunterschiede trotz
aller Beitragsvergleiche in den Medien immer noch bei mehr als 100 Prozent.
Offensichtlich
gibt es immer noch genügend weniger intelligente Verbraucher, die entweder
nicht lesen können oder – aus welchen Gründen auch immer - nicht mitrechnen
wollen. Sonst hätten es diese teuren Anbieter längst aufgeben, Kunden gut
klingende Märchen aufzutischen.
Ich
weiß nicht, welche Märchen die Vertreter dieser teuren Gesellschaften ihren
Kunden auftischen, aber sie müssen verdammt gut sein, damit sie mit diesen
überzogenen Beiträgen auch noch Geschäft machen können. Und ich glaube, ich
möchte sie auch gar nicht wissen.
Das
meiste Geld kann man immer noch mit der Dummheit und dem Geld seiner
Mitmenschen machen.
Diese
alte Weisheit gilt leider immer noch.
Viel
Geld können Sie als kostenbewusster Verbraucher sparen, wenn Sie sich nicht nur
für einen preiswerten Anbieter, sondern auch für eine möglichst hohe
Selbstbeteiligung in der Vollkaskoversicherung entscheiden.
Viele
Verbraucher sind mit Recht stolz darauf, dass sie seit 20 oder mehr Jahren
keinen Unfall gehabt haben. Aber sie haben immer noch Angst eine
Selbstbeteiligung von € 1.000 in ihrer Kraftfahrtversicherung zu vereinbaren.
Bei
nüchterner Betrachtung erscheint es wenig sinnvoll, bei einem teuren
Versicherer viel Geld für eine Kraftfahrtversicherung zu bezahlen, aber kein
Geld mehr für eine Unfallversicherung für die ganze Familie zu haben oder aus
dem gleichen Grunde auf eine Rechtsschutzversicherung verzichten.
Viele
Kraftfahrer scheuen sich leider noch immer, zu einem preiswerteren Anbieter zu
wechseln.
Warum?
Weil
sie Hemmungen haben, beim gewohnten Generalvertreter an der Ecke zu kündigen.
Es
liegt also ganz bei Ihnen, ob Sie sich in Zukunft informieren wollen oder sich
weiterhin mit überteuerten Beiträgen über den Tisch ziehen lassen.
Nehmen
Sie nach Möglichkeit keinen Direktversicherer!
Das
muss wirklich nicht sein.
Entscheiden
Sie sich – selbst wenn er ein paar Euro teurer sein sollte - für den
Versicherer, der Ihnen durch Ihren unabhängigen Vermittler empfohlen wird, weil
er auch in der Schadenregulierung mit ihm gute Erfahrungen gemacht hat.
Dann
bleibt Ihr Versicherungspaket ordentlich geschnürt, und Sie können ganz sicher
sein, dass Sie auch in einem Schadenfall die gewohnte professionelle Hilfe
bekommen werden.
Jeder
unabhängige Vermittler, der seinen Namen verdient, verfügt heute über ein
leistungsfähiges Vergleichprogramm mit allen Anbietern des Marktes.
Er
kann Ihnen mit Sicherheit Alternativen bieten, die oft genug sogar noch unter
dem Angebot der so genannten Direktversicherer liegen.
Da
lohnt sich der Wechsel zu einem Direktversicherer ohnehin nicht mehr.
Schließlich
sind Sie doch kein Erbsenzähler.
Ich
wundere mich immer wieder über jede grenzenlosen Optimisten, die für ihr Auto
selbstverständlich eine Vollkaskoversicherung – vielleicht sogar bei einem teuren
Anbieter – abschließen, dann aber kein Geld mehr für eine private Unfallversicherung
haben.
Irgendwo,
glauben sie, müssten sie ja mit dem Sparen anfangen.
Für
sie ist es ganz selbstverständlich, dass sie auch bei einem Totalschaden, den
sie als durchaus möglich einkalkulieren, selbst immer heil davon kommen.
Vielleicht
nehmen auch Sie es als kleine Anregung mit auf den Weg und denken einmal in
Ruhe darüber nach.
Schließlich
könnten ja auch Sie einmal Pech haben und nicht heil aus Ihrem Auto herauskommen.
Die Alterversorgung
Dass
die zu erwartende gesetzliche Rente als Altersversorgung nie und nimmer
ausreichen wird, dürfte sich inzwischen selbst bei den weniger intelligenten
Verbrauchern herumgesprochen haben.
Aber
es gibt noch immer einige unentwegte Optimisten, die von dieser Überzeugung
nicht abzubringen sind.
Die
nüchterne Wahrheit sieht ganz anders aus:
Die
Altersarmut ist für den, der nicht bereit ist, selbst für sein Alter
vorzusorgen, unabänderlich vorprogrammiert.
Gleichwohl
gibt es immer noch einige Optimisten, die auf ein Wunder oder einen Sechser im
Lotto warten, um im Alter dann doch nicht in die Sozialhilfe abrutschen zu
müssen.
Andere
halten sich für fürchterlich cool, wenn sie behaupten, in Deutschland sei noch
niemand verhungert.
Recht
haben sie ja, diese coolen Optimisten, aber ob Sie sich im Alter mit
Hundefutter zufrieden geben wollen, müssen Sie selbst entscheiden.
Wenn
Sie also ganz sicher sein wollen, dass Sie nicht länger leben, als Sie es sich
leisten können, werden Sie sich wohl oder übel für eine Rentenversicherung als
Altersversorgung entscheiden müssen. Denn nur von einer Privaten
Rentenversicherung können Sie regelmäßige Leistungen erwarten, selbst wenn Sie
hundert Jahren alt werden sollten.
Es
versteht sich von selbst, dass die Versicherungsgesellschaften, die eine
lebenslange Rente garantieren sollen, sich die Übernahme dieses Risikos bei
einer ständig älter werdenden Bevölkerung nicht schlecht bezahlen lassen. Die
Übernahme von Risiken ist nun mal ihr Geschäft.
Sie
tun es bestimmt nicht aus Menschenfreundlichkeit und rechnen mit spitzem
Bleistift. Schließlich muss die Rechnung ja auch dann noch aufgehen, wenn alle
Menschen plötzlich viele Jahre älter werden.
Die
Rendite einer Rentenversicherung ist also in keiner Weise mit anderen
Kapitalanlagen oder gar mit einem Rentenfonds zu vergleichen.
Wer
diese Werte vergleicht, sagt Ihnen bewusst die Unwahrheit.
Sie
müssen wissen, was Sie wollen, und
Sie
müssen sich entscheiden.
Schließlich
gehen Sie ja auch nicht in ein Spielcasino, um dort die Frage Ihrer
Altersversorgung zu klären. Natürlich können Sie im Casino sehr viel Geld
gewinnen, aber auch alles verlieren.
Rot
oder Schwarz?
Machen
Sie das Spiel!
Nichts
geht mehr!
Ich
glaube nicht, dass das Ihr Stil ist.
Vergessen
Sie nicht:
Zeit
und Geld werden auch Sie in Ihrem Leben immer nur einmal ausgeben können. Dann
sind sie beide, Zeit und Geld, unwiederbringlich fort.
Mit
dieser Wahrheit werde ich Sie immer und immer wieder konfrontieren.
Geld,
das Sie in jungen Jahren für überhöhte Beiträge in anderen
Versicherungsbereichen ausgeben, wird Ihnen später, spätesten bei der
Altersversorgung, fehlen.
Also
passen Sie auf, was Sie tun! Sie werden keine zweite Chance bekommen.
Natürlich
ist die Renteversicherung nicht die einzige Möglichkeit, eigenverantwortlich
für das Alter vorzusorgen.
Es
gibt durchaus auch andere, hoch interessante Möglichkeiten der Alterversorgung,
die sich zum Teil auch mit einer Rentenversicherung hervorragend verbinden
lassen.
Wenn
Sie in Ihren Renditevergleich die Möglichkeit einbeziehen, dass Sie älter
werden, als es die allgemeine Sterbetafel vorsieht, werden sie sogar eine
traumhafte Rendite erhalten.
Also,
seien Sie ein wenig optimistisch! Ihr Optimismus könnte sich auszahlen.
Einige
Gesellschaften bieten die Möglichkeit, die Rendite ihrer Tarife durch so
genannte Gruppenverträge aufzubessern.
Wenn
Sie die Möglichkeit haben, an einem solchen Gruppenvertrag teilzuhaben, sollten
Sie diese Gelegenheit auch nutzen.
Das
kann bei gleichem Kapitaleinsatz ein um 5,5 Prozent besseres Ergebnis bringen.
Ihre
Chance! Nutzen Sie sie!
Die Hausratversicherung
Eine
Hausratversicherung ist der Deutschen liebstes Kind und für viele Verbraucher
der Inbegriff einer Versicherung schlechthin, über deren Notwendigkeit
überhaupt nicht diskutiert wird, weil auch schon Eltern und Großeltern eine
viel zu teure Hausratversicherung hatten.
Also,
setzen Sie die Hausratversicherung auf Platz 4 Ihrer Liste, obwohl man über
diesen Platz durchaus diskutieren könnte.
Schließlich
ist ein Hausratschaden immer überschaubar und im Gegensatz zu einer
Haftpflichtversicherung zum Beispiel in der Höhe begrenzt, da auch Sie nie mehr
verlieren können, als Sie haben.
Aber
eine Hausratversicherung muss ohnehin nicht viel kosten – vorausgesetzt Sie
vergleichen die Preise, entscheiden sich dann für einen preiswerten Anbieter
und akzeptieren auch noch eine geringe Selbstbeteiligung von ein paar hundert
Euro.
Wenn
Sie ohne Grund auf den Preisvergleich verzichten, kann es allerdings sehr teuer
werden. Denn auch im Bereich der Hausratversicherung haben die großen
Gesellschaften sehr wenige Hemmungen und langen recht unterschiedlich in die
Brieftaschen der Verbraucher.
Beitragsunterschiede
von teilweise mehreren hundert Prozent sind keine Seltenheit und durchaus
üblich.
Unverständliche
Beitragsunterschiede können sich auch aus der völlig unterschiedlichen
Risikobeurteilung einiger Gesellschaften ergeben, die ihre Beiträge nach völlig
anderen Regeln kalkulieren.
Achten
Sie darauf, dass die Versicherungssumme stimmt!
Unterversicherung
lohnt sich nicht und führt im Schadenfall unweigerlich zu ärgerlichen
Diskussionen.
Vereinbaren
Sie auf jeden Fall die Unterversicherungsverzichtsklausel! Dann sind Sie
zumindest bei einem Teilschaden immer auf der richtigen Seite.
Besser
gesagt, fast immer. Denn im Falle eines Totalschadens ist die vereinbarte
Versicherungssumme immer auch die höchstmögliche Entschädigung.
Im
Falle eines Totalschadens leistet der Versicherer trotz vereinbarter
Unterversicherungsverzichtsklausel natürlich nie mehr als die
Versicherungssumme.
Auch
der Anteil der so genannten höherwertigen Gegenstände, das sind Gold, Silber,
Schmucksachen, Kunstgegenstände und Antiquitäten, Pelze und Teppiche sollten
immer korrekt angegeben werden.
In
der Zuordnung Ihres Hausrates zu bestimmten Tarifzonen sind die Gesellschaften
völlig frei und an keine Auflagen gebunden.
Es
kann also durchaus vorkommen, dass der gleiche Hausrat in der gleichen Stadt
bei einer Gesellschaft in die höchste, bei einem anderen Anbieter in die
niedrigste Tarifzone eingestuft wird.
Einige
Gesellschaften bieten auch in der Hausratversicherung die Möglichkeit, die
Beiträge zu rabattieren.
Wenn
Sie bereit sind, einen überschaubaren Teil des Risikos selbst zu tragen und
eine Selbstbeteiligung – ähnlich wie in der Vollkaskoversicherung für Ihr Auto
zwischen € 100 und € 500 zu akzeptieren, lassen sich selbst günstige Beiträge
noch einmal bis zu 20 Prozent senken.
Schließlich
haben Sie ja auch in der Hausratversicherung nicht jedes Jahr einen Schaden,
bei dem die Selbstbeteiligung ins Gewicht fällt.
Wenn
Sie jedes Jahr einen Schaden hätten, würde Sie der Versicherer ohnehin wegen
Schadenhäufigkeit – also auch unabhängig von der Höhe der Schäden kündigen.
Sie
kämen auf die berühmte schwarze Liste, und Sie hätten auf Jahre hinaus
Schwierigkeiten, bei einem anderen Versicherer wieder unterzukommen.
Schon
aus diesem Grunde lohnen sich überschaubare Selbstbeteiligungen, die die
Haushaltskasse mit Sicherheit nicht ruinieren, aber Ihren Vertrag sicherer
machen.
Die Wohngebäudeversicherung
Jeder,
der größere Werte gleich welcher Art erworben und mit seiner Hände Arbeit
aufgebaut hat, wird immer bestrebt sein, diese Werte für sich und auch für
seine Nachkommen zu erhalten.
Nur
die wenigsten Hausbesitzer fühlen sich so cool, dass sie glauben, aus
grundsätzlichen Erwägungen auf eine ausreichende Gebäudeversicherung gänzlich
verzichten zu können.
In
den meisten Fällen sorgt aber schon eine Bank dafür, dass die Gebäude
ausreichend gegen Feuer, Leitungswasser und Sturm versichert werden, denn eine
Bank hat kein Interesse daran, ihre Hypothek gegen rauchende Trümmer aufrechnen
zu müsse.
Eine
Selbstbeteiligung von ein paar hundert Euro dagegen spielt bezogen auf den Wert
eines Gebäudes doch nun wirklich keine Rolle, hilft aber dem, der mit günstigen
Beiträgen sparen will, den Beitrag ganz beträchtlich zu senken.
Auch
im Bereich der Wohngebäudeversicherung gibt es gewaltige Beitragsunterschiede,
und die großen Gesellschaften mit den bekannten Namen lassen sich ihre Policen
teuer bezahlen.
Ob
Sie Ihr Gebäude auch gegen Elementarschäden versichern wollen, ist aufgrund der
sich ändernden Klimaverhältnisse sicherlich eine Überlegung wert, die Sie nur
selber treffen können.
Der
Einschluss der Elementarschäden im Tausch gegen eine minimale Selbstbeteiligung
würde zum Beispiel Ihre Haushaltskasse nicht zusätzlich belasten, Ihnen aber
zusätzliche Sicherheit zum Nulltarif bieten.
Inzwischen
wird die Elementarversicherung von den meisten Gesellschaften – allerdings auch
mit versteckten Fallen – angeboten.
Der
Leistungsumfang der Gebäudeversicherung mit Dutzenden von Klauseln kann bei den
Gesellschaften recht unterschiedlich ausfallen, und so lohnt sich schon ein umfangreicher
Bedingungsvergleich, mit dem der normale Verbraucher allerdings völlig
überfordert ist.
Ohne
Computer geht das nichts mehr.
Ein
maßgeschneidertes Angebot mit günstigen Beiträgen können Sie auch im Bereich der
Gebäudeversicherung nur von einem unabhängigen Vermittler erwarten. Immerhin
reden wir von Beitragsunterschieden von hundert Prozent und mehr.
Die Unfallversicherung
Sehen
Sie es bitte doch einmal ganz nüchtern!
Eine
Unfallversicherung ist im Grunde nichts anderes als eine Vollkaskoversicherung
für den eigenen Körper. Die Vollinvalidität ist – nüchtern betrachtet - der
wirtschaftliche Totalschaden des eigenen Körpers.
Für
einen Bruchteil des Betrages, den die meisten Verbraucher ohne zu zögern für
die Vollkaskoversicherung ihres fahrbaren Untersatzes ausgeben, könnten sie
eine Vollkaskoversicherung für ihren eigenen Körper mit Versicherungssummen
erhalten, die ein Vielfaches des Fahrzeugwertes ausmachen.
Leider
geht das Blech viel zu oft vor. Sie könnten einen Unfall haben, und das arme
Auto wäre Schrott. Das wäre das Schlimmste, was Ihnen passieren könnte.
Die
Leute wollen einfach nicht einsehen, dass auch sie selbst einmal einen
Totalschaden erleiden könnten oder in größerem Umfang ausgebeult und gespachtelt
werden müssten.
Dabei
muss eine Unfallversicherung muss auch nicht einmal viel kosten. Wenn Sie sich
für einen preiswerten Anbieter entscheiden oder gar die Möglichkeit eines
Gruppenvertrages nutzen können, hält sich der Aufwand durchaus in Grenzen.
Unverständliche
Beitragsunterschiede von bis zu 500 Prozent, die zwischen den Angeboten
preiswerter Anbieter und ihren teuren Wettbewerbern liegen, machen die
Unfallversicherung für viele Gesellschaften zur Cash cow, und sie haben wenige
Hemmungen, diese Kuh nach Kräften zu melken.
Beitragsunterschiede
von 500 Prozent bedeuten für den kühl rechnenden Verbraucher aber auch im
Schadenfall, dass er für den gleichen Beitrag die fünffache Leistung – oder
eben auch nur ein Fünftel des Möglichen - bekommt.
Wir
reden dann also nicht mehr von einem Beitragsunterschied von ein paar hundert
Euro im Jahr, sondern über ein paar hunderttausend Euro weniger im
Leistungsfall.
Offensichtlich
finden die Vertreter der großen Ausschließlichkeitsorganisationen auch noch
immer genügend schlecht informierte Verbraucher – wenn Sie wollen, auch weniger
intelligente - die ohne viel nachzudenken jede geforderte Prämien akzeptieren.
Sogar
die Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr wird immer wieder zu neuem Leben
erweckt. Sie findet auch immer wieder ihre Käufer, weil weniger intelligente
Verbraucher immer noch glauben wollen, sie bekämen – ausgerechnet von einem
Versicherer – etwas geschenkt.
Eine
Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr als Betrug zu bezeichnen, wäre rein
juristisch gesehen sicherlich nicht haltbar und läge auch nicht im Interesse
der großen Gesellschaften.
Aber
die Art und Weise, mit der dieses Produkt von einigen Gesellschaften mit
durchaus bekannten Namen vertrieben wird, reicht schon sehr nahe daran.
Wenn
Sie nicht zu denen gehören wollen, die sich melken lassen oder sich im
Schadenfall mit einem besseren Trinkgeld zufrieden geben wollen, wo es eine
große Summe hätte sein können, dann kündigen Sie möglichst schnell bestehende
Unfallverträge und wechseln Sie zu einem preiswerten Anbieter.
Eine
Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr können Sie übrigens sogar ohne
Einhaltung einer Kündigungsfrist kündigen.
Das
steht zwar nicht in den Versicherungsbedingungen, auf die sich die
Gesellschaften mit Sicherheit berufen werden. Aber die Gesellschaften werden
eine fristlose Kündigung - wenn vielleicht auch zähneknirschend - schließlich
doch akzeptieren, schon um unnötiges Aufsehen zu vermeiden.
Keine
Gesellschaft hat den Mut, die Beiträge für eine Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr,
die sie ein paar Monate später ohnehin wieder zurückgeben müsste, gerichtlich
geltend zu machen.
Für
€ 10 oder € 12 im Monat gibt es bei preisgünstigen Anbietern für Sie schon eine
ganze Menge Unfallschutz. Sie erhalten sogar Versicherungssummen, von denen
viele Verbraucher, die Jahr für Jahr mit hohen Beiträgen zur Kasse gebeten
werden, nur träumen können.
Auf
jeden Fall gehört eine Unfallpolice mit ausreichenden Summen für Sie und Ihre
Familie in Ihren Versicherungsordner. Reservieren Sie dafür Platz 5.
Lassen
Sie sich nichts vormachen! Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann, auch wenn
viele Fachleute dies immer wieder behaupten, niemals eine Unfallversicherung
ersetzen.
Für
€ 10 oder € 12 im Monat würden Sie ohnehin nirgendwo eine Berufsunfähigkeitsversicherung
bekommen, die ihre Aufgabe erfüllen könnte, und auch diese würde erst ab einem
Invaliditätsgrad von 50 Prozent leisten. Unter 50 Prozent gibt es im Falle
einer Invalidität keinen müden Cent.
Sowohl
als auch, wäre also die einzig richtige Lösung, mit der Sie sich anfreunden
sollten.
Das
Eine tun, ohne das Andere zu lassen.
Wer
den ganzen Kuchen nicht bekommen kann, sollte sich mit einem möglichst großen
Stück zufrieden geben.
Setzen
die Unfallversicherung in ihrer Liste auf jeden Fall vor die
Krankenzusatzversicherung, denn sie ist wesentlich wichtiger!
Eine
Unfallversicherung ist auch für Kinder besonders wichtig, denn sie ist in der
Regel die einzige Möglichkeit, für Kinder in ausreichender Weise für den Fall vorzusorgen,
dass sie einen Unfall hätten und invalide würden.
Viele
Eltern scheuen sich davor, für ihre Kinder eine Unfallversicherung
abzuschließen. Sie sind abergläubig.
Sie
wollen sich überhaupt nicht vorstellen wollen, dass auch ihre Kinder einen Unfall
haben und invalide werden könnten. Ein unverzeihliches Verhalten der Eltern,
für das viele Kinder, für die nicht ausreichend vorgesorgt wurde, ein Leben
lang bezahlen müssen.
Für
den, der es sich leisten kann, kann eine Unfallversicherung auch im Alter zu
einer sinnvollen Investition in die Zukunft werden. Ja, auch ältere Menschen
haben noch eine Zukunft, mit der sie sehr sorgfältig umgehen sollten.
Auch
wenn bei einem Unfall im Alter keine Einkommenseinbußen mehr zu befürchten
sind, so kann auch eine Invalidität, die nicht immer gleich zur
Pflegebedürftigkeit führen muss, zu einem erheblichen Verlust der Lebensqualität
und zu einer Menge zusätzlicher Kosten führen, die ohne Leistungen aus einer
Unfallversicherung nicht zu bezahlen wären.
Die
Summen für den Fall einer Invalidität im Rentenalter können unter diesen
Voraussetzungen natürlich wesentlich geringer ausfallen. Aber es gibt durchaus
überlegenswerte Angebote für den, der im Alter noch leben will und aufgrund
eines Unfalls nicht gleich endgültig entsorgt werden will.
Schließlich
behalten unsere Senioren ja auch im Alter die Vollkaskoversicherung für ihr
Auto aufrecht, und die kostet mit Sicherheit eine ganze Menge mehr als der
Beitrag für eine alterssichernde Unfallversicherung.
Die Pflegezusatzversicherung
Sie
wollen alt werden? Gut, ich wünsche es Ihnen. Viele Menschen wollen alt werden
und gesund bleiben.
Natürlich!
Aber mit dem Gesundbleiben wird es schon schwerer.
Mit
jedem Jahr, das Sie älter werden, wächst auch Ihre Chance, dass Sie eines Tages
krank und irgendwann zum Pflegefall werden.
Das
ist keine Drohung, die Sie vom Altwerden abhalten soll. Nur eine nüchterne
Feststellung, die sich zu allem Überfluss auch noch an Hand einer eindeutigen
Statistik belegen lässt.
Prozent
aller Menschen über 80 werden zum Pflegefall – wenn sie Glück haben vielleicht
ja auch nur dement.
Wer
garantiert Ihnen, dass ausgerechnet Sie nicht bei denen dabei sein werden, die
eines Tages hilflos im Bett liegen und zu einer Sache werden, um die sich
irgendjemand kümmern muss, bevor sie endgültig entsorgt werden kann? Das kann
durchaus ein paar bittere Jahre in Anspruch nehmen.
So
brutal wird Ihnen wahrscheinlich noch nie jemand diese Frage gestellt haben.
Warum
wohl?
Ganz
einfach, weil viele Policenverkäufer feige waren.
Sie
hatten Angst davor, Sie mit dieser bitteren Wahrheit zu konfrontieren und sich
damit unter Umständen die Chance für einen anderen Abschluss zu nehmen.
Natürlich
ist es viel einfacher, eine weitere Rentenversicherung für ein schönes Alter zu
verkaufen, als über die unangenehme Einzelheiten einer Pflegebedürftigkeit und
Demenz reden zu müssen.
Viele
Menschen reagieren allergisch auf solche indiskrete Fragen über ihre Endzeit
und sind dann für nichts mehr zugänglich.
Wenn
Sie Mut haben, lesen Sie weiter!
Ich
kann auch damit leben, dass Sie es nicht tun.
Ob
Sie es können, wird sich wahrscheinlich erst irgendwann in der Zukunft
entscheiden.
Sie
halten mich für brutal?
Nein,
ich bin nicht brutal. Das Leben ist brutal.
Haben
Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie sich Ihre finanzielle Lage ändern
würde, wenn Sie zum Pflegefall würden? Oder wenn Sie gar in ein Pflegeheim
müssten, weil Ihre Angehörigen beim besten Willen nicht mehr in der Lage wären,
Sie zu Hause zu versorgen?
Ich
weiß, ich weiß.
Das
ist eine gemeine und hinterhältige Frage. Aber ich stelle die Frage bewusst, um
Sie aus Ihren Träumen von einem Altwerden in Würde aufzuwecken, weil ich Sie ja
nicht mit dem Kopf gegen die Wand schlagen darf.
Die
gesetzliche Pflegeversicherung war bei ihrer Einführung mit Sicherheit ein
erster bedeutender Schritt in die richtige Richtung. Sie war auch dringend
nötig, schon dringend überfällig, um die Menschen überhaupt erst einmal in
diese Richtung zu sensibilisieren und ihnen die Augen zu öffnen.
Inzwischen
aber pfeifen es die berühmten Spatzen von allen Dächern: Die gesetzlichen
Leistungen werden nie und nimmer ausreichen, um einen Schwerstpflegebedürftigen
auch nur halbwegs menschenwürdig zu versorgen.
Sehen
Sie es bitte ganz nüchtern! Auch Sie nicht.
Auch
Sie könnten mit den gesetzlichen geregelten Leistungen niemals versorgt werden.
Vielleicht
halten Sie mich jetzt für brutal, weil ich dieses schwierige Thema so
unbekümmert mit Ihnen diskutiere und ohne Rücksicht auf Ihre Gefühle kein Blatt
vor den Mund nehme.
Medizin
muss bitter sein, wenn sie helfen soll, und ich will Ihnen helfen.
Für
Sie gibt es mehrere Alternativen, die Sie wahrscheinlich alle nicht so recht
glücklich machen werden. Suchen Sie sich eine aus!
Wenn
bei Ihnen ohnehin nichts zu holen ist, und der Gang zum Sozialamt Sie auch
nicht weiter berührt, müssen Sie nichts tun.
Sie
können abwarten, was sich tut.
Oder,
was man mit Ihnen tun wird. Denn dann werden Sie zu einer Sache, über die
andere entscheiden. Niemand wird Sie dann fragen, ob Sie mit diesen
Entscheidungen einverstanden sind oder nicht.
Wenn
bei Ihnen etwas zu holen ist, und Sie keinen Wert darauf legen, Ihr Vermögen
Ihren Kindern zu hinterlassen, müssen Sie ebenfalls nichts tun. Sie können
abwarten, was sich tut und zusehen, wie sich Ihr Vermögen auflöst.
In
allen anderen Fällen sollten Sie darüber nachdenken, ob Sie nicht jedes
unnötige Risiko vermeiden können, in dem Sie sich rechtzeitig für eine
Pflegezusatzversicherung – zumindest für den Fall der Schwerstpflegebedürftigkeit
– entscheiden.
Sie
können nicht davon ausgehen, dass jeder, der zum Pflegefall oder gar zum
Schwerstpflegefall wird, das „Glück“ hat, dass er auch noch in seinen geistigen
Fähigkeiten so weit beeinträchtigt wird, so dass er seinen Zustand nicht oder
zumindest nicht mehr bewusst wahrnehmen kann.
Wenn
dieser Fall eintritt, bleiben ihm unter Umständen ein paar leidvolle Jahre, die
verdammt lang werden können. Er hat also genügend Zeit, darüber nachzudenken,
was er hätte anders machen können und ob es nicht doch vielleicht besser
gewesen wäre, die Prioritäten seines Versicherungskonzeptes anders zu
gewichten.
Unter
Umständen hätte ein einfaches Umschichten Ihrer Versicherungsbeiträge völlig
ausgereicht, um ohne Mehrkosten für die Haushaltskasse mit einer Pflegezusatzversicherung
zumindest für den Fall der Schwerstpflegebedürftigkeit Vorsorge zu treffen.
Viele
Verbraucher werden immer wieder unangenehm berührt feststellen, dass sie im
Laufe ihres Lebens für überteuerte oder gar völlig unnötige Versicherungen
weitaus mehr ausgegeben haben, als eine leistungsfähige
Pflegezusatzversicherung – zumindest für den Fall der Schwerstpflege – jemals
gekostet hätte.
Das
können im Laufe eines Lebens durchaus ein paar hunderttausend Euro sein, die da
zusammenkommen.
Sie
haben also – ob bewusst oder unbewusst spielt dann, wenn der Fall eingetreten
ist, keine Rolle mehr – leichtfertig das Risiko auf sich genommen, im Alter zum
Sozialfall zu werden und in die Sozialhilfe abzurutschen.
Warum?
Weil sie nicht den Mut hatten, alte Zöpfe abzuschneiden als noch Zeit dafür
war. Vielleicht waren Sie ja vielleicht auch nur zu bequem, umzudenken und sich
einmal umfassend informieren zu lassen.
Wertberichtigung
Wissen
Sie, wie viel Sie wert sind?
Natürlich!
Sie sind unbezahlbar. Sagen Sie. Aber würden Sie diesen Wert vielleicht ein
wenig präzisieren! In Euro und Cent.
Sie
werden unsicher? Sie wissen nicht, wo Sie anfangen sollen? Also, versuchen wir
es doch gemeinsam! Rechnen Sie mit!
Sie
sind 30 Jahre alt, verheiratet und verdienen, sagen wir, € 2.000 im Monat.
Netto, versteht sich!
Dann
werden Sie also voraussichtlich noch 37 Jahre arbeiten müssen, bevor Sie mit 67
hoffentlich Ihre wohl verdiente Rente bekommen werden.
Rechnen
wir also weiter!
€
2.000 im Monat, das sind € 24.000 im Jahr.
Das
bedeutet, dass Sie in den nächsten 37 Jahren noch rund € 888.000 verdienen
müssen, bevor Sie Ihren Ruhestand genieße dürfen.
Diese
Zahl sollten Sie sich sehr genau merken!
Wenn
die angenommenen Werte auf Sie nicht zutreffen, werden Sie doch bestimmt in der
Lage sein, die richtigen Werte in diese kleine Formel einzusetzen und mit ihnen
weiterzurechnen, denn schließlich wollen Sie doch herausfinden, wie viel Sie
wirklich wert sind.
Vorausgesetzt,
vorausgesetzt, es geht alles glatt! Sie bleiben gesund. Sie haben keinen
Unfall. Sie bekommen keinen Herzinfarkt, keinen Schlaganfall, kein
Rückchenleiden, keinen Krebs. Kein … . Keine …. .
Die
Liste der Unerfreulichkeiten lässt sich beliebig verlängern.
Eine
Menge Voraussetzungen für einen einzelnen Menschen!
Was
macht Sie so sicher, dass ausgerechnet Sie immer auf der Sonnenseite des Lebens
bleiben werden?
Was
aber, wenn nicht?
Auch
Sie könnten schließlich schlicht und ergreifend einmal Pech haben. Sie könnten
in irgendeiner Form abstürzen und neben dem sichernden Netz aufschlagen. Sie
würden zu einer kleinen Zahl, einem winzigen unbedeutenden Prozentpunkt in der
großen Statistik werden.
Wussten
Sie, dass jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland seinen Beruf vor dem
erreichen des Rentenalters aufgeben muss?
Es
muss nicht unbedingt ein Unfall sein, der Ihre berufliche Karriere vor der Zeit
beendet und Ihre ganze Lebensplanung über den Haufen wirft.
Wenn
Sie also Pech hätten und vor der geplanten Zeit berufsunfähig würden, dann
hätten Sie ein Problem.
Mehr
noch, dann wären Sie sogar ein Teil des Problems.
Oder
andere hätten ein Problem mit Ihnen.
Dafür
hätten Sie – so zusagen zum Ausgleich - dann viel Zeit. Viel Zeit, um darüber
nachzudenken, dass Sie Ihr Leben und Ihre Zukunft vielleicht doch nicht gerade
optimal geplant hatten.
Haben
Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie Ihr Leben in den nächsten Jahren
weiter verlaufen würde, wenn die besagten € 2.000 vom nächsten Ersten nicht
mehr auf Ihrem Konto eingehen würden? Was wird aus Ihnen und Ihrer Familie,
wenn Sie - aus welchen Gründen auch immer - auf Dauer berufsunfähig werden würden?
Sie
haben Ersparnisse. Sie haben ein Haus.
Gut,
ein paar Monate könnten Sie sich vielleicht noch über Wasser halten, aber dann,
dann wären die letzten Reserven aufgebraucht. Dann würde es irgendwann auch für
Sie eng, sehr eng sogar werden.
Sie
würden drunter leiden.
Auch
Ihre Familie würde bestimmt darunter leiden, denn der schwere Weg zum Sozialamt
würde irgendwann unvermeidlich.
Und
warum das alles?
Ich
sage es Ihnen: Weil Sie nicht rechtzeitig vorgesorgt haben und vielleicht auch
nicht zuhören wollten, als Sie noch Zeit dazu gehabt hätten.
Vielleicht
hat es Ihnen ja auch nie jemand in einer solchen Offenheit erklärtes, weil
niemand den Mut hatte, Ihre Blütenträume zu zerstören.
Aber
das können wir ja nachholen.
Die
gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente ist Geschichte.
Sie
wurde schon vor Jahren ersatzlos gestrichen. Vater Staat musste sparen und hat
sich seiner Verantwortung entledigt.
Jeder
wird in Zukunft in eigener Verantwortung für sich selbst sorgen müssen.
Das
gilt auch für Sie. Oder gerade für Sie, weil ich Sie jetzt anspreche.
Vielleicht
auch gerade für Sie.
Das
mag für viele Menschen hart sein, ist aber im Grunde genommen nicht einmal ungerecht,
denn es trifft alle in gleicher Weise. Besser gesagt, es kann sie treffen.
Ohne
Ausnahme.
Auch
Sie.
Nicht
alle werden es schaffen. Aber viele könnten es schaffen, wenn sie ihr Gehirn
einschalten, ein paar Hemmungen über Bord werfen und sich richtig beraten
ließen.
Das
gilt auch für Sie.
Die
Erwerbsunfähigkeitsrente können Sie vergessen. Das ist keine Alternative zu
einer eigenen Vorsorge, denn sie leistet im Schadenfall ohnehin nur ein
besseres Trinkgeld, das zu einem menschenwürdigen Leben im gewohnten Umfeld
sicherlich nicht ausreichen würde.
Die
volle Erwerbsunfähigkeitsrente bekommt ohnehin nur der, der nicht einmal mehr
in der Lage ist, irgendeiner Erwerbstätigkeit nachzugehen. Die Maßstäbe, die
von den Behörden angelegt werden, sind erbarmungslos.
Diese
Tätigkeit muss keineswegs den erlernten Fähigkeiten entsprechen, und es spielt
auch keine Rolle, ob diese Arbeit angeboten wird.
Solange
der Chefarzt noch drei Stunden am Tag als Pförtner in seiner früheren Klinik
arbeiten kann, ist er nach geltendem Recht noch nicht voll erwerbsunfähig.
Nun
ist auch die Arbeit eines Pförtners ein durchaus ehrenvoller Beruf, denn es
muss auch Pförtner geben, die im Glashäuschen sitzen und die Schranke bedienen.
Aber
ich wage zu bezweifeln, ob der Chefarzt – oder vielleicht auch Sie mit dieser
anspruchsvollen Tätigkeit so richtig glücklich zufrieden wären.
Die
anspruchsvolle Planung Ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung sollten Sie
allerdings einem unabhängigen Fachmann mit etwas beruflicher Erfahrung
überlassen.
Er
sollte nicht nur den Markt und seine Möglichkeiten kennen, sondern auch ohne
Einschränkung Zugriff auf alle Tarife der unterschiedlichsten Anbieter haben
und sie über ein Computerprogramm vergleichen können.
Nur
dann können Sie sicher sein, dass Sie auch wirklich einen Maßanzug erhalten,
der Ihnen passt, und Sie sich nicht in Ermangelung von Auswahl mit de,
erstbesten Anzug von der Stange begnügen müssen, der gerade noch im Regal übrig
geblieben ist.
Risikolebensversicherung
Sie
haben Familie? Sie haben Frau und Kinder, denen Sie auch dann, wenn Sie einmal
nicht mehr da sein sollten, auf Dauer den gewohnten Lebensstandard und das
soziale Umfeld erhalten wollen?
Sie
haben ein Haus, das noch bezahlt werden muss, das Sie aber auf jeden Fall Ihren
Erben erhalten wollen.
Ausreichende
Versicherungssummen zu erschwinglichen Beiträgen werden Sie nur erreichen
können, wenn Sie sich für einen Tarif mit jährlicher Neuberechnung entscheiden.
Selbst
wenn eine Gesellschaft diesen Tarif in ihrem Programm haben sollte, wird er den
trotzdem Kunden nur sehr selten angeboten, denn er bringt für den Vermittler so
gut wie keine Abschlussprovision.
Damit
wird diese Vertragsgestaltung für die meisten Vermittler, die ohnehin unter
ständigem Produktionsdruck stehen, völlig uninteressant, weil sie überleben
müssen.
Ein
solcher Abschluss wird zum reinen Freundschaftsdienst - also für gute Kunden.
Aber
für den anspruchsvollen Kunden, der rechnen kann und diesen Tarif einmal
verstanden hat, ist er die einzig richtige Lösung.
Nur
dieser Tarif sichert für einen anfänglich sehr geringen Betrag eine
ausreichende Todesfallleistung, von dem die meisten Kunden bei normalen
Angeboten anderer Gesellschaften nicht zu träumen wagen.
Später,
wenn der Kunde älter wird, steigen mit dem wachsenden Todesfallrisiko auch die
Beiträge. Aber die Versicherungssummen und die Laufzeiten können jederzeit auf
das tatsächlich notwendige Maß reduziert werden. Somit entfallen unnötige
Kosten.
Die
Erfahrung zeigt, dass die meisten Risikolebensversicherungen aufgrund teilweise
sogar bewusst falscher Beratung mit viel zu langen Laufzeiten und viel zu hohen
Versicherungssummen, die später gar nicht mehr gebraucht werden, abgeschlossen
werden, da sich die Provision der Vermittler aus Laufzeit und Versicherungssumme
berechnet.
Also,
fragen Sie Ihren Vermittler und warten Sie ab, was er Ihnen sagt! Vielleicht
haben Sie ja Glück und haben bereits einen ehrlichen Vermittler, der seine
eigenen Interessen zurückstellt und sie richtig berät. Die Antwort ist ein Maßstab,
an dem Sie ihn messen können.
Zugegeben,
dieser Tarif erfordert nicht nur auf Seiten des kostenbewussten Verbrauchers
einige Intelligenz, um ihn von seinem Aufbau her zu begreifen, und die bringen
ganz offensichtlich nicht alle Vermittler mit.
Es
würde zu weit führen, ihnen den Tarif an dieser Stelle bis in alle Einzelheiten
zu erklären.
Es
genügt völlig, dass Sie ihn kennen, um allein durch Ihre unvermutete Frage bei
einigen Vermittlern Panik zu erzeugen, weil sie ihre Provision schwinden sehen.
Die
Höhe der Versicherungssumme liegt in Ihrem Ermessen und Sie sollten sich an
Ihren finanziellen Möglichkeiten orientieren.
Sie
allein bestimmen, wie viel Ihnen Ihre Familie bedeutet, und wie viel Sie für
sie tun wollen.
Wenn
Sie Kinder haben oder das Haus noch bezahlt werden muss, werden die
vereinbarten Versicherungssummen wahrscheinlich etwas höher ausfallen müssen.
Wenn Sie Ihren Familien alles, was sie gewohnt sind, erhalten und auch ihr
soziales Umfeld sichern wollen, geht das allerdings ins Geld.
Aber
eine Risikolebensversicherung kann sich nicht nur für den Ernährer, sondern
auch für den Partner als durchaus sinnvoll erweisen und, sie muss nicht einmal
viel kosten. Auch wenn die Ehefrau verstirbt, kann das zu erheblichen
finanziellen Lücken im Familienbudget führen.
Wenn
Sie gesund leben und nicht rauchen, sollten Sie bei der Auswahl Ihres
Versicherers darauf achten, dass Sie auch tatsächlich einen Nichtrauchertarif
bekommen, der leider nicht von allen Gesellschaften geboten wird, denn damit
lässt sich bei einigen Gesellschaften sogar eine Menge Geld sparen.
Vergleichen
Sie die Angebote der Gesellschaften, denn in den Bedingungen kann es keine
Unterschiede geben. Tot ist tot.
Bei
der Gestaltung einer Risikolebensversicherung sollten auch gewisse erbschaftssteuerrechtliche
Aspekte unbedingt beachtet werden.
Schon
um im Fall des Falles unnötige Erbschaftssteuerzahlungen auszuschließen, lohnt
sich ein Gespräch mit dem Steuerberater oder einem unabhängigen Vermittler,
bevor der Vertrag abgeschlossen wird.
Der
Direktversicherer am Telefon ist in diesem Fall mit Sicherheit nicht der
richtige Gesprächspartner.
Wenn
sich Ehepartner wechselseitig versichern und sich dann jeweils selbst für den
Todesfall des Partners begünstigen, bleibt eine dann fällig werdende Auszahlung
steuerfrei.
Achten
Sie auf einen Tarif mit Verrechnung der Gewinnanteile mit dem Beitrag, denn auf
einen Schlussgewinn können Sie bei einer Risikolebensversicherung getrost
verzichten.
Es
hat keinen Sinn, heute Sparanteile anzusammeln, die in zwanzig oder mehr Jahren
ausgezahlt werden, wenn der Versicherte den Ablauf des Vertrages erlebt.
Nur
der günstige Beitrag, den Sie tatsächlich entrichten müssen, zählt.
Die Lebensversicherung
Die
deutschen Lebensversicherer haben in den letzten Jahren viel von ihrem
ursprünglichen Glanz verloren. Das Steuerprivileg wurde gekippt und die
Renditen sind im Keller.
Gleichwohl
versprühen sie noch immer einen gewissen Charme und sie üben noch immer eine
kaum zu überbietende Anziehungskraft auf breite Schichten der Bevölkerung aus.
Wahrscheinlich
sogar zu Recht, denn die Lebensversicherung ist im Grunde die einzige Sparform,
bei der das Sparziel auf jeden Fall erreicht wird – ganz gleich ob die
versicherte Person das Ablaufdatum erreicht oder nicht.
Für
viele Menschen sind die neuartigen Fonds-Policen noch immer keine echte
Alternative zu den alt hergebrachten, in ihren Augen grundsoliden
Lebenspolicen.
Ich
habe durchaus Verständnis für das Sicherheitsbedürfnis dieser Menschen und
freue mich immer wieder, wenn ich sehe, wie die, die bis zum Schluss
durchgehalten haben, ihre Versicherungssummen und ihre Gewinnanteile
einstreichen. Ohne Angst vor den Kursschwankungen auf den Aktienmärkten.
Sicherheit
hat nun mal ihren Preis.
Ein
Versicherer, der nicht in Aktien investiert, geht kein Risiko ein. Er kann aber
auch nicht die gleichen Ergebnisse wie ein gut verlaufender Fonds erzielen.
Zugegeben,
die Gewinne sind vielleicht nicht ganz so hoch ausgefallen, wie sie einmal
vollmundig von vorlauten Vertretern prognostiziert wurden. Aber die Zahlen
können sich immer noch sehen lassen.
Warum,
werden Sie fragen. Die Antwort ist einfach. Weil sich die Zeiten und die
Weltmärkte geändert haben. Die Renditen von damals sind aufgrund der
fortschreitenden Globalisierung einfach nicht mehr erreichbar.
Sie
können nicht einen Hypothekenzins von unter 5 Prozent und gleichzeitig eine
Rendite von 6 oder 7 Prozent von Ihrem Lebensversicherer erwarten.
Jeder
Verbraucher, der rechnen kann, wird das einsehen müssen. Geld ist auch nur eine
Ware wie jede andere, die ihren Preis hat, und dieser Preis macht sie
vergleichbar macht.
Wenn
Sie sich für eine Lebensversicherung entscheiden, sollten Sie die
Beitragszahlung grundsätzlich durch eine Zusatzversicherung für den Fall der
Berufsunfähigkeit absichern. Dann können die Beiträge – und zwar einschließlich
einer vereinbarten Dynamik – auch dann noch bezahlt werden, wenn die
versicherte Person länger oder vielleicht auch auf Dauer als Beitragszahler
ausfällt.
Eine
Lebensversicherung sollte grundsätzlich immer eine Beitragsdynamik und auch
eine Möglichkeit einer Summenanpassung unter bestimmten Voraussetzungen wie zum
Beispiel Heirat oder Geburt eines Kindes ohne erneute Gesundheitsfragen
enthalten.
Eine
Rentenzahlung für den Fall der Berufsunfähigkeit sollte auf keinen Fall mit
einer kapitalbildenden Lebensversicherung, sondern immer als eigenständiger
Vertrag abgeschlossen werden.
Sie
wissen nicht, wie das Leben spielt. Vielleicht müssen ja auch Sie Ihre
Lebensversicherung vor dem vorgesehen Ablaufdatum beenden oder für eine gewisse
Zeit beitragsfrei stellen. Das kann jedem passieren und ist keine Schande.
Das
sollte aber kein Grund sein, zum gleichen Zeitpunkt auf die einmal umsichtig
geplante Absicherung der Berufsunfähigkeit zu verzichten.
Der
Verkauf einer Lebensversicherung sollte, wenn das Geld knapp wird, übrigens
immer der letzte Ausweg sein, denn es gibt eine Menge Gestaltungsmöglichkeiten,
über die Sie mit dem Versicherer sprechen können.
Einen
Lebensversicherungsvertrag kündigen, um einen neuen Vertrag abzuschließen, ist
von allen Möglichkeiten mit Sicherheit die schlechteste, auch wenn sie von
einigen Vermittlern mit den unterschiedlichsten Begründungen immer wieder angeboten.
Wer
noch einen Lebensversicherungsvertrag nach altem Recht hat, kann sich glücklich
schätzen, denn er wird seine Ablaufleistung steuerfrei ausgezahlt bekommen.
Mehr Geld wird er nie wieder verdienen können.
Gleichwohl
sind „Experten“ unterwegs, die Endzeitstimmung verbreiten, Sie raten ihren
Kunden, ihre wertvollen Verträge vor der Zeit aufzulösen, um in sichere
Aktienfonds oder gar in Gold als einzig sicherer Anlage zu wechseln. Werfen Sie
die Leute aus der Tür!
Der
Kalkulation der Lebensversicherer liegen zwar die gleichen Sterbetafeln und
auch die gleichen garantierten Zinsen zugrunde, trotzdem fallen die
Musterrechnungen teilweise recht unterschiedlich aus.
Die
langfristigen Prognosen der Gesellschaften sind ohnehin mit Vorsicht zu
genießen. Niemand ist in der Lage, den Gewinnverlauf einer Lebensversicherung
und das Zinsniveau des Kapitalmarktes über einen Zeitraum von 30 oder 40 Jahren
exakt vorauszusagen.
Aber
der Unterschied von nur einem Zehntel Prozent führt im Verlauf von eben diesem
Zeitraum durchaus zu erheblichen Unterschieden.
Es
lohnt sich also schon, ein paar Vergleiche anzustellen und sich dann aber doch
für einen der langfristig erfolgreichen Gesellschaften zu entscheiden.
Vertrauen
Sie auch hier auf die Empfehlung unabhängiger Vermittler, die auf die ganzen
Angebote des Marktes zugreifen können.
Sie
werden sicher erstaunt sein, die Lebensversicherung so weit hinten auf der
Prioritätenliste der Versicherungen vorzufinden, obwohl die meisten
Policenverkäufer bemüht sind, ihnen möglichst bald einen solchen Vertrag zu
verkaufen.
Dieser
Platz auf den hinteren Rängen auf der Prioritätenliste hat mit Sicherheit seine
guten Gründe.
Ich
sprach von einem möglichst großen sichernden Netz, das Sie erst einmal
ausspannen müssen, um die Gegenwart und die nächste Zukunft abzusichern, damit
Sie nicht unvermutet abstürzen können.
Die Krankenversicherung
Ich
habe mir die Private Krankenversicherung bewusst bis zuletzt aufgespart, weil
sich die Gemüter über diese Frage noch über die nächsten Jahrzehnte hinweg
erhitzen werden.
Die
Aussage, weil Du arm bist, musst Du früher sterben, klingt vielleicht etwas
reißerisch und fast nach Klassenkampf, aber sie kommt der Wahrheit doch schon
verdammt nahe.
Das
scheinen zumindest die Statistiken auf den ersten Blick zu beweisen, aber Sie
sollten bekanntlich keiner Statistik trauen, die Sie nicht selbst gefälscht
haben.
Es
sollte aber auch nicht übersehen werden, dass die meisten Menschen, die sich
heute eine private Krankenversicherung leisten können oder – dank unserer
Gesundheitsministerin noch abschließen dürfen - ohnehin eine höhere
Lebenserwartung haben.
Sie
gehören in der Regel nicht zu der körperlich schwer arbeitenden Bevölkerung und
stehen wohl kaum am Fließband. Unter diesen Voraussetzungen haben sie ohnehin
schon eine höhere Lebenserwartung – ganz unabhängig von ihrer ärztlichen Versorgung.
Fest
steht, wer kann, kehrt der erzwungenen gesetzlichen Krankenversicherung mit
ihren immer geringer werdenden Leistungen den Rücken und gibt einer privaten
Krankenvollversicherung mit umfassenden Leistungen den Vorzug vor der gesetzlichen
Einheitsversorgung.
Nur
wenige, die sich privat krankenversichern könnten, sind wirkliche Idealisten
und bleiben aus Überzeugung freiwillige Mitglieder in einer gesetzlichen Kasse.
Wer
erzwungener Maßen in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben muss,
versucht – zumindest, wenn er es sich leisten kann – die mageren Leistungen der
gesetzlichen Kassen durch private Zusatzversicherungen zu ergänzen.
Wer
von einer klassenlosen ärztlichen Versorgung träumt, muss sich schon sehr weit
von der Realität entfernt haben oder - wie eine Gesundheitsministerin - fern
aller Vernunft Gott gleich über den Wassern schweben.
Natürlich
verströmt der fast utopische Gedanke der Gleichheit vor dem Gesetz und die
Gleichheit vor dem Skalpell einen gewissen Charme, mit dem man auch Massen
begeistern kann, aber dieser Gedanke wird sich schon aus Kostengründen wohl nie
umsetzen lassen.
Jeder
Patient hätte ohne Ausnahme ein Anrecht darauf, vom Professor persönlich
beraten und operiert zu werden.
Wir
werden uns irgendwann daran gewöhnen müssen, dass das medizinisch Mögliche aus
Kostengründen nicht mehr allen Menschen geboten werden kann. Der medizinische
Fortschritt macht gewaltige Fortschritte und mit ihm explodieren die Kosten in
einer nie gekannten Weise.
Es
ist keine Frage der Ethik und der Moral, sondern eine Frage der Mathematik, der
sich unsere Politiker in Berlin ganz offensichtlich nicht stellen wollen, um
ihre Wahlergebnisse nicht zu gefährden.
Einerseits
wären die meisten Menschen überhaupt nicht bereit, die dazu notwendigen
Beiträge in Höhe von 40 Prozent ihres Einkommens – Tendenz steigend –
aufzubringen. Auch eine steuerfinanzierte Lösung würde zu einer unerträglichen
Belastung des Staatshaushaltes führen und wäre politisch wohl kaum
durchsetzbar.
Andererseits
würde es voraussichtlich viele Jahre dauern, bis die dann benötigten – schlecht
bezahlten Ärzte und Pfleger - zur Verfügung stünden, um allen Patienten die
gleiche Pflege zukommen zu lassen.
Irgendwann
würden die Kosten für unser Gesundheitswesen unweigerlich das
Bruttoinlandsprodukt bei Weitem übersteigen.
Es
wird in der medizinischen Versorgung immer ein Zwei-Klassen-System geben, oder
wollen wir allen Ernstes Menschen, die es sich durchaus leisten könnten, durch
ein Gesetz verbieten, mehr als andere für ihre Gesundheit zu tun oder mehr Geld
als andere dafür auszugeben.
Genau
so gut könnte man es Menschen verbieten, in ihrer Freizeit Sport zu treiben
oder in ein Sportstudio zu gehen, weil sie sich mit Hilfe ihres Geldes
gegenüber dem Alkoholiker einen Gesundheitsvorteil sichern würden.
So
schwachsinnige Forderungen können doch nicht einmal von einer
Gesundheitsministerin aufgestellt werden.
Es
wird immer Menschen geben, die von Wasser predigen, aber selbst Wein trinken.
Jeder
Mensch muss wissen, was er sich selbst und wie viel ihm seine Gesundheit wert
ist. Dem einen mehr, dem anderen weniger. Aber diese Entscheidung müssen wir
doch jedem Menschen selbst überlassen, und wir haben kein Recht, ihm diese
Freiheit der Entscheidung in irgendeiner Form zu beschneiden.
Wenn
wir den Gedanken einer gesetzlich geregelten, zwangsweisen Einheitsversorgung
weiterspinnen, müssten wir folgerichtig nicht nur die Krankenvollversicherung
abschaffen, sondern im Grunde auch jede Form einer privaten Krankenzusatzversicherung
verbieten.
Der
so Versicherte würde sich durch seine finanziellen Möglichkeiten wiederum einen
dann unberechtigten und damit auch unerwünschten Vorteil gegenüber den Kranken
verschaffen, die sich eine solche Zusatzversicherung nicht hatte leisten können.
Wer
die Möglichkeit hat, sich für eine Private Krankenvollversicherung zu
entscheiden, sollte es auch tun. Denn nur dann kann er sicher sein, dass er
seine Beiträge nur für die Leistungen bezahlt, die er im Zweifelsfall auch in
Anspruch nehmen kann.
Das
mag egoistisch klingen und ist es wahrscheinlich auch. Aber wollen wir wirklich
jeden – also auch gegen seinen Willen – in ein solidarisches System zwängen.
Natürlich
gibt es durchaus auch gute und stichhaltige Argumente, die für eine allgemeine
Grundsicherung im Gesundheitswesen sprechen, an der sich alle Bürger –
gesetzlich verpflichtet – beteiligen müssten. Die Lasten des Gesundheitswesens
könnten dann zweifellos auf mehr Schultern verteilt werden. Den Vorständen der
Privaten Krankenversicherungen treibt allein schon der Gedanke den kalten
Schweiß auf die Stirn.
Ob
es sich aber wirklich lohnt, das offensichtlich funktionierende System der
Privaten Krankenversicherung zugunsten eines offensichtlich kranken Systems der
gesetzlichen Kassen zu zerschlagen Systems, mag mit Recht bezweifelt werden,
Erschwerend
kommt hinzu, dass auch eine einheitliche Grundversorgung in Verbindung mit
privaten Zusatzversicherungen nicht das Problem der Zwei-Klassen-Gesellschaft
im Gesundheitswesen lösen würde.
In
der Gesetzlichen Krankenversicherung haben alle Versicherten Anspruch auf die
gleichen, wenn auch nicht gerade überwältigenden Leistungen.
Obwohl
die Versicherten dafür völlig unterschiedliche Beiträge bezahlen, deren Höhe
sich ausschließlich nach dem jeweiligen Leistungsvermögen der versicherten
Person – also noch nicht einmal nach seinem Familienstand oder der Anzahl
seiner Kinder – richten, haben sie alle die gleichen Ansprüche gegenüber ihrer
Kasse.
Das
klingt auf den ersten Blick gut und gerecht, aber die ärztliche Versorgung wird
schon aus Kostengründen nie über ein erschreckendes Mittelmaß hinausgehen.
Aber
es wird immer Menschen geben, die sich niemals mit einer allgemeinen Gleichheit
zufrieden geben werden, vielleicht weil sie sich gleicher als andere fühlen und
auch mehr Geld als andere haben.
Wer
mehr Geld als andere hat und es für seine Gesundheit ausgeben will, der möge es
tun, und wir sollten jeden, der ihn daran hindern will, in eine Zwangsjacke
stecken und für immer wegsperren.
Es
wird immer Patienten geben, die ihren Arzttermin sofort bekommen und andere,
die unter Umständen ein paar Monate darauf warten müssen. An dieser Tatsache
wird auch eine Gesundheitsministerin mit all ihrem Optimismus nicht ändern können.
Der
Fehler liegt im Vergütungssystem der Gesetzlichen Krankenkassen. Solange sie
den Ärzten das Recht absprechen, auch bei der Behandlung gesetzlich
Krankenversicherter zumindest kostendeckend arbeiten zu können, sind die Ärzte
auf ihre Privatpatienten angewiesen, um mit ihren Praxen überhaupt überleben zu
können.
Es
kann nicht angehen, dass Ärzte, die notwendige Medikamente und Indikationen
verschreiben, damit rechnen müssen, dass sie mit hohen Regressforderungen selbst
zu Kasse gebeten werden, nur weil sie die vorgegebenen Durchschnittswerte überschritten
haben.
Die
ersten Ärzte haben bereits die Konsequenzen gezogen und ihre Kassenzulassungen
zurückgegeben. Sie weigern sich, Kassenpatienten – außer in Notfällen – zu
behandeln. zu
Wenn
sich mehr Ärzte für diesen durchaus legalen Weg entscheiden, wird es mit der
medizinischen Versorgung in vielen Gegenden zu Engpässen kommen, die nur noch
durch eine Zwangsverpflichtung einzelner Ärzte behoben werden könnten.
Lassen
wir offen, ob die Gesundheitsministerin so weit gehen will.
Wenn
Humanmediziner in Deutschland für ihre Leistungen wesentlich schlechter als
jeder Tierarzt bezahlt werden sollen, sind kritische Fragen an das
Vergütungssystem der Gesetzlichen Kassen wohl durchaus berechtigt.
Die
Denkweise unserer Gesundheitsministerin ist einfach, aber für viele Fachleute
völlig unverständlich.
In
der Privaten Krankenversicherung haben 8,6 Millionen eine private Versorgung
abgeschlossen, und dieses System funktioniert seit vielen Jahrzehnten.
Im
Gegenteil, es wurden sogar Rückstellungen in Milliardenhöhe gebildet, die im
Grunde den Versicherten gehören und ihnen im Alter wieder zufließen, damit die
Beiträge nicht ins uferlose steigen.
Das
System der Gesetzlichen Kassen ist seit Jahrzehnten marode und niemand weiß,
wie es saniert werden kann. Alterungsrückstellungen wurden auch nicht gebildet,
weil dafür ohnehin kein Geld zur Verfügung gestanden hätte. So leben die Gesetzlichen
Kassen praktisch von der Hand in den Mund.
Die
Ministerin träumt nun davon, ein funktionierendes System zu zerschlagen, um
damit ein bis auf die Knochen marodes System zu sanieren.
Die
Alterungsrückstellungen der Krankenversicherer sind mit über 100 Milliarden
doch zu verlockend. Da kann auch eine Ministerin schwach werden.
Sie
scheint bei ihren Überlegungen völlig außer Acht zu lassen, dass viele
Investitionen im Gesundheitsbereich nur mit dem Geld der privat Versicherten
bezahlt werden können.
So
manches Krankenhaus müsste ohne seine Privatpatienten seine Tore schließen und
stünde damit auch. So manches Krankenhaus müsste ohne seine Privatpatienten
seine Tore schließen und stünde damit auch.
So
manches Krankenhaus müsste ohne seine Privatpatienten seine Tore schließen und
stünde damit auch den gesetzlich Versicherten nicht mehr zur Verfügung.
Einen
Kranken kann man nicht heilen, indem man die Gesunden mit dem gleichen Virus
infiziert.
Wenn
ein Reicher sein Geld für seine Gesundheit nicht mehr in Deutschland ausgeben
darf, wird er sein Geld im Ausland ausgeben, und Sie dürfen raten, wohin unsere
Mediziner abwandern werden.
Wenn
Sie das Glück haben, dass Sie sich für eine Private Krankenvollversicherung
entscheiden könnten, sollten Sie gleichwohl einige Grundsätze beachten.
Schließlich wollen Sie doch für Ihr Geld auch wirklich die bestmöglichen
Leistungen bekommen, aber nicht mehr als nötig dafür bezahlen müssen.
Wenn
Sie selbständig sind, sollten Sie sich für einen Kompakttarif mit einer
möglichst hohen Selbstbeteiligung entscheiden, der die Bereiche Ambulant,
Stationär und Zahnbehandlung und Zahnersatz enthält.
Sie
können davon ausgehen, dass sich die hohe Selbstbeteiligung langfristig für Sie
immer rechnet, denn auf diese Weise bilden Sie Ihr Alterungsrückstellung nicht
nur selbst, sondern das Geld bleibt auch zu Ihrer Verfügung.
Wenn
Sie mit einem Taschenrechner umgehen können, werden Sie sehr schnell
feststellen, dass sich im Laufe der Zeit ein paar hunderttausend Euro auf Ihrem
Konto ansammeln werden und nicht in den Tresoren der Gesellschaften für immer entschwinden.
Wenn
sie Arbeitnehmer sind, sollten Sie sich ebenfalls für einen Kompakttarif –
allerdings mit niedrigeren Selbstbeteiligungen – entscheiden, da ja der
Arbeitgeber die Hälfte Ihrer Beiträge übernimmt.
Eine
Krankentagegeldversicherung in ausreichender Höhe ist sowohl für den
Selbständigen als auch für den Angestellten unverzichtbar. Sie könnten Pech
haben und länger krank werden, als Ihnen lieb ist.
Eine
Krankentagegeldversicherung sollte aber auch bei einem Selbständigen nicht vor
dem 43. Tag einsetzen, sonst wird sie zu teuer und rechnet sich nicht mehr. So
viel können Sie im Laufe Ihres Lebens gar nicht krank werden, um die Beiträge
wieder hereinzuholen.
Eine
Krankenhaustagegeldversicherung mag im Einzelfall zwar ganz angenehm sein, um
die zusätzlichen Kosten eines Krankenhausaufenthaltes abzufangen, ist, wenn man
sparen muss, mit Sicherheit aber nicht unbedingt notwendig, um den Lebensunterhalt
sicherzustellen.
Die
Pflegeversicherung ist eine Pflichtversicherung. Ihre Höhe ist zwar vom Gesetzgeber
festgelegt und gilt für gesetzlich und privat krankenversicherte in gleicher
Weise.
Aber
jeder, der zwei und zwei zusammenzählen kann, weiß schon heute, dass die
versicherten Leistungen nie und nimmer ausreichen werden, um wirklich
Schwerpflegebedürftigen auch nur einen halbwegs menschenwürdigen Platz in einem
Pflegeheim zu garantieren.
Eine
ausreichende Pflegeergänzungsversicherung sollte – ganz gleich ob privat oder
gesetzlich versichert - auf jeden Fall eingeplant werden, denn für einen Platz
in einem Pflegeheim müssen Sie schon heute € 4000 bis € 5.000 kalkuliert
werden.
Wenn
Sie das Risiko ausschließen wollen, dass Sie im Alter – vielleicht nach einem
erfolgreichen Arbeitsleben – doch noch zum Sozialfall werden, sollten Sie sich
möglichst bald für eine Pflegezusatzversicherung entscheiden oder zumindest
ernsthaft nachdenken, denn eine Krankenversicherung mit Selbstbeteiligung und
eine Pflegezusatzversicherung geben Ihnen mehr Sicherheit als eine
Krankenversicherung ohne Selbstbeteiligung und ohne Pflegezusatzversicherung.
Am
Ende meines kleinen Buches werde ich wohl kaum noch einmal betonen müssen, dass
Sie eine umfassende Beratung im Bereich der Privaten Krankenversicherung wiederum
nur von einem unabhängigen Berater erwarten können. Sie brauchen auch hier
einen Berater, der den Markt kennt und Ihnen die Tarife vieler Gesellschaften
anbieten kann.
Das
Gebiet der Privaten Krankenversicherung ist so komplex geworden, dass kein Mensch
mehr in der Lage ist, ohne Hilfe umfangreicher Computerprogramm aus tausenden
von Tarifkombinationen die für Sie passenden auszuwählen.
Es
gehören weder hellseherische Fähigkeiten noch viel Phantasie dazu, um
vorauszusagen, dass sich der Markt der Privaten Krankenversicherungen weiter
bereinigen wird.
Einige
Anbieter, die heute noch vollmundig die Werbetrommel rühren, werden sang- und
klanglos vom Markt verschwinden, weil sie einfach zu klein sind, um mit den
Großen der Branche mithalten zu können.
Die
Kapitalkraft eines Unternehmens sollte als für jeden Verbraucher, der sich für
eine Private Krankenversicherung interessiert, zumindest zu einem wichtigen
Auswahlkriterium werden. Dieses Auswahlkriterium der Kapitalstärke kann aber
nur von einem unabhängigen Vermittler beachtet werden.
Die
Ausschließlichkeitsvertreter müssen notgedrungen auch die Gesellschaften
verkaufen, die nach gängiger Meinung schon am Tropf hängen oder bereits auf der
Intensivstation liegen, weil sie bereits mehrfach wiederbelebt wurden.
Die
Entscheidung für eine Private Krankenvollversicherung sollte – wie die
Schließung einer guten Ehe – sorgsam überdacht werden und dann ein Leben lang
halten.
Jede
Scheidung einer Ehe oder die Kündigung einer Krankenvollversicherung sollten
die Ausnahme bleiben, denn sie schaffen in der Regel nur Verluste, zumindest
Verluste bei den Versicherten.
Gleichwohl
sind ein paar hunderttausend hungrige Vertreter tagaus tagein damit
beschäftigt, möglichst viele Versicherungsverträge nicht nur im Bereich der
Privaten Krankenvollversicherung von der A zur B und von der B zur C
umzudecken, um sich damit weitere Abschlussprovisionen zu sichern.
Ich
habe eine Kundin erlebt, die hatte im Laufe ihres Lebens die siebente Private
Krankenvollversicherung, aber keine Alterungsrückstellung. Im Alter würde sie
die dann fälligen Beiträge niemals bezahlen können.
Sie
wurde zu einem wenn auch nicht ganz unschuldigen Opfer eines gnadenlose
Vertriebsystems, das die Vertreter zwingt, wider besseres Wissen
unverantwortliche Ratschläge zu erteilen, wenn sie selbst überleben wollen.
Wenn
Sie jetzt einwenden, die gute Dame wäre in ihrem Denken sicherlich nicht die
Schnellste gewesen, dann werden Sie mit Ihrer Aussage sicherlich Recht haben,
und besser informieren hätte sie sich zweifellos auch können.
Gleichwohl
halte ich es für eine ausgemachte Sauerei, wenn redegewandte Vertreter weniger
intelligente Verbraucher in dieser Weise ungestraft über den Tisch ziehen und
sich auf diese Weise ihre Provisionen sichern dürfen.
Der
Fall der netten, älteren Dame, die gekonnt über den Tisch gezogen und
ausgenommen wurde, ist mit Sicherheit kein Einzelfall.
Ganze
Organisationen beschäftigen sich mit Wissen und Willen einiger Gesellschaften
mehr oder weniger erfolgreich mit der Umdeckung von Krankenversicherungsverträgen
von einer Gesellschaft zur anderen und werben für ihre Arbeit auch noch
lautstark im Fernsehen.
„Ist
Ihre Private Krankenversicherung auch zu teuer“, wird dann honigsüß gefragt und
der kostenlose Beitragsvergleich aus tausenden Tarifen angeboten.
Ein
Weg wird zur Straße, wenn ihn viele gehen.
Unrecht
aber wird nicht zu Recht, auch wenn es viele tun.
Schnell
angelernte Leute kaufen für teueres Geld Adressen, so genannte Leads und werden
alles daran setzen, ein zumindest günstiger aussehendes Angebot zu finden.
Ob
es dann wirklich günstiger war, wird sich unter Umständen erst nach vielen
Jahren herausstellen und interessiert dann niemanden mehr, Zumindest nicht den
Verkäufer, denn er hat sein Geld verdient.
Gesundheitsfragen
werden großzügig behandelt, denn der Antrag muss ja irgendwie durchgebracht
werden, denn die Adresse hat ja Geld gekostet.
Das
Risiko der Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht trägt allein der
Verbraucher, denn er ist für die korrekte und vollständige Beantwortung alle
Fragen verantwortlich, sonst wird der Versicherer auch noch nach Jahren von der
Leistungspflicht frei.
Natürlich
kann und wird es vorkommen, dass eine Private Krankenversicherung, die
vielleicht schon vor Jahren abgeschlossen wurde, heute nicht mehr so richtig
passt und wie ein Anzug, der zu eng geworden ist, angepasst werden muss.
Es
gibt Möglichkeiten genug, auch eine bestehende Krankenversicherung zu
modernisieren, ohne den alten Vertrag kündigen zu müssen und auf alle
Alterungsrückstellungen zu verzichten.
Im
Versicherungsvertragsgesetz sind die Einzelheiten eines Tarifwechsels innerhalb
der eigenen Gesellschaft sehr genau festgelegt.
Der
Gesetzgeber hat sich etwas bei ihren Gesetzestexten etwas gedacht, und die
Verbraucher haben wesentlich mehr Möglichkeiten, als es viele Gesellschaften
wahrhaben wollen.
Gemeine Gemeinsamkeiten
Der
Gedanke liegt mir fern, irgendeinen Vertriebsvorstand irgendeines großen
deutschen Versicherers – vielleicht auch noch mit einem bekannten Namen – mit einem
ganz gewöhnlichen Hehler zu vergleichen.
Schließlich
sitzt der Mann ganz oben in der Chefetage, trägt einen 1.000 Euro Anzug und
bekommt für seine Arbeit eine Menge Geld. Ob der das immer verdient, was er
bekommt, wird zwar immer wieder bezweifelt, soll aber an dieser Stelle nicht weiter
erörtert werden
Aber
bei näherem Hinsehen könnte der kritische Verbraucher vielleicht doch ein paar
erstaunliche Parallelen und verblüffende Gemeinsamkeiten entdecken, die ihn
zumindest nachdenklich stimmen müssten!
Sehen
wir uns die Arbeit eines Hehlers doch einmal etwas genauer an!
Der
Hehler arbeitet selbstverständlich nicht selbst. Er lässt andere für sich
arbeiten und das Beschaffungsrisiko tragen.
Die
Herkunft der Gegenstände, die ein Hehler zu Geld macht, interessiert ihn nicht
im Mindesten.
Als
erfahrener Gauner weiß er nur zu gut, aus welchen dunklen Quellen seine Waren
stammen, aber er wird immer lautstark bestreiten, jemals etwas von irgendetwas
gewusst zu haben.
Wenn
die Zahlen stimmen, geht der Hehler auch schon mal das Risiko ein, dass er mit
seinen dunklen Geschäften auffällt. Wenn er Pech hat, wird er aus dem Verkehr
gezogen und landet für ein paar Jahre hinter schwedischen Gardinen.
Fest
steht, ohne Hehler würden sich die Geschäfte der kleinen Gauner kaum lohnen,
denn die Einbrecher und Taschendiebe wären kaum in der Lage, ihr Diebesgut
selbst an den Mann zu bringen. Auch die ganze Beschaffungskriminalität – Kohle
für Koks – würde ohne die Hehler im Hintergrund sinnlos.
Sie
sehen, die Arbeit der kleinen Gauner und der Umsatz müssen- her wie da -
professionell organisiert werden.
So
lange die Policen eingelöst und die Beiträge von den getäuschten Verbrauchern
pünktlich bezahlt werden, interessiert es die meisten Vorstände nicht im
Geringsten, auf welchem Wege die Unterschriften unter den Anträgen zustande
gekommen sind.
Das
Spiel ist hart, sagen sie, und wo gehobelt wird, fallen eben auch mal Späne.
Mehr fällt ihnen dann zu diesem brisanten Thema nicht ein.
Der
Verkauf der Policen ist Sache der Vertreter, also Aufgabe des niederen
Fußvolkes, das irgendwo gegen ein Handgeld eingekauft wurde und bei Bedarf auch
wieder- an den meistbietenden natürlich - verkauft werden kann.
Sklaven
können bekanntlich nicht entlassen werden. Sklaven werden verkauft.
Der
Vorstand will es auch überhaupt nicht wissen, wie die Produkte von den
Vertretern herausgeputzt werden, um sie dem zögernden Verbraucher schmackhaft
zu machen.
Hauptsache,
sie werden verkauft. Das Wie ist Nebensache.
Wie
viele Versicherungsverträge der „Konkurrenz“ gekündigt oder einfach
„plattgemacht“ werden müssen, um den eigenen Erfolg zu sichern interessiert
niemanden. Ob die Kündigung des Vorvertrages im Interesse des Kunden lag, ist
ebenso Nebensache.
So
hat auch in den Chefetagen niemand Hemmungen, Geschäft in großem Umfang auch
von zweifelhaften Vertriebsorganisationen anzunehmen, die sich mit großem
Aufwand fast ausschließlich mit der Umdeckung von Krankenversicherungsverträgen
beschäftigt.
Jeder,
der die Branche kennt, weiß das. Aber niemand unternimmt etwas dagegen, denn
das Neugeschäft wird dringend gebraucht, um die Konzernzahlen aufzupolieren und
in den Verbandsstatistiken Zuwächse vorweisen zu können, auch wenn sie nur auf
dem Papier bestehen.
Das
Risiko der Herren in den Vorstandsetagen hält sich in Grenzen. Schließlich tun
sie ja nichts Illegales. Es gibt kein Gesetz, das es den Versicherern und ihren
Erfüllungsgehilfen verbietet, die Dummheit oder die Nichtinformiertheit der
Verbraucher voll auszunutzen.
Der
Verbraucher hat ein Recht auf Nichtinformiertheit, sagen sie zur
Entschuldigung, und wahrscheinlich glauben sie auch noch an das, was sie sagen.
Wir
haben es doch mit angeblich mündigen Verbrauchern zu tun, die sich frei
entscheiden können, sagen die Vorstände. Sie verschweigen aber vorsichtshalber,
dass sie alles, was in ihrer Macht steht, daran setzen, eine vernünftige
Entscheidung der Verbraucher auszuschließen und im Keim zu ersticken.
Die
Schäden, die dem Verbraucher auf diese Weise vorsätzlich ganz ohne Risiko
zugefügt werden, betragen mit Sicherheit das Vielfache von dem, was die meisten
Hehler mit ihrer Arbeit erreichen können.
Die
Assekuranz wird zumindest aus der Sicht mündiger Verbraucher zu einer
gigantischen Geldvernichtungsmaschine, die von niemandem kontrolliert wird und
kaum noch aufgehalten werden kann
Es
läge also durchaus im Interesse der Gemeinschaft der Verbraucher, der
Assekuranz gewisse Schranken aufzuzeigen.
Was
würde geschehen, wenn alle Deutschen ihre Häuser und Wohnungen so sichern
würden, dass jeder Einbruch mehr oder weniger unmöglich wäre.
Für
die Herren Einbrecher ständen schwere Zeiten ins Haus und auch die Hehler
müssten sich beruflich umorientieren.
Kein
vernunftbegabter Mensch würde dieser Gilde der kleinen und großen Gauner
nachtrauern, und auch das Mitleid mit den betroffenen Familien hielte sich
voraussichtlich in Grenzen.
Wahrscheinlich
würde auch kein vernunftbegabter Verbraucher die Vertreter der
Ausschließlichkeitsorganisation vermissen, und auch das Mitgefühl mit den
betroffenen Familie hielte sich wohl auch in Grenzen, wenn die Verbraucher
entsprechend aufgeklärt würden oder selbst nachrechnen könnten, wie viel
Milliarden sie der Spuk im Laufe der Jahre gekostet hat.
Das
gesamte fast ausschließlich erfolgsbezogene Vergütungssystem der Assekuranz
müsste überdacht und völlig neu ausgerichtet werden, wenn wir der gezielten
Ausbeutung des Verbrauchers ein Ende bereiten wollen.
Die
hohen Abschlussprovisionen sind – zumindest aus Verbrauchersicht ein schwer
wiegender Fehler im System.
Geld
verdirbt bekanntlich den Charakter, und Gelegenheit macht Diebe.
Wenn
hungrige Menschen einerseits von den Gesellschaften unter massiven Druck
gesetzt werden und um ihre Existenz bangen müssen, andererseits aber mit einem
einzigen Abschluss einen weiteren Monat lang sorgenfrei leben und vielleicht
auch noch ihre Jahresbonifikation retten können, dürfen wir uns nicht wundern,
wenn diese Menschen gierig werden und - wo immer es geht – mit beiden Händen
zugreifen.
Sie
werden über Ethik und Moral leicht hinwegsetzen und ohne Rücksicht auf die
Interessen ihrer Kunden immer genau die Produkte verkaufen, die ihnen gerade
selbst zum Überleben fehlen.
Die
willkürliche Wertevernichtung durch die Vertreter muss unbedingt gestoppt
werden. Es kann nicht angehen, dass Verbraucherwerte in großem Umfang
vernichtet werden müssen, damit ein paar hunderttausend Mitarbeiter der großen
Gesellschaften mit den bekannten Namen auf Kosten der schlecht informierten
Verbraucher besser überleben können.
Ein
erster Schritt in die richtige Richtung könnte der völlige Verzicht auf
mehrjährige Versicherungsverträge und die damit verbundenen
Abschlussprovisionen im Bereich der Sach-, Haftpflicht-, Unfall- und Rechtsschutzversicherung
sein.
Wenn
die Gesellschaften es nicht aus eigener Kraft schaffen, ist der Gesetzgeber
gefordert, im Interesse der Verbraucher eine menschliche Lösung zu schaffen.
Bei
Jahresverträgen, also Verträgen, die jährlich gekündigt werden können, müsste
die Beratungs- und Betreuungsleistung des jeweiligen Mitarbeiters viel stärker
in den Vordergrund treten.
Das
würde automatisch zu einer besseren Kundenbetreuung führen, denn der
unzufriedene Kunde könnte entweder kündigen oder sich einen anderen Betreuer
suchen und ihn mit der Verwaltung seiner Verträge beauftragen.
Man
müsste den Vorständen ihre menschlichen Spielzeuge wegnehmen und ihre
Ausschließlichkeitsorganisationen endlich per Gesetz in die Freiheit entlassen.
Sklaverei
und Leibeigenschaften sollten im 21. Jahrhundert endlich überholt sein, das
sollten die Herren in den Chefetagen endlich begreifen.
Wenn
sich alle Gesellschaften einer Zusammenarbeit mit allen unabhängigen
Vermittlern nicht länger verschließen würden – vielleicht auch auf Grund eines
Gesetzes nicht länger verschließen dürften - bekämen die Verbraucher endlich
einen echten Wettbewerb und damit vielleicht auch faire Preise im Bereich der
Sach-, Haftpflicht-, Unfall- und Rechtsschutzversicherung.
Im
zweiten Schritt könnten dann die Abschlussprovisionen im Bereich der
Lebensversicherung und der Krankenversicherung gestrichen und durch eine
angemessene, für alle Gesellschaften einheitliche Courtageregelung ersetzt
werden.
Versicherer
könnten dann nur noch durch Leistung überzeugen, aber nicht durch höhere
Provisionen zu Lasten der Verbraucher besondere Anreize schaffen, um ihren
aufpolierten Schrott an schlecht informierte, vielleicht auch an weniger
intelligente Verbraucher verkaufen.
Den
Gesellschaften würde es praktisch unmöglich schlechte Produkte mit Hilfe von
überhöhten Provisionen an den Mann zu bringen. Sie würden niemanden finden, der
für sie die „Drecksarbeit“ erledigen würde. Beitragsunterschiede von mehreren
hundert Prozent würden mit Sicherheit sehr schnell der Vergangenheit angehören.
Das
Geschrei der Betroffenen wäre mit Sicherheit gewaltig, denn niemand lässt sich
gerne die Butter vom Brot nehmen. Sie werden alle daran setzen, ihr makaberes
Spiel mit dem Verbraucher weiter betreiben zu können.
Ob
die Verbraucher je von staatlicher Seite Hilfe und Unterstützung erwarten
können, erscheint bei der gebündelten Macht der großen Gesellschaften mit den
bekanten Namen mehr als zweifelhaft.
Zu
viele Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Die Gesellschaften werden immer
versuchen, ihre Existenzberechtigung allein durch die Existenz der
Arbeitsplätze, die in Gefahr kämen, zu beweisen.
Die
Interessen der Verbraucher werden wie immer in den Hintergrund treten und der
kleine Mann von der Strasse wird weiterhin mit überhöhten Beiträgen zu Unrecht
zur Kasse gebeten werden, um die Arbeitsplätze in der Assekuranz nicht zu gefährden.
Natürlich
könnte die Gemeinschaft der Verbraucher dem ganzen Spuk auch selbst und aus
eigener Kraft ein Ende bereiten.
Das würde zwar
einige Jahre oder Jahrzehnt in Anspruch nehmen, aber machbar wäre es sicherlich
schon, wenn die Verbraucher sich auf ihre Macht besinnen und in Zukunft alle
vernünftig handeln würden.
Ohne den
Verbraucher geht nichts, und nur mit dem Verbraucher geht alles.
Auch die
Vorstände in den Chefetagen der großen Versicherungsgesellschaften mit den
bekannten Namen wissen das nur zu gut. Sie werden sehr schnelle begreifen, dass
sie von dem Papier, das sie so schön bunt bedrucken, nicht satt werden.
Um ihre
Betriebe aufrecht zu erhalten brauchen sie wie der Fisch das Wasser den
Verbraucher, der für ihre gut klingenden Leistungsversprechen zuerst einmal
bezahlt und hofft, irgendwann vielleicht auch einmal auch eine Gegenleistung zu
bekommen.
Angebot und
Nachfrage regeln den Preis.
Versicherungen
sind eine Ware wie jede andere. Jede Ware hat ihren Preis, und eben dieser
Preis macht sie vergleichbar.
Bevor sie gar
nichts verkaufen, werden auch die teuren Gesellschaften in jeden auch nur
halbwegs vernünftigen Preis einwilligen. Es liegt mit an Ihnen, diesen Preis
festzulegen, zu dem Sie und vielleicht auch ein paar Millionen anderer Verbraucher
kaufen wollen.
Zugegeben, ein
bisschen Mühe werden Sie sich schon geben müssen, aber ich kann Ihnen
versprechen, dass sich diese Arbeit für Sie bestimmt lohnen wird.
Der
Durchschnittshaushalt in Deutschland könnte – das haben unabhängige Experten
festgestellt – allein bei seinen privaten Versicherungen € 1.000 im Jahr
sparen. Wenn alle Verbraucher nur ein bisschen
mitrechnen und die Preise vergleichen würden, könnten sie Vieles verändern.
Einer
ist stark, viele sind stärker, gemeinsam sind die Verbraucher unschlagbar.
Der
Weg wird zur Strasse, wenn ihn viele gehen.
Ihre
Chancen stehen also gut, dass auch Sie mit zu denen gehören, die Jahr für Jahr
mit überhöhten Beiträgen zur Kasse gebeten werden.
Wie
viel es genau ist, werden Sie sehr schnell mit Hilfe eines unabhängigen
Vermittlers feststellen. Dann können Sie sich selbst ausrechnen, wie viel das
noch werden kann, wenn Sie bei dieser Rechnung Ihre Lebenserwartung zu Grunde
legen.
Wenn
Sie zu dem Ergebnis kommen, dass sich die errechnete Summe für Sie lohnt,
sollten Sie Ihre Entscheidung nicht wieder auf die lange Bank schieben, sondern
möglichst bald Nägel mit Köpfen machen, denn jeder Tag, den Sie warten, kostet
Ihr Geld.
Dann
liegt es nur noch an Ihnen, was Sie mit Hilfe der 12 Regeln und den vielen
Vorschlägen dieses kleinen Buches machen, denn Sie haben mehr
Versicherungsschutz für Ihr Geld verdient.
Der
Verband marktorientierter Verbraucher e.V. rät:
Halbieren
Sie die Kosten Ihrer Versicherungen,
und
Sie haben mit Sicherheit mehr vom Leben!
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